Titel: Stauchmaschine mit Schneckenantrieb.
Fundstelle: Band 230, Jahrgang 1878, S. 399
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Stauchmaschine mit Schneckenantrieb. Mit Abbildungen auf Tafel 34. P. Zimmermann's Stauchmaschine mit Schneckenantrieb. Zur Erzielung einer vortheilhaften gleichmäſsigen Vertheilung des nöthigen starken Druckes, welcher auf das zu stauchende Stück während der Arbeit ausgeübt werden muſs, wurde von P. Zimmermann in Brand (Bayerisches Patent vom 20. Juli 1876) eine Stauchmaschine mit Schneckenantrieb construirt. Dieselbe besitzt zwei bewegliche Zangen, welche sich an den oberen Enden zweier um horizontale Achsen schwingenden Doppelhebel befinden, und charakterisirt sich besonders durch die Art der Einleitung der Hebelbewegung sowie durch die Art der Veränderung der Maulweite der Zangen. Fig. 5 bis 7 Taf. 34 zeigen diese Maschine nach dem Bayerischen Industrie- und Gewerbeblatt, 1878 S. 136 in drei Ansichten. Am Fuſse des Gestelles A ist eine Welle C gelagert, welche auſsen das Schneckenradsegment D, innen den Doppelhebel gg1 aufgekeilt trägt, der durch Laschen e, e1 mit den unteren Enden der Doppelhebel B, B1 Verbindung steht. Letztere tragen oben die zum Einspannen des zu stauchenden Stückes (Reifens) dienenden Zangen, welche wieder aus je einem feststehenden und einem drehbaren geriffelten Backen bestehen. Die Drehbolzen h, h1 der drehbaren Backen d, d1 sind mit dem Zangentische fest verschraubt und die Veränderung der Maulweite erfolgt durch Beilagen b bis b2, welche an der Seite des festen Backens hinter die geriffelten Stahlplatten c, c1 eingeschoben werden. In das Radsegment D greift endlich die Schnecke E ein, welche mittels zweier Kegelräder von der Handkurbel F in Umdrehung versetzt wird. Die Lager H, H1 der Schneckenwelle sind vom Gestelle getrennt hergestellt und durch Schraubenbolzen befestigt. Ein einziger Mann kann mittels dieser Maschine selbst den stärksten Reifen (100 bis 150mm hoch und 26 bis 30mm dick) stauchen, welcher weiſsglühend gemacht, in die Zangen eingespannt wird, wobei der Reifen 26 bis 35mm eingestaucht werden kann, was für die Schmiedmeister von gröſster Wichtigkeit ist. Bei schwachen Eisensorten hat diese Maschine das Gute, daſs sich das Eisen vermöge des langsamen gleichmäſsigen Druckes nicht hoch biegt, wie dies bei einem schnellen ungleichmäſsigen Drucke der Fall ist, sondern ebenso ohne Störung zusammenstauchen läſst wie starke Eisensorten. Bei Anwendung dieser Stauchmaschine wird das zeitraubende Aufhauen und Wiederschweiſsen von zu groſsen Reifen erspart, was jedenfalls sehr beachtenswerte ist. J. P.

Tafeln

Tafel Tafel 34
Tafel 34