Titel: | Ueber die Gewinnung von Lampenschwarz aus natürlichen Kohlenwasserstoffen. |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 177 |
Download: | XML |
Ueber die Gewinnung von Lampenschwarz aus
natürlichen Kohlenwasserstoffen.
Gewinnung von Lampenschwarz aus Kohlenwasserstoffen.
Bekanntlich werden die dem Boden einiger Erdölgegenden Pennsylvaniens (vgl. 1878 228
534) entströmenden Gase bereits zur Beleuchtung und zu Heizungszwecken verwendet
(1877 224 552). P. Neff
stellt jetzt aus
denselben durch unvollkommene Verbrennung ein ausgezeichnetes Lampenschwarz her,
welches er unter dem Namen „Diamantschwarz“ in
den Handel bringt. Daſselbe stammt aus zwei Bohrlöchern, die bei Gambier
(Knox-County, Ohio) in der Nähe der Mündung des Kokosing in den Mohican
niedergebracht sind. Nach J. K. Santos (Chemical
News, 1878 Bd. 38 S. 94) hat dasselbe folgende
Zusammensetzung:
Grubengas
81,4
Aethylen
12,2
Stickstoff
4,8
Sauerstoff
0,8
Kohlenoxyd
0,5
Kohlensäure
0,3
–––––
100,0.
Neff verbrennt täglich in 1800 Brennern verschiedener
Construction fast 8000cbm Gas und erhält daraus
16t Lampenschwarz. Das specifische Gewicht
dieses Diamantschwarz ist nach Santos 1,729 bei 17°.
Bei 200° getrocknet, gibt die Elementaranalyse:
I
II
Kohlenstoff
96,041
96,011
Wasserstoff
0,736
0,747.
Mittels der Sprengel'schen Luftpumpe wurden Gase
ausgepumpt, welche folgende Zusammensetzung hatten:
Kohlenoxyd
1,387 Gew.-Proc.
Kohlensäure
1,386
Stickstoff
0,776
Wasserdampf
0,682.
Auſserdem wurden 0,024 Proc. eines hellgelben, in Alkohol löslichen
Kohlenwasserstoffes, der bei 215 bis 225° siedete, erhalten, wahrscheinlich unreines
Naphtalin. Die aus Eisenoxyd und Kupferoxyd bestehende geringe Aschenmenge stammt
wohl aus den Brennern. Die Gesammtzusammensetzung des Diamantschwarz ist demnach
folgende:
Kohlenstoff
95,057
Wasserstoff
0,665
Stickstoff
0,776
Kohlenoxyd
1,378
Kohlendioxyd
1,386
Wasser
0,682
Asche
0,056
–––––––
100,000.
Das Schwarz ist somit sehr rein und eignet sich jedenfalls sehr gut für feinere
Buchdruckfarben u. dgl.