Titel: | J. Heyn's Spaltverschluss für Turbinen. |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 318 |
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J. Heyn's Spaltverschluſs für Turbinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 27.
Heyn's Spaltverschluſs für Turbinen.
Der Wasserverlust, welcher bei Reactionsturbinen beim Uebergang vom Leitrad zum
Laufrad eintritt und den Nutzeffect oft wesentlich beeinträchtigt, kann durch einen
geeigneten Spaltverschluſs vermieden oder wenigstens genügend verringert werden.
Doch wird ein solcher Verschluſs nur dann von Nutzen sein, wenn durch denselben
keine groſse Reibung erzeugt wird, da durch eine solche die gewonnene Mehrarbeit
wieder aufgebraucht werden und der eigentliche Nutzen ein sehr geringer, vielleicht
sogar negativer sein würde. Auch soll ein seitliches Schlagen des Laufrades den
dichten Schluſs nicht beeinträchtigen, der Verschluſs also entsprechende
Nachgiebigkeit haben.
Der auf Taf. 27 gezeichnete Spaltverschluſs von J. Heyn
in Stettin (*D. R. P. Nr. 435 vom 8. Juli 1877 und Zusatz Nr.
1462 vom 11. October 1877)Nach dem Patentblatt, 16. Januar 1878 S. 24 als
erloschen erklärt. sucht diesen Bedingungen auf recht einfache
Weise zu genügen. In die Laufradkränze Fig. 10
werden zwei Rillen eingedreht, welche je einen Gummischlauchring b (Fig. 11)
aufnehmen. Kleine, in Entfernungen von 400mm
angebrachte Löcher c ermöglichen den Zutritt des
Druckwassers in den Schlauch, welcher sich in Folge dessen aufbläht, den mit ihm
verbundenen Metallring a gegen eine angedrehte Fläche
des Leitrades drückt und ihn so nöthigt, dicht an dieser zu laufen. Die hierbei
erzeugte Reibung hängt von der Gröſse des Spaltendruckes ab; um dieselbe von
letzterem unabhängig zu machen und eventuell zu verringern, schlägt Heyn vor, den Metallring a
statt durch einen Schlauchring nur durch einzelne Stücke eines solchen oder durch
Spiralfedern (Fig. 12 und
13) zu stützen. Hierdurch wird aber noch eine besondere Abdichtung dieses
Ringes gegen das Laufrad nöthig, welche durch einen nach auſsen abgeschrägten Ring
d hergestellt wird, an dessen scharfe Kante sich
der Abschluſsring a anlegt. Der letztere wird dann
allerdings in dem Falle, daſs das Druckwasser bei e
steht, unter das Leitrad gepreſst; doch soll der daraus entspringende Arbeitsverlust
verschwindend klein sein.
Derselbe Verschluſs läſst sich auch bei Actionsturbinen in Anwendung bringen, um das
Einsaugen von Luft in den Spalt zu verhindern. In Fig. 14 ist
die Anordnung des Verschlusses für eine Fourneyron-Turbine gegeben.