Titel: | Niederschraubhahn von G. A. Fischer in Görlitz. |
Autor: | H. |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 318 |
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Niederschraubhahn von G. A. Fischer in
Görlitz.
Mit einer Abbildung auf Tafel 30.
[Niederschraubhahn von G. A. Fischer in Görlitz.]
Dieser Hahn (* D. R. P. Nr. 874 vom 20. October 1877), welcher eigentlich unter die
Absperrschieber zählt, ist dadurch bemerkenswerth, daſs der Schieber desselben nicht
als Platte, sondern als Kegelstumpf ausgeführt ist, so daſs sich alle Bearbeitungen
auf der Drehbank, also sehr billig herstellen lassen. Der Kegelschieber k (Fig. 1 Taf.
30) wird wie gewöhnlich durch Drehung einer Spindel s
verstellt, wobei er durch die Führung an zwei Rippen r
des Gehäuses am Mitdrehen gehindert ist. Das untere Verschluſsstück z des Gehäuses ist noch mit einem kleinen
Entleerungsventil v versehen, welches in der Regel
durch eine Spiralfeder geschlossen gehalten wird. Beim Hahnschluſs drückt der untere
Rand des Kegelschiebers k gegen den mit dem Ventil v verbolzten Hebel h,
welcher auf den etwas vorspringenden Rand des Verschluſsstückes z aufliegt, und öffnet dadurch das Ventil v. Das Wasser kann dann aus der Ableitung entweichen,
da diese durch das Loch c mit der Höhlung des
Kegelschiebers in Verbindung steht.
Da die Durchgangsöffnung des Hahnes cylindrisch und bei gehobenem Schieber vollkommen
frei ist, kann der Hahn auch zum Anbohren von Röhren gebraucht werden. Zu diesem
Zwecke wird er einerseits in die Rohrschelle R
geschraubt, andererseits aber mit einer Bohrhülse b
dicht verbunden. Nach Durchbohrung des Rohres wird der Bohrer zurückgezogen und der
Kegelschieber niedergeschraubt, worauf die Zuleitung an Stelle der Bohrhülse mit dem
Hahn durch eine Ueberwurfmutter verbunden wird.
Man kann die Construction wohl mit Recht zu den rationellsten der bisher erfundenen
zählen.
H.