Titel: | Wasserbad mit constantem Niveau; von Rob. Muencke. |
Autor: | Robert Muencke |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 329 |
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Wasserbad mit constantem Niveau; von Rob. Muencke.
Mit einer Abbildung.
Muencke's Wasserbad.
Bekanntlich leiden die gewöhnlichen eisernen, innen emaillirten Wasserbäder, wie
dergleichen in neuerer Zeit in den chemischen Laboratorien vielfache Anwendung
finden, an dem groſsen Fehler, schon nach kurzem Gebrauch den Emailüberzug ganz oder
theilweise zu verlieren. Diese fehlerhafte Beschaffenheit würde zwar nicht
eintreten, wenn das Wasser in diesen Bädern niemals vollständig verdampfen würde;
doch ist es erfahrungsmäſsig festgestellt, daſs selbst bei groſser Aufmerksamkeit
das unabsichtlich vollständige Verdampfen des Wassers kaum zu vermeiden ist. Durch
eine einfache Vorrichtung für constantes Niveau würde diesen eisernen emaillirten
Wasserbädern eine unbegrenzte Haltbarkeit gesichert sein. Ein solches Wasserbad ist
in nachstehender Figur abgebildet.
Nahe am Boden des guſseisernen Gefäſses ist eine entsprechend lange und weite Röhre
angegossen. Der vordere Theil dieser Röhre ist mit Schraubengewinde versehen und
trägt die einfache Kekulé'sche Vorrichtung für
constantes Niveau mit der Veränderung, wie sie Prof. E. Baumann bereits seit
längerer Zeit an den Wasserbädern anbringen läſst.
Textabbildung Bd. 237, S. 330
Diese Vorrichtung besteht aus einem messingenen Kreuzstück, in
welchem das Wasserabfluſsrohr beliebig hoch eingestellt werden kann, je nachdem man
ununterbrochen eine geringere oder gröſsere Wassermenge kochend erhalten will. Die
einfache Construction dürfte aus der Abbildung hinreichend ersichtlich sein.
Entfernt man diese Vorrichtung und schraubt an Stelle dessen die beigegebene kleine
Kapsel auf, so ist das Bad auch für den Gebrauch als einfaches Wasserbad
hergerichtet.Das Technische Institut für Anfertigung chemischer Apparate und
Geräthschaften der Gebrüder Muencke, Berlin
NW., Luisenstraſse 58, stellt diese Wasserbäder in allen Gröſsen von
emaillirtem Guſseisen, verzinntem Schmiedeisen und von Kupfer
her.
Berlin, Januar 1879.