Titel: | Plan- und Spitzendrehbank von A. Piat in Paris. |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 413 |
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Plan- und Spitzendrehbank von A. Piat in
Paris.
Mit Abbildungen auf Tafel 37.
Piat's Plan- und Spitzendrehbank.
Diese in ihrer Detailconstruction interessante Maschine, welche in Fig. 1 bis
6 Taf. 37 nach der Revue industrielle,
1878 S. 121 dargestellt ist, besitzt eine Planscheibe von 3m Durchmesser und dient zum Abdrehen von
Riemenscheiben, Schwungrädern und Zahnrädern bis zu 7m Durchmesser. Der kräftig gebaute Spindelstock ist auf einem
Steinfundamente festgeschraubt. Vor der Planscheibe befindet sich eine Grube von
1470mm Breite. Vor und hinter dieser liegen
die besonders am Fundamente befestigten gehobelten Aufspannplatten, welche durch
eine ebensolche über die Grube reichende und darauf verschiebbare verbunden sind,
wie aus Fig. 1 und
2 ersichtlich ist. Die Platte an der Spindelstockseite ist 652mm breit und 2400mm lang und in Fig. 2 wie
die eben so weit reichende Vorderplatte abgebrochen gezeichnet. Die gröſste
Entfernung der Reitstockspitze von der Planscheibe beträgt 1750mm. Der Reitstock steht auf einem besonderen
Untersatze, welcher auch als Supportuntersatz zu verwenden ist, kann aber auch auf
der Supportwange angebracht werden. Am Spindelstock sind die Lager für die Spindel
und die Vorgelegewelle angegossen. Die Lager der Antriebswelle sind darauf
verschiebbar, um die Räderübersetzung wechseln zu können. Die Verschiebung der letzteren erfolgt
durch ein Handrad und zwei durch Kegelräder gekuppelte Schraubenspindeln. Auf der
Antriebswelle befinden sich drei Riemenscheiben; die mittlere läuft lose und dient
als Leerscheibe zum Abstellen der Maschine, die von ihr rechts befindliche
Riemenscheibe ist auf der Antriebswelle aufgekeilt und die dritte endlich mit den
beiden dahinter befindlichen Zahnrädern auf gemeinschaftlicher Hülse befestigt,
welche wieder lose auf der Antriebswelle läuft. Rechts neben den Riemenscheiben ist
ein Stirnrad auf der Antriebswelle festgekeilt und an dem das Lager überragenden
Ende der letzteren ein Getriebe, welches in den Zahnkranz der Planscheibe eingreift.
Auf der achsial verschiebbaren Vorgelegewelle sitzen drei Zahnräder, wovon zwei
abwechselnd mit den correspondirenden Rädern auf der Hülse der Antriebswelle zum
Eingriff gebracht werden können, während das dritte in das auf der Antriebswelle
festgekeilte Stirnrad eingreift. Durch diese kann der Antrieb der Planscheibe mit
wechselnder Räderübersetzung bewerkstelligt werden. Sind die ersteren auſser
Eingriff, so kann die Planscheibe direct von der Antriebswelle durch Zahnkranz und
Getriebe und die auf dieser Welle festgekeilte Riemenscheibe erfolgen. Ist endlich
durch Verschiebung der Lager der Antriebswelle auch das in den Zahnkranz der
Planscheibe eingreifende Getriebe ausgerückt, so kann die Bewegung auch noch durch
einen auf die auſsen bombirt abgedrehte Planscheibe aufgelegten Riemen erfolgen.
Das vordere Spindellager ist ein Kammlager (Fig. 4 und
5); zur Aufnahme des achsialen Druckes ist am zweiten Spindellager in
einem Querstück eine Druckschraube angebracht.
Die Fig. 1 und 6 zeigen
zwei zu einander senkrechte Querschnitte des Supportes, welcher auf der Wange durch
Stufenscheibe, Schraubenräder und Schraubenspindel selbstthätig verschoben werden
kann.
Die Uebersetzungsräder im Spindelstocke sind mit den von A.
Piat in vorzüglicher Ausführung hergestellten Schraubenzähnen mit
convergirenden Flankenflächen versehen, welche auch auf der Weltausstellung in Wien
1873 und in Paris 1878 zu sehen waren.
Diese Maschine wiegt ungefähr 11000k und kostet
13200 Franken.