Titel: | Façonschneidstähle von Clemens Müller in Dresden. |
Autor: | J. P. |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 414 |
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Façonschneidstähle von Clemens Müller in
Dresden.
Mit Abbildungen auf Tafel 37.
Cl. Müller Façonschneidstähle
Die bekannte Nähmaschinenfabrik von Clemens Müller in
Dresden benutzt die in Fig. 7 bis
9 Taf. 37 dargestellten Fräs- und Drehstähle (*D. R. P. Nr. 2676 vom 6. März
1878), welche constantes Profil besitzen, um beim Nachschleifen ihre ursprüngliche
Querschnittsform nicht zu ändern; sie werden durch Ausschneiden aus einer gedrehten
Scheibe von entsprechendem Querschnitt erzeugt, wie in Fig. 7
ersichtlich ist, in welcher a die theilweise
abgebrochene Scheibe bezeichnet, o, o' die aus
derselben durch Ausschneiden gewonnenen Schneidstähle. Die Fig. 8 und
9 zeigen solche Schneidstähle in einem Fräskopf eingespannt. Die das
schneidende Profil tragende Fläche steht radial zur Frässpindel. Der Schneidwinkel
beträgt demnach 90° und der Anstellungswinkel wird durch die Tangente an den
äuſseren Bogen bestimmt. Deshalb werden die Schneidstähle o,
o' durch excentrische Schnitte aus der Scheibe a (Fig. 7)
geschnitten; daraus geht aber für den Schneidstahl ein Profil hervor, welches von
dem radialen der Scheibe a abweicht, und es muſs daher
das letztere dem ersteren entsprechend durch Projection ermittelt werden, wie in
Fig. 7 bei xy angedeutet ist.
Um den im Fräskopfe zur Anwendung kommenden Schneidstählen eine ganz gleiche Länge zu
geben, werden je drei oder sechs derselben im Fräskopfe so eingespannt, daſs die
Schneiden nach innen stehen, an den Dorn der Frässpindel anstoſsen und in dieser
Lage an den Enden abgedreht. Drei Stähle werden durch den Deckel festgehalten, die
anderen drei durch Druckschrauben r, welche in die
Messerschlitze s hineinreichen. Der Fräskopf ist durch
den runden Keil u gegen Drehung gesichert. In ganz
ähnlicher Weise können auch Schneidstähle zur Facondreherei, Schraubenfabrikation
und zum Gewindeschneiden mittels Supportdrehbänken erzeugt werden.
J. P.