Titel: | J. W. Späth's Hopfenballen-Presse. |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 510 |
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J. W. Späth's Hopfenballen-Presse.
Mit Abbildungen auf Tafel 44.
Späth's Hopfenballenpresse.
Um Bruch und Abnutzung, also die Hauptübelstände, welche sich bei Zahnstangenpressen
fühlbar machen, möglichst zu vermeiden, bringt J. W.
Späth in Dutzendteich bei Nürnberg (*D. R. P. Nr.
2252 vom 9. October 1877) an seinen Hopfenballenspressen eine doppelte Zahnstange
an, in welche mehrere gleiche Getriebe gleichzeitig eingreifen. Diesen lassen sich
überdies nach entsprechenden Umschaltungen verschiedene Umdrehungszahlen ertheilen,
so daſs das Pressen bei steigender Kraft mit abnehmender Geschwindigkeit
erfolgt.
In Fig. 10 und 11 Taf. 44
ist das Triebwerk einer Presse mit zwei Getrieben a und
b skizzirt, welche in die durch ein Mittelstück
gegen seitliche Verbiegung versteifte Doppelzahnstange c greifen. Die Achsen dieser Hauptgetriebe tragen zwei in einander
greifende Stirnräder, von denen jedes für sich durch ein Getriebe auf den Achsen d und f gedreht wird,
welche ebenfalls durch zwei groſse Stirnräder e mit
einander verbunden sind. Die Achse f trägt eine
Vollscheibe und zwei Leerscheiben für einen offenen und einen gekreuzten Riemen und
auſserdem ein loses Stirnrad g, welches sich mit ihr
nach Belieben kuppeln läſst. In dieses Rad greift ein Getriebe einer Zwischenwelle
h mit zwei gröſseren Rädern, denen wieder zwei
Getriebe auf der Vorgelegeachse i entsprechen; letztere
trägt eine Riemenscheibe k, welche sich mit ihr durch
einen Frictionskegel kuppeln läſst und gleichzeitig mit den Scheiben der Achse f von einem Vorgelege aus angetrieben wird.
Das Heben des Stempels und die erste leichte Pressung erfolgt durch directen Antrieb
der Vollscheibe auf f bei ausgerücktem Rad g und ausgekuppelter Riemenscheibe k. Soll der Druck verstärkt werden, so schiebt man den
Riemen auf die Losscheiben der Welle f, drückt den
Frictionskegel in die Scheibe k und bringt das groſse
Getriebe der Vorgelegeachse i mit dem kleineren Rad der
Zwischenwelle h in Eingriff. Zur darauf folgenden
weiteren Drucksteigerung werden diese Räder wieder ausgerückt, während man das
kleine Getriebe in das groſse Rad der Zwischenwelle schiebt.
Durch diese allmälige Verstärkung des Druckes läſst sich bei wesentlicher
Zeitersparniſs eine sehr beträchtliche Verdichtung des Hopfens o. dgl. (300k in einen Ballen von 1m Höhe und 680mm
Seite) erzielen. Das schnelle Senken des Stempels erfolgt durch directen Antrieb der
Achse f mittels des gekreuzten Riemens.