Titel: | Apparat zur Einführung fester Substanzen mit dem Gebläsewind in den Hohofen; von Karl Alberts in Alperbeck. |
Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 52 |
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Apparat zur Einführung fester Substanzen mit dem
Gebläsewind in den Hohofen; von Karl
Alberts in Alperbeck.
Mit Abbildungen auf Tafel 8
Alberts' Apparat für Hohofen.
Der Zweck des in Fig. 1 und
2 Taf. 8 skizzirten Apparates (* D. R. P. Nr. 682 vom 14. September 1877)
ist: 1) den Rohgang der Hohöfen durch andauerndes Einblasen zerkleinerter
Brennmaterialien sofort zu heben; 2) Reagentien einzublasen, um etwaige
Kalkversetzungen zu heben, auf die Qualität des Roheisens einzuwirken, oder dem
Eisen schädliche Stoffe zu entfernen; 3) die Erzgichten mit weniger Brennmaterial
niedergehen zu lassen und das Fehlende durch die Düsen einzuführen (hierbei können
sonst nicht verwerthbare Brennmaterialien verwendet werden, wie Kokesklein,
Holzkohlenpulver und rohe Kohle); 4) das Eintreten des sogen. Oberfeuers zu
verhindern, indem das eingeblasene Brennmaterial die Hitze vor den Formen hält.
Der Apparat soll auf der Ilseder Hütte bei Peine mit Erfolg eingeführt sein. Bei den
Proben lieſsen sich stündlich etwa 150k Kokesklein
in gleichförmigem Strome in den Hohofen einblasen. Jedenfalls dürfte durch Gebrauch
des Alberts'schen Apparates ein gleichmäſsigerer
Ofenbetrieb sich erzielen lassen.
Die Einrichtung des Apparates ist folgende: Auf das Windrohr A ist ein durch einen Deckel C seitlich
verschlossener Kasten B aufgeschraubt; in diesem bewegt
sich eine Fächerwalze D, welche mittels eines Räder
Vorgeleges gedreht wird. Die durch den Wind in die Hohofen einzuführende Substanz
wird in den Trichter J aufgegeben, fällt bei der
Drehung der Walze D in die oberen Fächer H und gelangt so nach unten, wo die lose auf ihrer
Achse laufende Schaufelwalze K durch ihren Eingriff in
die Höhlungen der Fächerwalze das sichere Entleeren bewirkt. Damit der Wind, welcher
zwischen der Fächerwalze und dem umschlieſsenden Kastentheil entweicht, die
einzuführende Substanz aus dem Trichter nicht herausblasen kann, ist derselben oben
durch einen leicht zu befestigenden Deckel winddicht verschlossen. Ist der Trichter
leer, so schlieſst man behufs neuer Füllung den Schieber N.
Die Bewegung des Rädervorgeleges wird auf irgend eine passende Art bewirkt; durch
Regulirung der Geschwindigkeit regelt man den Zufluſs der einzublasenden
Substanz.