Titel: | Gelenkverbindung für Bohrgestänge zum Aufwinden ohne Auseinandernehmen des Gestänges. |
Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 319 |
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Gelenkverbindung für Bohrgestänge zum Aufwinden
ohne Auseinandernehmen des Gestänges.
Mit Abbildungen auf Tafel 29.
Sachse's Gelenkverbindung für Bohrgestänge.
Bei dem Aufholen und Einhängen der Bohrgestänge verursacht das Ab- und Anschrauben
der einzelnen Gestängezüge einen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand; eine
Ersparniſs hierin wird durch die von C. Sachse in
Orzesche (* D. R. P. Nr. 2110 vom 7. Februar 1878 und
Zusatz Nr. 5947 vom 19. December 1878) angegebene, in Fig. 6 und
7 Taf. 29 skizzirte Einrichtung bezweckt.
Die Stange erhält in einer Entfernung von etwa 1m
über ihrem unteren Ende ein Gabelgelenk g, welches
entsprechend stark und sorgfältig bearbeitet werden muſs. Unterhalb des Gelenkes ist
die Stange rund, oberhalb vierkantig und trägt an ihrem oberen Ende wie gewöhnlich
zwei Wülste und die Schraubenspindel des Stangenschlosses s. Die Schraubenspindel hat eine kurze cylindrische Verlängerung, welche
einen kurzen vierkantigen Zapfen z trägt. Das
Muttergewinde zur Schraube ist in die Hülse h
eingeschnitten, deren innere Fläche hierauf kegelförmig, zuletzt cylindrisch – und
zwar etwas weiter, als die Stange dick – ausgedreht ist. Die Hülse wird mit ihrem
oberen Ende über das untere Stangenende gestreift und kann bis an das Gelenk
hinaufgeschoben werden; hierauf wird der unterste Theil der Stange gestaucht und
ähnlich der Kegelfläche in der Hülse gestaltet. In der Unterfläche des Stangenendes
wird hierauf ein vierkantiger Einschnitt hergestellt, welcher dem Zapfen z entspricht. Die Hülse kann nun nur noch so weit über das unterste
Stangenende herabgezogen werden, daſs der das Gewinde enthaltende Theil über die
Stange vorsteht.
Bei der Verbindung zweier Stangen greift der Zapfen z
der unteren Stange in den entsprechenden Einschnitt der oberen Stange; bei richtiger
Bemessung des cylindrischen Ansatzes wird beim Anziehen der Schraube die Kegelfläche
der Hülse fest gegen den betreffenden Theil der oberen Stange gepreſst und dadurch
bei dem Eingriff des Zapfens eine sichere Verbindung der beiden Stangen hergestellt.
Wird später beim Betriebe ein Anziehen der Schrauben nothwendig, so feilt man die
cylindrische Verlängerung um den Zapfen z etwas ab.
Beim Aufholen des Gestänges werden die Schraubenverbindungen nicht gelöst; die
Stangen werden in ihren Gelenken über ein Gerüst (Fig. 7) bis
zur Horizontalen gebogen. Wird hierbei die Fortbewegung des Gestänges in einer
horizontalen oder schwach geneigten Ebene durch Anbringung von Rollen erleichtert,
so können beliebig lange Gestängezüge zu Tage gehoben werden.