Titel: | Federwage von L. Reimann in Berlin. |
Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 327 |
Download: | XML |
Federwage von L. Reimann in
Berlin.
Mit Abbildungen auf Tafel 31.
Reimann's Federwage.
Fig.
1 Taf. 31 stellt diese Wage (* D. R. P. Nr. 2086 vom 28. October 1877) als
Briefwage in der Vorderansicht, Fig. 2 das
innere Werk, nach Abnahme der um schlieſsenden Kapsel, in der Rückansicht dar. Der
Wagebalken a, welcher einen zweiarmigen Hebel bildet
und an dem Ende des längeren Armes die Wagschale l
trägt, ruht mit seiner Schneide in dem Lager b. Er ist
mit einem inwendig gezahnten Quadranten c, der seinen
Mittelpunkt in der Schneide des Wagebalkens hat, fest verbunden. An dem kürzeren Arm
ist ein Schieber d angebracht, welcher durch eine
Schraube festgestellt werden kann. Eine Spiralfeder k ist mit
dem einen Ende in diesen Schieber, mit dem anderen in die Fuſsplatte eingehängt. In
die Quadrantenzähne greift ein Getriebe, dessen Zapfen vorn durch das Zifferblatt
geht und an seinem Ende einen Zeiger zur Markirung des Gewichtes trägt, zu welchem
Zwecke die Scale hier eine Eintheilung von 0 bis 250g hat. Zur Vermeidung eines todten Ganges wird das Getriebe durch eine
zweckdienlich angebrachte Uhrfeder immer nach links gegen die Quadrantenzähne
gedrückt. Bei Belastung der Schale l dehnt sich die
Feder aus, während sich der Wagebalken um seine Achse dreht und diese Bewegung
mittels des gezahnten Quadranten durch den Zeiger auf dem Zifferblatte anzeigt. Der
Schieber d dient zur Justirung der Feder k, indem man bei zu starker Feder den Wagebalkenarm so
lange verkürzt, bis eine Belastung von 250g den
Zeiger genau auf den betreffenden Theilstrich 250 bringt. Ist die Feder zu schwach,
so entfernt man den Schieber von dem Drehungspunkte. Es wird hierdurch auch eine
Nachjustirung, wenn die Feder nach längerem Gebrauch sich abschwächen sollte, und
ebenso das Einsetzen neuer Federn ermöglicht.