Titel: | Neuerburg und Schulten's horizontales Paternosterwerk mit Drahtseilen. |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 29 |
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Neuerburg und Schulten's horizontales
Paternosterwerk mit Drahtseilen.
Mit Abbildungen auf Tafel 5.
[Neuerburg und Schulten's horizontales Paternosterwerk mit
Drahtseilen.]
Die einzelnen Fördergefäſse (Fig. 5 bis
8 Taf. 5) werden von zwei Drahtseilen getragen, welche an beiden
Endpunkten der Linie über. Seilscheibenpaare geführt sind und in Zwischenpunkten
erforderlichen Falles von Leitrollen unterstützt werden. Zwischen den Drahtseilen,
so daſs sie die Scheiben passiren können, sind die Fördergefäſse angebracht, von
denen jedes an seinem hinteren Ende mittels einer drehbaren Achse auf den
Drahtseilen aufliegt, mit dem vorderen Ende dagegen in das vorhergehende Gefäſs
eingreift, so daſs sich eine ununterbrochene Rinne bildet (vgl. Fig. 5
unten), weiche nur beim Passiren der Endrollen unterbrochen wird. Es läſst sich
somit das oberhalb der Seilscheibe einfallende Material in verläſslicher Weise
Weitertransportiren, bis am andern Endpunkt, beim Passiren des zweiten
Seilscheibenpaares, die Gefäſse ihren Inhalt entleeren.
Da die Fördergefäſse hier offene Räume bilden, so können je nach der Natur des
Materials nur mäſsige Förderhöhen erzielt werden – doch
lieſse sich die Construction auch mit einseitig geschlossenen Förderkörben für ein
verticales Paternosterwerk verwenden.
Die Verbindung der drehbaren Tragachsen mit dem Seile mittels einer Klemmvorrichtung
ist in Fig. 5 nur schematisch angedeutet, dagegen in Fig. 6 bis
8 in Ansicht und Schnitten dargestellt; für die Klemmbacken sind in den
Seilscheiben entsprechende Erweiterungen angebracht, und wenn dieselben bei
bedeutender Streckung der Seile nicht mehr zusammenfallen sollten, läſst sich leicht
durch Verschiebung der Klemmfutter der normale Abstand wieder erzielen.
Noch sind die am hinteren Ende der Fördergefäſse (hinter den drehbaren Tragachsen)
angebrachten Zugkloben zu erwähnen, welche in einen Bügel des nächsten Kastens
eingreifen und nur dazu dienen, beim Rückgange und beim Passiren der Seilscheiben
das Abfallen der Fördergefäſse zu verhindern.
Die ganze Construction (*D. R. P. Nr. 1655 vom 23. December 1877 und Zusatz Nr. 4421
vom 25. August 1878) ist wohl durchdacht und vielfacher Anwendung fähig.
M–M.