Titel: Präcisionssteuerung von F. A. Schulz in Zeitz.
Autor: M–M.
Fundstelle: Band 233, Jahrgang 1879, S. 111
Download: XML
Präcisionssteuerung von F. A. Schulz in Zeitz. Mit Abbildungen auf Tafel 13. F. A. Schulz's Präcisionssteuerung. Diese in Fig. 3 bis 5 Taf. 13 dargestellte Steuerung (* D. R. P. Nr. 390 vom 2. August 1877) gehört zu den Präcisionssteuerungen mit isochroner Auslösung (vgl. S. 3 d. Bd.) und arbeitet mit Flachschiebern – einem Vertheilungsschieber mit normalem Excenterantrieb und einem Rückenschieber mit einem Expansionsexcenter von etwa 40° Nacheilung, so daſs variable Füllungen von 0 bis 70 Procent erreichbar werden. Das Schiebergesicht für den Expansionsschieber liegt in bekannter Weise direct auf dem Grundschieber auf, dessen beide Einströmkanäle entsprechend nach oben zusammengezogen sind (vgl. Fig. 4). Die Bewegung des Expansionsschiebers erfolgt durch einen oscillirenden Hebel h, an welchem oben und unten je eine Mitnehmergabel angebracht ist; diese Gabeln wirken aber nicht direct auf den Muff der Schieberspindel s, sondern durch Vermittlung je eines Zwischenstückes z und z' (Fig. 5), welche die zwei Hälften eines Cylinders bilden und in gemeinsamer Büchse geführt, sonst jedoch völlig unabhängig von einander sind. Für die Stellung der Fig. 5 geht das obere Ende des Hebels h von rechts nach links und die obere Mitnehmergabel nimmt demzufolge das Zwischenstück z und durch dieses die Schieberspindel s und den Expanssionschieber mit, während das untere Zwischenstück z' zurückbleibt. Bei fortgesetzter Linksbewegung berührt jedoch das aufgebogene Ende der oberen Mitnehmergabel einen Anschlagdaumen, welcher schliesslich die Gabel so weit aufhebt, daſs die Verbindung derselben mit dem Zwischenstück unterbrochen wird und der Schieber in Folge des Dampfdruckes auf seine einseitig verstärkte Schieberstange nach rechts zurückschnellt und den Dampfzutritt abschlieſst. Dies geschieht früher oder später, je nachdem der Regulator durch die aus Fig. 3 ersichtliche Hebelverbindung die Auslöserdaumen nach rechts oder links verdreht. Beim Kolbenrückgang kommt in gleicher Weise die untere Gabel zur Wirksamkeit, so daſs der Expansionsschieber bei jeder Umdrehung zweimal hin- und hergehen muſs; um die hierbei entstehenden Stösse thunlichst zu mildern, ist die Schieberstange nicht aus einem Stücke., sondern direct vor der Stopfbüchse getrennt; während die innere Stange durch den Dampfdruck zurückgeschnellt wird, dient bei der äusseren zu diesem Zwecke eine vor den Schieberstangenmuff eingelegte Schraubenfeder, so daſs die Massenbewegung vertheilt wird. Am Ende der Schieberstange ist ein Luftbuffer angebracht. M–M.

Tafeln

Tafel Tafel 13
Tafel 13