Titel: | J. Werndl's Repetitionsgewehr. |
Autor: | F. Hentsch |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 121 |
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J. Werndl's Repetitionsgewehr.
Mit Abbildungen auf Tafel 14.
Werndl's Repetitionsgewehr.
Von J. Werndl, Generaldirector der Oesterreichischen Waffenfabrik-Gesellschaft zu Steyr,
ist ein Repetitionsmechanismus für Hinterlader construirt und hierauf das deutsche
Reichspatent Nr. 4982 vom 22. September 1878 ab ertheilt worden. Auf Taf. 14 stellt
die Fig. 12 die Ansicht des Mechanismus bei geöffnetem Gewehre unter Weglassung
der Schloſs- und Veschluſstheile, Fig. 13
Ansichten des herausgenommenen Transporteur dar. Der Mechanismus ist für
Cylinderverschluſsgewehre bestimmt und besteht aus einem Hohlcylinder oder
Transporteur a und einem abnehmbaren Magazine; ersterer
besitzt die Form eines Segmentes, dreht sich um die Längenachse dd', ist an beiden Enden geschlossen, der Länge nach
zur Hälfte geöffnet und mit zwei Vorsprüngen r und t versehen, gegen welche ein an dem Verschluſscylinder
befestigter Leitstift stöſst. Das mit a in Verbindung
stehende Magazin ist so angebracht, daſs die Patronen über einander liegen und nach
unten heraus in den Cylinder a fallen. An dem Magazine
ist eine Schleppfeder u befestigt, welche gegen einen
in der Mitte des Cylinders befindlichen Ansatz drückt, bezieh. in eine daselbst
angebrachte Vertiefung eingreift und den Cylinder in den verschiedenen Lagen
festhält. Ist das Gewehr geschlossen, so ist die Oeffnung des Transporteur nach oben
gekehrt, eine Patrone in demselben, und wird ein weiteres Herausfallen von Patronen
durch letztere verhindert. Bei dem Oeffnen des Gewehres stöſst der Leitstift gegen
den Ansatz r des Cylinders, dreht diesen um seine Achse
und nun fällt die in demselben befindliche Patrone in die Gewehrhülse, nachdem die
abgeschossene Patrone ausgeworfen ist. Die volle Seite des Transporteur ist hierbei
nach oben gekehrt und verschlieſst das Magazin. Wird das Gewehr jetzt geschlossen,
so trifft der Leitstift den Ansatz des Transporteur und dreht ihn wieder zurück;
dessen offene Seite gelangt nun wieder nach oben und eine neue Patrone fällt aus dem
Magazin in denselben.
Der Erfinder hat auſserdem noch eine etwas von dieser abweichende Construction
angegeben. Fig. 14
gibt die Ansicht des Mechanismus von hinten, Fig. 15
Ansichten des Transporteur. Hier wird das Magazin ebenfalls durch einen um seine
Längenachse cc' drehbaren Hohlcylinder a geschlossen, dessen eine Seite auch der Länge nach
geöffnet ist. Die Drehung desselben wird aber nicht, wie vorher, durch zwei Ansätze,
sondern durch eine Nuth e veranlaſst; dieselbe hat an
den Enden entsprechend schraubenförmige Windung erhalten und führt den auf dem
Verschluſscylinder befindlichen Zapfen y. Im Uebrigen
wirkt dieser Mechanismus ebenso wie der erstere.
F.
Hentsch.