Titel: | Neuerungen an Nähmaschinen und Stickmaschinen. |
Autor: | G. W. |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 287 |
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Neuerungen an Nähmaschinen und
Stickmaschinen.
(Fortsetzung des Berichtes S. 34 Bd.
232.)
Mit Abbildungen auf Tafel 27.
Neuerungen an Nähmaschinen und Stickmaschinen.
Ein selbstthätiger Fadenführer an
Spulapparaten für Schiffchen-Nähmaschinen ist von Schwalbe und Comp. in Plauen bei Dresden (*D. R. P. Nr. 3070 vom 1. März
1878) in folgender Weise eingerichtet worden. Die Schiffchenspule wird, wie Fig.
1 Taf. 27 zeigt, in gewöhnlicher Weise in den Spulapparat eingeklemmt und
erhält durch irgend eine Verbindung mit dem Schwungrade der Maschine ihre Umdrehung.
Im vorliegend gezeichneten Falle ist das Schwungrad innen verzahnt und treibt ein
Zahnrädchen an der Triebachse der Spule. Das Spulgestell trägt nun weiter ein
Lagergehäuse B für eine Welle A (Fig. 2),
welche sowohl rechts- als auch linksgängige Schraubengewinde enthält. Durch die
Räder b bis g (Fig.
1) wird diese Schraube langsam umgedreht; sie führt in ihren Gängen einen
Sattel h (Fig. 3) und
an diesem steckt das Fadenführer-Röhrchen k. Ein
Schlitz in der Lagertrommel B und und in einer an
dieselbe geschraubten Leiste dient dem Röhrchen k zur
Geradführung. Die Ganghöhe der Schraube wird so gewählt, daſs der stärkste Faden,
welcher auf der Maschine zur Verwendung gelangt, dicht an einander treffende Lagen
auf der Spule bildet, während feineres Nähgarn weiter aus einander kommt, so daſs
seine folgenden Umwicklungen in die Zwischenräume der nächst unteren sich
einlegen.
Die Verwendung der Antriebsvorrichtung einer Nähmaschine zugleich als Antrieb für den
Spulapparat, mit welchem man entweder die obere Spule oder diejenige des Schiffchens
mit Faden füllen kann, ist wiederholt Veranlassung zu Erfindungen gewesenVgl. Seidel und Naumann
* 1879 231 28. Thiemer * 1879 232 40.,
welche in einer vortheilhaften und leicht lösbaren Verbindung zwischen
Antriebscheibe oder Schwungrad und Triebwelle der Maschine bestehen, so daſs beim
Spulen nicht die ganze Maschine mit in Bewegung versetzt wird.
Eine solche Kupplung zwischen Schwungrad
und Welle der Nähmaschine von E. Schreibetz *
in Wien (*D. R. P. Nr. 3620 vom 13. Januar 1878) besteht in Folgendem. Das Schwung-
und Schnurenrad dreht sich lose auf der Hauptwelle und dabei reicht eine durch seine
Nabe gehende Schraube in eine Rinne oder Nuth, welche rings um die Welle in einer zu
deren Achse rechtwinkligen Ebene läuft. Dadurch wird zunächst das Abfallen des Rades
von der Welle verhindert; von der Hauptrinne zweigt sich aber auch an einer Stelle
eine Nebenrinne ab, welche zu ersterer parallel oder schief gerichtet ein Stück nach
derjenigen Richtung hin verläuft, nach welcher die Welle vom Rade mit umgedreht
werden soll. So lange nun die Schraube von der Radnabe in der Hauptnuth bleibt, so
lange läuft das Schwungrad leer; wird letzteres aber seitlich angedrückt, so daſs
die Schraube in die kurze seitliche Nuth gelangt, so kommt sie bald an das Ende
derselben und treibt dann die Welle mit herum. Die Anordnung kann auch umgekehrt so
getroffen werden, daſs der Stift in der Welle befestigt ist und die Radnabe innen
die Nuthen enthält.
Der Betriebsmechanismus an
Nähmaschinen von Gebrüder Nothmann in Berlin
(*D. R. P. Nr. 4600 vom 15. September 1878), welcher in Fig. 4 Taf.
27 abgebildet ist, dient auch zum Theile zur Erreichung des oben ausgesprochenen
Zweckes; er ist im Allgemeinen eine vortheilhafte Verbindung zwischen Hand- und
Fuſsbetrieb einer Nähmaschine. Das Schwungrad wird auf der Welle a durch Schrauben oder Keile festgehalten; neben ihm
läuft lose auf a das Stirnrad b, welches aber mit ihm durch Einschieben des Stiftes e gekuppelt werden kann, so daſs dann auch b mit der Welle a sich
dreht. In b greift das Stirnrad c ein, welches mit der Handkurbel d drehbar
ist und hierdurch ist die Maschine mit der Hand zu betreiben. Zieht man aber den
Stift e heraus, so kann die Maschine durch das Schwung-
und Schnurenrad mittels Fuſstritt bewegt werden und die Räder b, c stehen dann still. Man kann ferner in diesem Falle
den Spulapparat h so an c
heran rücken, daſs sein Stirnrad f in die Zähne von c eingreift, und dann durch Handbetrieb spulen, ohne
daſs die ganze Maschine mit in Bewegung kommt.
Eine Radauslösung für Nähmaschinen
zum Zwecke des Spulens von Gebrüder Giese und Comp. in
Offenbach a. M. (* D. R. P. Nr. 4651 vom 15. September 1878) besteht, wie Fig.
5 und 6 Taf. 27
zeigen, darin daſs auf die Welle h das Schwungrad g lose aufgesetzt und in die Stirnfläche von Rad und
Welle eine Rinne oder Nuth p eingefräst wird, in
welcher sich zwei Schieber l und m bewegen. Ueber diesen Schiebern liegt eine
excentrische Scheibe b, welche man mit den Köpfen d und e leicht um eine
Viertelumdrehung nach rechts oder links drehen kann. Die Scheibe b wird weiter durch eine Blechkapsel a überdeckt, welche mit f an die Welle h geschraubt ist und somit die
Scheibe b und die Schieber l,
m am Abfallen verhindert. Die beiden Federn i,
k drücken die Schieber immer nach innen, in welcher Lage sie sowohl in der
Nuth des Rades g, als auch in derjenigen der Welle h liegen und Rad mit Welle verkuppeln. Wenn man aber
die Scheibe b dreht, so daſs dieselbe die Schieber l, m nach auſsen treibt, so kommen letztere aus der
Nuth der Welle h heraus, liegen nur noch in der des
Rades g und dieses kann sich dann leer auf h drehen und zum Zwecke des Spulens benutzt werden.
Die Schwungrad-Auslösung von Gritzner und Comp. in Durlach, Baden (*D. R. P. Nr.
1467 vom 29. November 1877) ist sehr einfach und bequem zu handhaben. Die
Schwungradnabe a (Fig. 7 bis
10 Taf. 27), welche zugleich den Schnurenwürtel enthält, läuft lose auf
der Triebwelle b der Maschine. In das äuſsere Ende von
b ist eine Schraube c
mit groſsem Kopfe d eingebohrt und letzterer ist so
geschlitzt, daſs ein Hebel ee1 in ihm hin und her schwingen kann. Liegt dieser Hebel mit e auf dem Grunde f des
Schlitzes, so reicht sein anderer Arm e1 nicht bis an das Schwungrad heran und dieses sitzt
lose auf der Welle (Fig. 8).
Drückt man aber den Arm e1 einwärts (Fig. 7), so
daſs er in einen entsprechenden Schlitz auf der Stirnseite der Schwungradnabe
eintritt, so ist dadurch das Rad fest mit der Welle verbunden. Der Bolzen g, welchen eine Feder nach auſsen treibt, drückt
entweder auf die Fläche h oder auf die Fläche h1 des Hebels ee1 und hält letzteren
in jeder der beiden Lagen fest; seine Umstellung kann man leicht mit der Hand
während des Ganges der Maschine vornehmen.
Die Schwungrad – Auslösung von Gebrüder Kayser in Kaiserslautern (*D. R. P. Nr. 3829
vom 4. Juli 1878) ist in Fig. 11
Taf. 27 gezeichnet. Ein Stahlstück b ist in die
Triebwelle a eingeschraubt und zwar mit links- oder
rechtsgängigem Gewinde, je nachdem die Trieb welle selbst nach der einen oder
anderen Richtung umgedreht wird, wenn die Maschine in Thätigkeit ist. Dieses
Stahlstück b enthält zwei harte Stahlbolzen e, in radialer Richtung in ihm verschiebbar, ferner in
seiner Achsenrichtung eine Schraube d mit gehärteter
Spitze. Die Nabe c des Schwungrades greift über
denjenigen Theil von b hinweg, in welchem die Bolzen
e stecken. Wenn man nun die Schraube d einwärts dreht, so drückt sie die Bolzen e aus einander, treibt sie nach auſsen und mit den
aufgehauenen harten Enden gegen die innere Fläche der Radnabe c. Hierdurch wird das Triebrad mit der Triebwelle
gekuppelt. Wenn man aber die Schraube d rückwärts
dreht, so gehen die Bolzen e einwärts, sie werden nicht
mehr an die Radnabe gedrängt und die Verbindung zwischen dem Schwungrade und der
Triebwelle ist aufgehoben; das erstere läuft also, von der Schnur getrieben, leer
auf der Welle.
Die Ausrückvorrichtung an
Greifer-Nähmaschinen von Franz Auspitzer in Wien (*D.
R. P. Nr. 4272 vom 2. Juli 1878) ist nur für Wheeler und Wilson-Nähmaschinen
verwendbar und ermöglicht die selbstthätig erfolgende Ausrückung der Betriebswelle,
wenn der Oberfaden reiſst, oder wenn Stiche ausgelassen werden, oder wenn der
Unterfaden zu Ende ist. In Fig. 12 bis
14 Taf. 27 ist a die Triebwelle, auf welcher
die Riemenscheibe b lose läuft; die letztere stemmt
sich links an den Bundring c und rechts an einen Ansatz
der Welle; sie ist an der rechten Seite kegelförmig ausgedreht und ein Muff d paſst in die Vertiefung ihrer Stirnwand hinein.
Dieser Muffe d verschiebt sich ein wenig auf der Welle
a, da der Schlitz für die Schraube f, welche ihn mit der Welle kuppelt, lang ist. Durch
mehrere aus dem Gestell heraus reichende Spiralfedern wird der Muffe d nach links an die Scheibe b hinan gedrückt; diese nimmt ihn durch Reibung mit fort und dreht dadurch
die Welle o. Soll diese Drehung aufhören, also die
Maschine still stehen, so muſs man den Muff d etwas
nach rechts rücken und dies erfolgt in den oben angedeuteten drei Fällen durch
folgende Einrichtung: Auf dem Muffe d liegt ein Arm e der Welle i, welche
leicht im Gestell sich dreht und an ihrem anderen Ende eine Platte g trägt. Das Gewicht des Armes und der Platte drückt
ersteren herab auf den Muff d, an dessen rechtsseitigem
Rande er anliegt. An diesem Rande ist, wie Fig. 13
zeigt, ein Vorsprung k angebracht, und wenn dieser bis
an den Arm e gelangt, so wird der Muff d nach rechts gedrängt und dadurch die Kupplung b, d gelöst. Damit dies aber nicht regelmäſsig bei
jeder Umdrehung geschieht, so wird der Arm e gerade
dann, wenn h an ihn heran kommt, empor gehoben und zwar
dadurch, daſs zu dieser Zeit der Oberfaden, welcher die Platte g mit umfaſst, zur Stichspannung straff angezogen wird
und hierbei g und den Arm e hebt. Ist nun der Oberfaden zerrissen, so kann er eben den Arm nicht
heben und dann wird sofort die Ausrückung der Maschine erfolgen und die
Riemenscheibe b sich leer weiter drehen. Wenn ferner
beim Nähen einzelne Stiche ausgelassen werden, so wird dadurch der Oberfaden etwas
schlaff und er hebt dann auch die Platte g nicht mehr
empor; es bleibt also der Arme auf dem Muff d liegen
und rückt diesen aus der Scheibe b heraus. Der
Unterfaden endlich ist von der Spule hinweg durch eine Oeffnung der in Fig.
13 dargestellten Viertelscheibe oder Kapsel geführt, welche sich mit
umgebörteltem Rande auf die Spule legt und eine kleine Oeffnung, excentrisch zur
Spulenöffnung gelegen, enthält. Durch den Zug des Unterfadens wird diese Kapsel und
die Spule in einer gewissen Lage erhalten, in welcher ein Stift o gegen die Wand der Kapsel, in der Nähe ihrer
Oeffnung, anstöſst, gedrückt durch den von einer Feder gedrängten Hebel h, welcher oben mit seinem hakenförmigen Ende gerade
vor der Platte g steht. Wenn der Unterfaden
aufgearbeitet ist, so hält er Spule und Kapsel nicht mehr und beide werden vom
Greifer durch Reibung
mit fortgedreht; dann kommt die Oeffnung der Kapsel an die Stelle, an welcher der
Stift o anstöſst, dieser rückt nach links in sie hinein
und der Haken von h gelangt über die Platte g; er hindert also deren Emporsteigen und somit bleibt
wieder der Arm e auf d
liegen und bringt die Maschine zum Stillstande.
Hierzu ist weiter noch folgende Neuheit angegeben: Der Muffe d wirkt zugleich wie ein Excenter; er bewegt bei jeder Umdrehung den
Bolzen l abwärts, welchen eine Feder sogleich wieder
emporschiebt. Dadurch wird bei jedem Stiche eine Gummitasche m, welche unter l liegt, zusammengedrückt und
wieder ausgedehnt und sie bläst durch zwei seitliche Röhrchen Luftströme an die
herabkommende Nadel, um dieselbe abzukühlen, sowie an die gegen den Greifer sich
stemmende Bürste, um von ihr die Fasern und den Nähstaub hinweg zu blasen.
Die Excenter- und Greifer-Ausrückung
an Wheeler und Wilson-Nähmaschinen von J. Beutel in
Stuttgart (*D. R. P. Nr. 5126 vom 19. September 1878) erreicht ebenfalls den oben
ausgesprochenen Zweck, da sie während des Spulens die ganze Maschine zum Stillstande
bringt und nur das Schwungrad und die Riemenrolle auf der Greiferwelle leer sich
fortdrehen läſst. Diese Greiferwelle besteht deshalb aus drei Theilen a, b und c (Fig.
15 Taf. 27), von denen c mit b fest verbunden ist, während b mit einem Zapfen in einer Bohrung von a
sich dreht. Das Stück b trägt eine Hülse e drehbar und durch einen Hebel h verschiebbar. In eine Nuth dieser Hülse ist die Keilfeder k eingenietet, welche über b und einen Theil von a bis in die
Riemenrolle d und das Nadelarm-Excenter f hineinreicht. Wird die Hülse e, wie gezeichnet, bis zum Anstoſse ihres Bundes an das Lager g zurückgeschoben, so zieht sich die Feder k aus dem Excenter f und
aus der Nuth des starken Stückes b heraus; dann steht
der Nadel arm und die Greiferwelle still und d läuft
lose auf b und a und dreht
auch k und die Hülse e
leer mit herum. Wird e wieder vorwärts geschoben, so
tritt k in b und f wieder ein und die ganze Maschine wird getrieben. Um
bei dieser Einrückung die Nähnadel und den Greifer wieder in richtige Stellung gegen
einander zu bekommen, so ist vorgesehen, daſs bei dem Ausrücken ein Arm des Hebels
h zwischen Stifte s
eines auf b fest sitzenden Bundringes einfährt und die
Greiferwelle an derjenigen Stelle, an welcher sie zum Stillstande kommt, auch
dauernd festhält.
Die Antriebsvorrichtung mit verstellbarem
Uebersetzungsverhältniſs für Näh- und andere Maschinen von C. F. Danielowsky in Berlin (*D. R. P. Nr. 5076 vom 22.
August 1878) verwendet zwei conische Reibungsräder, von denen das eine auf der
Transmissionswelle befestigt ist und das andere, mit welchem zugleich eine
Riemenscheibe verbunden ist, auf der fest liegenden Achse eines schwingenden Rahmens
lose sich dreht. Das zweite Rad überträgt durch seine Riemenscheibe und einen Riemen die Drehung
weiter auf die betreffende Arbeitsmaschine. Beide Räder werden aber nicht direct an
einander gedrückt, sondern es wird zwischen sie noch eine cylindrische Reibungsrolle
eingeschaltet, welche sich auf einer Achse des eben genannten Rahmens verschiebt.
Die Räder liegen ferner symmetrisch gegen einander, so daſs der kleine Durchmesser
des einen dem groſsen des anderen, und umgekehrt, entspricht und die Reibungsrolle
verbindet nun verschiedene Durchmesser beider Räder mit einander; ihre Verschiebung
zwischen denselben kann der Arbeiter mit dem Knie durch Fortstoſsen eines Schiebers
und Hebels bewirken, so daſs während der Arbeit der Gang der Maschine schneller oder
langsamer erfolgen kann. Der Vorgelegrahmen enthält zugleich eine Bremse, welche
durch eine Feder an das getriebene Rad angedrückt wird, vom Arbeiter aber mit Hilfe
eines Fuſstritthebels abgezogen werden kann. Wird die Maschine ganz ausgerückt, also
der Vorgelegrahmen von der Triebwelle entfernt, so legt sich der Bremsbacken an das
getriebene Rad und bringt dieses und die Maschine um so sicherer und schneller zum
Stillstande.
Neuerungen an Nähmaschinen mit alternirend rotirendem
Schiffchen von Joh. Keats in Wood Green, England (* D. R. P. Nr. 5146 vom 6. October 1878) suchen vorherrschend die Absicht
zu erreichen, möglichst viel Unterfaden im Schiffchen einer Nähmaschine
unterzubringen und somit das zeitraubende Wechseln der Schiffchenspulen thunlichst
zu beschränken. Dabei hat man folgenden neuen Weg zur Aufwickelung und Aufbewahrung
des Unterfadens eingeschlagen. Man spult das Nähgarn auf eine enge Zweiwürtelspule
(vgl. Fig. 16 Taf. 27), deren vorderer Würtel abzunehmen ist, entfernt auch den
letzteren, wenn die Spule gefüllt ist und nimmt die ganze Fadenmasse von der Spule
ab. Dies ist dann ohne Gefahr des Verwirrens zu machen, wenn während des Spulens der
Fadenführer regelmäſsig hin und her gegangen ist, wie es vielfach bei
Wickelvorrichtungen vorkommt. Die Fadenmenge drückt man mit dem Finger in die Form
Fig. 17, legt einen Kern in sie ein und preſst sie mit einer
Handhebelpresse, wie Fig. 18
zeigt, in die Gestalt eines halben Ringes. Nun entfernt man den Kern und legt den
Fadenwickel in das Schiffchen a (Fig. 19),
nachdem man vorher das innere Fadenende herausgezogen und durch die Oeffnung d im Deckel b geführt hat.
Das Schiffchen bildet eine runde, nahezu geschlossene Kapsel, deren Spitze in die
Fadenschleife der Nähnadel eingeschoben wird, worauf sich das ganze Schiffchen durch
diese Schleife hindurch dreht, welche endlich am runden Ende leicht von ihr
abgleitet. Ein passender Antrieb für diese Drehbewegung des Schiffchens a ist in Fig. 20
abgebildet: a hat im Boden Vertiefungen f, in welchen die Zähne eines schräg unter ihm
liegenden Stirnseitenrades g eingreifen, so daſs durch
letzteres das Schiffchen a in seiner Lagerung herum gedreht werden
kann. Das Rad g erhält seine Drehung durch ein Stirnrad
g1, in welches ein
Zahnsector eingreift, dem wiederum von einer Zugstange und einer Nuthenscheibe eine
schwingende Bewegung ertheilt wird, so daſs bei jedem Stiche das Schiffchen sich
einmal nach rechts und links umdreht. – Auch für andere Nähmaschinen-Constructionen,
z.B. Tambourirmaschinen oder solche mit über dem Nähtische liegenden Schiffchen,
geben die Patentunterlagen die Anordnung der neuen Einrichtung an.
H. Koch und Comp. in Bielefeld (*D. R. P. Nr. 3764 vom
5. August 1878) haben die Säulen-Nähmaschinen mit
Einrichtungen versehen, um Stoffe von jeder Dicke innerhalb der Grenzen von 0,5 bis
30mm ohne erhebliche Verstellung und
Umänderung leicht nähen zu können. Sie bringen zu dem Zwecke zunächst ein Vorgelege
zum Betriebe der Maschine an, welches dann benutzt wird, wenn die Maschine dicke und
harte Stoffe nähen, also langsam gehen soll; sie verwenden ferner die Nadelstange
von leicht veränderlicher Länge, welche ihnen bereits durch das Patent Nr. 2645 vom
J. 1878 (vgl. * 1879 232 34) geschützt ist, geben ferner
dem Stoffdrücker einen gröſseren Spielraum und lassen endlich, wenn dies bei
schwerer Arbeit nöthig erscheint, die Nadel für jeden Stich selbstthätig von der
Maschine ölen, um den Gang zu erleichtern.
Die Kettenstich-Säulennähmaschine
von Weber und Miller in Bockenheim bei Frankfurt a. M.
(*D. R. P. Nr. 5138 vom 18. Juli 1878) ist nicht eigentlich eine Nähmaschine mit
Oehrnadel und Fadenfänger, sondern eine Tambourirmaschine; denn sie enthält eine
Nadel mit Haken und Spitze, welche von oben durch den Stoff hindurchsticht und
unterhalb der Waare von einem oscillirenden Führer den Faden in ihren Haken
eingelegt erhält, den sie schleifenförmig durch die Waare und durch den alten Stich
emporzieht. Sie ist für Pechfaden-Näherei bestimmt; deshalb wird auch der ganze
säulenförmige Nähtisch durch eine Spiritusflamme erwärmt, so daſs der Faden
geschmeidig bleibt.
Neuerungen an Nähmaschinen zur
Schuhfabrikation von H. B. Goodyear in Paris
(*D. R. P. Nr. 3970 vom 17. November 1877) bestehen darin, daſs geeignete Führungen
für Sohle und Oberleder angebracht sind, um diese Stücke während des Nähens in
richtige Lage zu einander zu bringen, auch wenn sie nicht gut vorgerichtet worden
wären, um ferner auf die Sohle an der Stelle einen starken Druck auszuüben, wo der
Faden durch sie hindurch gezogen wird, damit das Sohlenleder nicht vom Fadenzuge
zerreiſst. Diese Führungen werden aber nicht durch steife Verbindungen unter
einander an die verschiedenen Stellen des Stiefels gedrückt, sondern durch Federn
regulirt, damit sie an dickeren oder dünneren Stellen der Stofflagen doch immer mit
gleicher Kraft pressen, also gleichmäſsige Arbeit erzeugen. Eine Tambourirnadel wird
in gleicher Weise
wie in fast allen Schuhwerks – Nähmaschinen verwendet, die Ahle aber bringt auch
zugleich den Vorschub des Stoffes hervor; sie erhält deshalb nicht nur die Bewegung
zum Durchstechen des Leders, sondern auch noch eine rechtwinklig gegen diese
gerichtete. Ein Fadenführer-Röhrchen umwickelt die Nadel mit dem Faden, damit
derselbe sicher in ihren Haken gelangt.
Ein so genanntes „Combinationsmöbel für Nähmaschinen“ von Gritzner und Comp. in Durlach, Baden (*D. R. P. Nr. 4123 vom 10. April
1878) besteht in einer schrankartigen Ausführung des Nähmaschinengestelles (Fig.
21 Taf. 27) und einem Stuhle (Fig. 22)
für die Näherin, welcher in dem Gestell selbst dann mit Platz findet, wenn nicht
gearbeitet wird. Die Rückwand B des Stuhles schlieſst
das Gestell vollständig ab und wird durch ein Schloſs in ihrer Lage erhalten. Der
Deckkasten E für die über dem Tische D befindlichen Maschinentheile wird während des Nähens
mit Haken so an einer Seitenwand des Gestelles befestigt, daſs er eine sehr
erwünschte Vergröſserung des Nähtisches bildet. Wird die Maschine nicht benutzt, so
stellt man den Deckkasten über dieselbe auf die Platte D und befestigt ihn durch einen Hakenverschluſs dergestalt an ihr, daſs
erst durch Entfernen des Stuhles B diese Verbindung
gelöst wird und der Kasten abgehoben werden kann.
Nach neueren Mittheilungen ist das Möbel vereinfacht, indem die Maschine im
Ruhezustand auf dem Sitzbret des Stuhles untergebracht wird; zum Nähen stellt man
sie in den Ausschnitt der Tischplatte, dessen Deckel seitwärts zur Vergröſserung des
Nähtisches angebracht wird. Das Möbel sieht gefälliger aus, die Platte kann zum
Belegen u. dgl. benutzt werden, das Herrichten der Maschine zum Nähen aber macht
hier etwas Umstände, welche freilich für die Verwender solcher Nähmaschinen nicht
allzuviel in Betracht kommen können.
Der Firma Georg Neidlinger in
Berlin (*D. R. P. Nr. 4164 vom 28. Mai und Nr. 4165 bis 4167 vom 29. Mai 1878) sind
in vier Nummern folgende Anordnungen an Nähmaschinen patentirt worden.
1) Ein Faltenmarker besteht in einer Vorrichtung, durch
welche der zu nähende Stoff in gewisser Entfernung von der Nadel und parallel mit
der Naht zu einer Falte eingeknifft wird. Auf der Nähtischplatte ist ein
Blechstreifen mit aufgebogenem Rande befestigt, welchen ein zweiter Streifen mit
einem Ausschnitte bei jedem Stiche der Maschine überdeckt. Dieser zweite Streifen
federt und wird durch eine Verbindung mit der Nadelstange bei jedem Niedergange der
letzteren auf den ersten Blechrand aufgedrückt. Zwischen beiden Stäbchen liegt aber
der Stoff, welcher somit eine Falte eingeknifft erhält.
2) Eine Einrichtung zur Befestigung der Säumer besteht
darin, daſs man für mehrere verschiedene breite Säumer mit kurzen Grundplatten nur
einen Support zum Anschrauben an die Nähtischplatte verwendet und die Säumer selbst, theils
durch Einhaken, theils durch Einklemmen mit diesem Support verbinde t.
3) In derselben Weise wie die Säumer werden auch die Bandeinfasser, welche den ersteren auch ganz ähnlich geformt sind, auf
einer Supportplatte durch Einhaken und Klemmen fest gehalten und der Support wird,
wie gewöhnlich, mit einer Preisschraube auf dem Nähtisch befestigt.
4) In Kräuselapparaten, welche an Nähmaschinen in der
Weise wirken, daſs sie den zu kräuselnden Stoff zuunterst auf den Stoffrücker und
den glatt zu vernähenden Stoff über diesen, aber getrennt von ihm durch eine
Druckfeder enthalten, über welchen dann endlich der eigentliche Drückerfuſs liegt,
hat die oben genannte Firma in so fern eine Neuerung angebracht, als sie die
Druckfeder verschieden weit in Richtung der Naht unter den Drückerfuſs schieben und
in den einzelnen Stellungen fest halten läſst, wodurch es möglich wird, Kräuselungen
mit mehr oder weniger groſsen Falten zu erlangen.
Der elastische Tretschemel für
Nähmaschinen und andere Trittwerke von J. W. A. Huſs in
Bernburg, Anhalt (*D. R. P. Nr. 4343 vom 26. Februar 1878) besteht in einer
Verbesserung des Trittbretes, welches man zum Betriebe von Näh- und Stickmaschinen,
auch wohl Spulmaschinen u. dgl. verwendet, derart, daſs auf dieses Bret ein
elastisches Metallblech so gebogen aufgelegt und an ihm befestigt wird, daſs die
vordere Kante des Trittbretes sich bedeutend erhöht und der Arbeiter nun mit einem
Fuſse auf diese vordere Kante und mit dem anderen auf die rückwärts liegende Kante
drückt und durch Bewegen der Füſse und Beine die Schwingungen des Bretes
hervorbringt. Der Arbeiter kann mit der Stellung der beiden Füſse abwechseln, er
erhält dadurch für jeden eine Ruhepause seiner jeweiligen Bewegung und im
Allgemeinen eine gleichmäſsigere und bessere Ausnutzung seiner Muskelkraft.
Bei dem so genannten Pendeltritt
für Nähmaschinen von Gritzner und Comp. in Durlach
werden die Füſse so auf den Tritt gestellt, daſs die Verbindungslinie der beiden
Zapfen des Fuſstrittes durch die Knöchel der Füſse gehen. Wenn sich sodann der Fuſs
mit dem Tritte bewegt, bleiben Unterschenkel und Oberschenkel ganz ruhig in ihrer
Lage und die Nachtheile der bisherigen Vorrichtungen finden bei dem neuen Tritt
nicht statt. Da für jeden Fuſs die vortheilhafteste Lage durch versuchweises
Vorwärts- und Rückwärtsstellen gefunden werden muſs, so ist an diesem Pendeltritt
ein verschiebbares Fersenstück angebracht, durch dessen einmalige Adjustirung die
richtige Stellung des Fuſses für den Betreffenden für immer gesichert ist.
Auf Verbesserungen der
Stickmaschine von E. Cornely in Paris (vgl.
*1879 231 27) wurde ein Zusatzpatent Nr. 4244 vom 4. Mai
1878 ertheilt. Diese Verbesserungen bestehen durchgängig in kleinen Vorrichtungen,
welche zur Erlangung
sicherer Arbeit (der Herstellung paralleler Sticknähte mit mehreren Nadeln und einem
Faden) beitragen, und zwar in besserer Führung des Fadens, wenn er um die
Sticknadeln gelegt wird, in vortheilhafterer Form der wie Kulirplatinen wirkenden
Blechstückchen, welche den Faden zwischen die Nadeln in Schleifenform biegen, sowie
in sicherer Befestigung der Nadeln in ihren Stangen.
Neuerungen an der Bonnaz'schen Nähmaschine von Ant. Bonnaz in Paris (*D. R. P. Nr. 4846 vom 27.
September 1878) bestehen zunächst in der Entfernung der unteren langen Stange,
welche mit einer mehrgängigen Schraube den Fadenführer bewegt, und in dem Ersatz
derselben durch eine Schüttelwelle, welche mit einem Hebel die eben genannte
Schraube auf ihrer vierkantigen Welle hin und her schiebt; die Drehung der letzteren
bewirkt auch eine Drehung der Schraube. Ferner enthalten die angegebenen Neuerungen
eine Kupplungsfeder, welche zwischen den Schnurenwürtel und die Triebwelle
eingeschalten ist, so daſs ersterer die letztere nur durch die Reibung der Feder mit
umdreht: auch sind neue Vorrichtungen zur Veränderung des Hubes vom Stoffdrücker und
vom Hakenschlieſser der Nadel, sowie die Anordnungen zweier Tambourirnadeln neben
einander angegeben, welche gemeinschaftlich mit zwei Fäden arbeiten, die unter der
Tischplatte durch einen Führer in die Haken eingelegt werden. Der Träger für die
beiden Spulen, welche die Fäden liefern, dreht sich mit der Nadel und dem
Fadenführer je nach Maſsgabe des Musters und zwei eigenthümlich aufgelagerte
Preſsfinger drücken gegen die Garnspulen am Umfange ihrer Bewickelung, bremsen
dieselben und erzeugen eine gleichmäſsige Fadenspannung.
Die Schiffchen-Nähmaschine mit
Bonnaz-Transporteur von J. E. Perra-chon in
Lyon (*D. R. P. Nr. 4956 vom 26. September 1878) enthält diejenige bisher nur an der
Bonnaz-Tambourirmaschine vorkommende Einrichtung, mit welcher der Stoffrücker nicht
blos geradlinig nach einer Richtung sich hin und her bewegt und den Stoff zur
geraden Naht verschiebt, sondern mit welcher er nach irgend einer Richtung auf der
horizontalen Nähtischplatte zu bewegen ist, um den Stoff' für verschiedene auf
einander folgende Stiche in verschiedenen Richtungen zu verschieben und gebogene
oder eckige Nahtlinien zu arbeiten. Die Maschine enthält deshalb zwischen dem
Stoffrücker und einer unterhalb der Nähtischplatte befindlichen Handkurbel eine
Verbindung durch Wellen und Kegelräder, wie sie in der Tambourirmaschine vorkommt
und der Arbeiter verrichtet durch diese Kurbel mit der Hand die gewünschte Drehung
des Stoffrückers und der Nadel. Die verlängerte Kurbelwelle dreht ferner durch
Stirnräder den Schiffchenhalter unterhalb des Nähtisches und die Nadelachse herum,
so daſs gleichzeitig mit der Nadel auch die Schiffchenbahn gedreht wird. Die
Verschiebung des
Schiffchens in einer kreisbogenförmigen Bahn vermittelt ein an der Drehachse des
Schiffchenhalters auf- und absteigender Muff, welcher von einem Gabelhebel bewegt
wird, und letzterer endlich erhält seine Schwingungen durch Zugstange und Excenter
von der Trieb welle der Maschine.
Ein Zierstich-Apparat für
Nähmaschinen von Friedr. Steuber in Siegen, Westfalen
(*D. R. P. Nr. 4319 vom 27. August 1878) kann an irgend einer Nähmaschine vorn am
Nadelstangenträger angebracht werden und ermöglicht das Aufnähen zweier farbigen
Fäden auf den Stoff durch die gewöhnliche Naht der Maschine. Er enthält zu dem
Zwecke zwei Fadenführer, welche abwechselnd von kurzen Armen einer links und rechts
sich drehenden Welle aus einander getrieben und durch Federn wieder nach einander
hingedrückt werden. Diese schwingende Welle trägt oben einen starken Muff mit
schraubengangförmiger Nuth, in welche ein Zapfen von der Nadelstange eingreift, so
daſs letztere bei ihrem Auf- und Niedergange die Schwingungen der Welle verursacht.
Die Führer liegen während der einzelnen Stiche abwechselnd offen und gekreuzt und
legen ihre Fäden so in die Nahtrichtung, daſs sie durch die gewöhnlichen Nähfäden
mit auf den Stoff befestigt werden. Der Apparat ist beim Nähen nicht hinderlich, er
verdeckt den Nähtisch nicht, kann fertig zum Verkaufe hergestellt und an jeder
Nähmaschine leicht befestigt werden.
Die Neuerungen an der Mather'schen
Heftmaschine von E. J. Boeſsneck in Glauchau
(*D. R. P. Nr. 4303 vom 12. Juli 1878) bestehen darin, daſs von den zwei
Stirnrädern, welche den zu nähenden Stoff zwischen ihren Zähnen in Falten
zusammendrücken, nur das untere Rad fest im Gestell liegt, während das obere auf
einen Hebel gelagert ist, der auch die lange zur Aufnahme der Faltenlagen des
Stoffes bestimmte Nadel trägt. Letztere hat ihr Oehr weit vorn, nahe ihrer Spitze;
es werden demnach die Stofflagen über den eingefädelten Faden mit hinweg geschoben.
Die Enden der zu verbindenden Waarenkanten hängt man an den Haken eines Schiebers,
welcher während der Herstellung der Naht sich verschiebt und den Stoff geradeführt.
Die Nadel kann im oberen Lagerhebel verschoben, also leicht zwischen die Räder,
deren Zähne in der Mitte ihrer Breite durch schlitzt sind, eingeführt oder von ihnen
zurückgezogen werden. Das ganze Gestell ist leicht transportabel und auf irgend
einem Tische oder Bock aufzustellen, es eignet sich folglich zum Gebrauche in
Appreturen, Walkereien u.s.w., in denen Stoffstücke bisweilen an ihren Enden leicht
an einander geheftet werden sollen.
Neuerungen an Nähmaschinen für Strohgeflechte und
andere Materialien von J. A. Kurtz in London (* D. R.
P. Nr. 4904 vom 18. Mai 1878) zeigen als wesentlich wichtig und interessant zunächst
eine eigenthümliche Form und Einrichtung der Nähnadel. Dieselbe ist kreisförmig gebogen, enthält am
vorderen Ende Spitze und Oehr und ist am hinteren Ende einwärts nach der Mitte ihres
Kreises geführt und dort mit einer oscillirenden Welle verbunden, welche
rechtwinklig zur Nadelebene liegt. Die Schwingungen dieser Welle werden durch eine
auf ihrer Verlängerung angebrachte steile Schraube bewirkt, längs welcher sich ein
Hebel mit einer Mutter verschiebt; diesen Hebel endlich bewegt eine Curvenscheibe
hin und her. Die Nadel sticht nun während ihrer Ausschwingung in den über ihrer
Welle liegenden Stoff bogenförmig ein und zwar so weit, daſs ihre Spitze und ihr
Oehr auch wieder auf der unteren Seite aus dem Stoffe heraustreten und die
Fadenschleife herausführen, welche ein Greiferhaken fängt, so daſs der Kettenstich
entsteht. Bei dieser Arbeit durchdringt die Nadel die untere Lage der zwei mit
einander zu verbindenden Stoffstücke ganz und das obere Stück nur bis zu einem
Theile seiner Dicke, so daſs der Nähfaden auf der oberen Waarenseite gar nicht zu
sehen ist. Ferner hat man die Stoffführung so eingerichtet, daſs sie den
Waarenstreifen auf beiden Seiten Anlage gewährt und dieselben sicher führt. Da
endlich die Stiche für Strohgeflechte in der Regel sehr lang ausfallen sollen, so
besteht der Stoffrücker aus einem Zahnsector, welcher um seine Mittelachse drehbar
ist und durch eine Hubscheibe um einen bedeutenden Winkel ausgeschoben werden kann,
wobei seine Zähne den Stoff fortschieben.
G. W.