Titel: | Chavinier's Schaufenster-Verschluss. |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 299 |
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Chavinier's Schaufenster-Verschluſs.
Mit Abbildungen auf Tafel 28.
Chavinier's Schaufensterverschluſs.
Unter den Mittheilungen über die letzte Pariser Weltausstellung wurde auch eine
Beschreibung des in Paris jetzt vielfach angewendeten Schaufensterverschlusses von
S. Maillard (vgl. 1879 232 199) gebracht, welcher aus einer Anzahl teleskopartig sich über
einander schiebender Blechplatten besteht, von denen die unterste als
Mitnehmerplatte durch gleichzeitige Drehung zweier paralleler Schraubenspindeln
gehoben und gesenkt werden kann. Das Bulletin de la Société
d'Encouragement, 1879 Bd. 6 S. 175 berichtet nun
über einen ähnlichen Ladenverschluſs von Chavinier in
Paris, dessen Bewegungsmechanismus den Maillard'schen
noch an Einfachheit übertrifft.
Wie aus Fig. 3 bis 7 Taf. 28
ersichtlich, ist eine endlose Treibkette E über zwei
mit angegossenen Greifern versehene Rollen B gelegt,
von denen die untere durch das mittels einer Kurbel G
zu drehende Vorgelege
A angetrieben werden kann. An diese Kette ist nun
das eine der mit Pratzen F versehenen Enden der unteren
Verschluſsplatte unmittelbar, das andere Ende aber mittels der über die Leitrollen
C laufenden Zugkette D
angehängt so zwar, daſs bei der Bewegung der Treibkette die Platte beiderseits
vollkommen gleichmäſsig gehoben oder gesenkt wird. Das Verbindungsstück N zwischen der Treib- und Zugkette ermöglicht
gleichzeitig kleine Längsänderungen der ersteren.
Jede einzelne Platte ist in einer besonderen Nuth des Fenstervorbaues geführt; beim
Heben schiebt sich die unterste Platte wie beim Maillard'schen Verschluſs über die nächst höhere und wirkt als Mitnehmer,
sobald ihre am untern Rande angebrachte Rippe gegen die der nächsten Platte stöſst,
welche dann wieder die folgende mitnimmt u.s.f. Beim Herablassen folgen alle Platten
der Abwärtsbewegung so lange, bis sie durch einen Anschlag festgehalten werden. In
unserer Quelle ist diese Hubbegrenzung nicht erörtert; wahrscheinlich erfolgt
dieselbe in einfachster Weise durch entsprechende Unterbrechung der einzelnen
Führungsnuthen, deren untere Enden demgemäſs treppenförmig gegen einander abgesetzt
sein müſsten.
Zur Sicherung jeder gewünschten Lage der Verschluſsplatten dient ein Sperrrad mit
Klinke H. Die sichelförmige Fortsetzung I der Sperrklinke wird beim Herablassen des
Verschlusses mittels der Handhabe J unmittelbar nach
dem Ausheben der Klinke gegen die Sperrradnabe gedrückt und dadurch die Kurbelwelle
entsprechend abgebremst.