Titel: | Bohrmaschine der Baroper Maschinenbau-Actiengesellschaft in Barop. |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 364 |
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Bohrmaschine der Baroper
Maschinenbau-Actiengesellschaft in
Barop.
Mit einer Abbildung auf Tafel 34.
Baroper Gesteinsbohrmaschine.
Zur Herstellung von Bohrlöchern in mittelweichen Gesteinsarten, vorzugsweise in
Schiefern, durch Handbetrieb und mit Hilfe von Spiralbohrern statt der gewöhnlich
angewendeten Meiselbohrer hat die Maschinenbau-Actiengesellschaft zu Barop (*D. R.
P. Nr. 4137 vom 23. Juni 1878) eine Vorrichtung construirt, welche sich besonders
durch die Art und Weise ihrer Aufstellung von den bis jetzt gebrauchten Systemen
unterscheidet.
Die kugelförmigen Enden der drei Gestellbeine tragen beweglich an ihnen befestigte,
aus starkem Eisenblech gefertigte, mit der offenen Seite nach unten gekehrte,
kugelabschnittförmige Näpfe m (Taf. 2 Fig. 34Dieser Figurenverweis ist wahrscheinlich ein Druckfehler.), deren
jeder mit einem Schlauchhahn versehen ist, welcher letztere durch den Schlauch n mit der durch Drehen des Handrades in Bewegung zu
setzenden Luftpumpe in Verbindung steht. Nach Angabe der Fabrik wird der ohne die
Bohrspindel nur etwa 70cm hohe Apparat in
beliebiger Richtung an das Gestein angesetzt, nachdem zuvor dessen Unebenheiten
durch Thon, Letten oder Lehm etwas ausgeglichen worden sind, und soll die
Herstellung des luftverdünnten Raumes in den Näpfen die Maschine so fest an das
Gestein ansaugen, daſs das Bohren ungestört von statten gehen kann.
Die wesentlichsten Theile des Bohrapparates selbst sind das conische Getriebe a, a1 für den Rundgang
des Bohrers, das Stirnradgetriebe b bis b3 für den Vorschub des
Bohrers, das conische Getriebe a, c für das
Zurückschrauben der Spindel und die hohle Spindel d
selbst, durch die der Spiralbohrer, welcher am oberen Ende regelmäſsige Vertiefungen
trägt, gesteckt und durch die zwei Klinken e sowie den
übergeschobenen Ring f befestigt wird. Am unteren Ende
trägt die Spindel eine Nuth, in welche der Federkeil des Kegelrades a1 eingreift, am oberen dagegen ein
Gewinde. Zwischen dem Kammrad c und dem Getrieberad b3 liegt eine
Schraubenmutter g, welche mit c oder b3
gekuppelt oder auch auſser Verbindung mit den Rädern gebracht werden kann. Verbindet
man nun die in das Spindelgewinde eingreifende Mutter g
mit dem Getriebe b3, so
wird, wie aus der Zeichnung hervorgeht, bei Drehung des Handrades von rechts nach
links die Bohrspindel mit dem Bohrer unter gleichzeitigem Um gange des letzteren
nach unten vorgeschoben und das Bohrloch hergestellt; verbindet man dagegen die
Mutter g mit dem Stirnrad c, so wird bei Drehung des Handrades die Spindel gehoben und der Bohrer
aus dem Bohrloche herausgezogen.