Titel: Spannrahmen mit Luftheizung von P. Heilmann-Ducommun.
Fundstelle: Band 233, Jahrgang 1879, S. 366
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Spannrahmen mit Luftheizung von P. Heilmann-Ducommun. Mit Abbildungen auf Tafel 37. Heilmann-Ducommun's Spannrahmen mit Luftheizung. Die Waare geht von der Appreturmaschine A (Fig. 1 Taf. 37) in den mittels Dampfplatten erwärmten Hitzkasten B und legt sich schwach angetrocknet in dem Kasten H ab, wo immer ein kleiner Vorrath derselben lagert, damit sie ohne Spannung zum eigentlichen Spannrahmen gelangt. Dieser geschlossene Spannrahmen, welchen Heilmann-Ducommun im Bulletin de Mulhouse, 1879 S. 187 beschreibt, wird von 8 Dampfplatten mit 32qm Heizfläche erwärmt, welche zugleich als Scheidewände für die drei Abtheilungen D im Innern des Rahmenkastens dienen. Doch macht die Waare nirgends ihren Weg direct über die Platten, sondern immer in entsprechendem Abstand von denselben, damit sie nur durch die warme Luft getrocknet wird. Die Hauptwärmequelle für den Apparat ist vielmehr der Cylinder F in Verbindung mit dem Luftgebläse I. Im Inneren des Cylinders befindet sich ein dicht und eng gewundenes Schlangenrohr, welches von dem durch das Rohr L eintretenden und wieder durch das Rohr M in den Dampfkessel zurückströmenden Dampf erhitzt wird, während das Gebläse I durch das Rohr K fortgesetzt gepreſste Luft in den Cylinder treibt (bis zu 1300cbm in der Stunde). Die von dem Schlangenrohr auf 130°, unter Umständen sogar auf 144° erhitzte Luft wird weiter durch das Rohr N in den geschlossenen Kasten des Rahmens getrieben und tritt in denselben je nach Umständen ein, entweder wo das Gewebe nafs einläuft, oder wo es den Kasten trocken verläſst, oder an mehreren Orten zugleich. Durch den Schlot O findet die warme Luft sammt den Wasserdämpfen ihren Abzug, nachdem sie den Weg durch die 3 Abtheilungen des Rahmenkastens zurückgelegt hat. Die Waare wird bei C eingehäkelt, geht zuerst eine Strecke auſserhalb des Trockenkastens, macht dann im Kasten von unten nach oben 3 Umgänge um die 8 Trockenplatten in der Gesammtlänge von 27m,7 und läuft über die vielkantigen, in ihrem Umfang veränderlichen Leittrommeln P trocken auf der Rolle E auf, während die Kette nach C zurückgeht. Die Kette ist aus gehärtetem Stahl gefertigt; jedes Glied derselben trägt seitlich eine Metallleiste, an welcher die Messinghäkchen befestigt sind. Da die Kette sammt der angehäkelten Waare nicht wie bei den gewöhnlichen Spannrahmen einen geraden Weg, sondern mehrere Windungen zu machen hat, so sind die einzelnen Gelenke der Kette, um das Gewebe bei den Umbiegungen vor dem Reiſsen zu schützen, in der Weise mit einander verbunden und die Lage ihrer Drehachse so gewählt, daſs letztere von dem Durchschnitt der Fortsetzung der beiden Ebenen getroffen wird, welche von dem Gewebe im Augenblick des Umbiegens der beiden Kettenglieder gebildet werden. Durch diese Anordnung wird es erreicht, daſs die Spitzen der beiden Nadeln a und b in den beiden verschiedenen Stellungen der Fig. 2 und 3 dieselbe Entfernung von einander haben. Der ganze Spannrahmen, welcher seinen Antrieb von einer Frictionsscheibe erhält, hat sammt Appretmaschine und Hitzkasten B eine Länge von 16m,5, ohne letzteren sogar von nur 15m. Die ungemeine Länge der gewöhnlichen Spannrahmen ist oft ein Abhaltungsgrund für deren Anschaffung. Es kommt also die Anordnung dieser Maschine einem wirklichen Bedürfniſs entgegen, und da sie auch sonst allen Anforderungen entspricht, welche man heut zu Tag an sie zu stellen berechtigt ist, so dürfte sie wohl ihren Weg in die Fabriken finden.

Tafeln

Tafel Tafel 37
Tafel 37