Titel: Dämpf- und Uebergussapparat von Adolf Rack in Wien.
Autor: Kl.
Fundstelle: Band 234, Jahrgang 1879, S. 28
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Dämpf- und Ueberguſsapparat von Adolf Rack in Wien. Mit Abbildungen auf Tafel 5. Rack's Dämpf- und Ueberguſsapparat. Dieser in Fig. 5 und 6 Taf. 5 dargestellte Apparat (* D. R. P. Nr. 2266 vom 12. Februar 1878) dient zum Kochen und Dämpfen von Garnen und Geweben. Er besteht aus dem Kessel A, welcher aus Schwarzblech gefertigt und oben mit einem angenieteten guſseisernen Randring B versehen ist. Kleine Apparate dieser Art werden in löthbarem Blech mit Zinkring oder verzinntem Eisenrandring ausgeführt. An dem Randring B ist der innere durchlöcherte Mantel C mit seinem oberen Randring frei aufgehängt. Der mit einem Ventil G ausgerüstete Deckel E hat einen guſseisernen Randring mit eingelegtem Dichtungsring F und wird durch die Verschluſsschrauben H mit dem Kessel in der Weise verbunden, daſs durch diese Schrauben zugleich die beiden Ringe des Mantels und des Kessels fest zusammengedrückt werden. Der innere Mantel C ist unten durch einen nach oben gewölbten Lochboden K abgeschlossen; letzterer, durch 6 Rippen L verstärkt, liegt mit seinem Rande M unbefestigt auf dem an C angebrachten Ring auf, so daſs er, wie auch der Mantel selbst, zum Behuf der Reinigung herausgehoben werden kann. Durch die Mitte des Lochbodens geht das unten offene, oben durchdurh das Ventil o verschlossene Rohr J mit dem senkrecht durch die Stange R verschiebbaren Ansatzrohr Q. Um die eingelegte Waare vor der Berührung dieser Stange zu schützen, ist an das Rohr J ein Schutzblech S angesetzt, welches ebenso durchlöchert ist, wie das Rohr selbst. Der Hahn T ist hohl, oben offen, unten geschlossen und dient in der einen Stellung zum Verschlieſsen, wie in der Zeichnung angenommen, in der umgekehrten zum Entleeren oder aber zum Füllen des Apparates, zu welchem Zweck ihm der Trichter U aufgesetzt ist. Ist der Apparat mit Waare zum Dämpfen ganz gefüllt, so wird in den unteren Theil desselben Wasser bis zur Höhe X eingelassen, das Gewicht p auf das Ventil o aufgesetzt, der Deckel aufgeschraubt, und sodann entweder über freiem Feuer oder durch das Schlangenrohr W zum Kochen erhitzt. Der sich bildende Dampf dringt unter einem Druck von etwa 0k,5 auf 1qc durch die Oeffnungen des Lochbodens K, des Rohres J und des Mantels C in die Waare ein. Soll die Waare nicht gedämpft, sondern mit Wasser, Soda- oder Seifenlösung ausgekocht werden, so wird das Gewicht p vom Ventil o abgenommen, ein ungefähr halb so schweres auf das Ventil G des Deckels E gesetzt und das Ansatzrohr Q mit der Stange R nach unten geschoben, so daſs es in die Flüssigkeit X eintaucht. Die kochende Flüssigkeit steigt alsdann durch das Rohr J in die Höhe, hebt dessen Ventil und übergieſst die Waare von oben. Aus dieser Beschreibung des Apparats und dessen Betriebes ist leicht zu entnehmen, daſs man jeder Zeit die Flüssigkeit nach Belieben ablassen, nachfüllen und wechseln kann, ebenso daſs dieselbe Waare in demselben Kessel liegen bleiben kann, um sowohl gedämpft, als auch ausgekocht zu werden. Kl.

Tafeln

Tafel Tafel 5
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