Titel: | Dreicylindrige Luftcompressionsmaschine von R. W. Dinnendahl und R. Meyer in Huttrop bei Steele. |
Autor: | R. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 172 |
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Dreicylindrige Luftcompressionsmaschine von
R. W. Dinnendahl und
R. Meyer in
Huttrop bei Steele.
Mit Abbildungen auf Tafel 13.
Dinnendahl und R. Meyer's Luftcompressionsmaschine.
Diese in Fig. 1 bis
3 Taf. 13 dargestellte Maschine (* D. R. P. Nr. 4747 vom 23. August 1878)
ist nach dem bekannten und zuerst bei den Brotherhood'schen Boxmaschinen eingeführten Dreicylindersystem gebaut derart,
daſs auf gemeinsamer Welle einerseits die drei einfach wirkenden Dampfkolben
arbeiten (rechts in Fig. 2),
während vom anderen Ende der Welle die drei Luftcompressionskolben angetrieben
werden. Dieselben sind als Ventilkolben construirt und mit Kautschukplatten
verschlossen, welche sich nicht allein an den Enden aufklappen, sondern vollständig
von ihrem Sitze entfernen können, auf den sie durch eine Schraubenfeder
niedergehalten sind. Aehnliche Ventile sind an den äuſseren Cylinderenden der
dreicylindrigen Luftcompressionsmaschine angebracht und gestatten beim Einwärtsgange
der Kolben der äuſseren Luft Eintritt in den Pumpencylinder, während gleichzeitig
der Pumpenkolben geschlossen bleibt und die beim frühern Hube angesaugte Luft im
Inneren des Cylindergehäuses zusammengepreſst wird. So dient das Gehäuse
gleichzeitig als Accumulator (bezieh. Luftdruckregulator, wie er von den Erfindern
genannt wird), aus welchem durch ein in Fig. 1
ersichtliches Ventil die verdichten Luft abgeleitet wird. Zur Kühlung der durch die
Compression erwärmten Luft wird bei jedem Kolbenhub der Luftpumpe eine bestimmte
Menge Wasser mitgesaugt, welches bei dem oberen Cylinder dem Eintrittventil direct
zuflieſst, während die beiden unteren Cylinder (Fig. 1) in
angegossenen Schalen mit Wasser gespeiſst werden, welches die Ventilöffnung
theilweise überdeckt.
Bemerkenswerth ist auſserdem die Steuerung der Dampfmaschine (Fig. 3)
durch einen cylindrischen Hahn, welcher sowohl Einströmung als Ausströmung
vermittelt, wodurch das Innere des Dampfmaschinengehäuses vom Abdampf frei bleibt
und die Bewegungstheile leichter geschmiert und besser erhalten werden.
In einem Verbesserungspatente Nr. 6168 (vom 17. Januar 1879 ab) ändern die Erfinder
ihre Construction dahin ab, daſs die Kolben, bei umgekehrt wirkenden Ventilen, die
Luft aus dem Inneren des Gehäuses ansaugen und durch eine die äuſseren Cylinderenden
verbindende Leitung abführen.
R.