Titel: | Flanschenpackung von Th. Remus in Dresden-Plauen. |
Autor: | M. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 173 |
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Flanschenpackung von Th. Remus in
Dresden-Plauen.
Mit einer Abbildung auf Tafel 13.
Remus' Flanschenpackung.
Die metallene Flanschenpackung mit weicher Einlage von Remus (* D. R. P. Nr. 7227 vom 9. Februar 1879) hat sich seit der kurzen
Zeit ihrer Einführung auſserordentlich rasch verbreitet und allseitigen Anklang
gefunden. Sie besteht aus einer auf einander folgenden Reihe von Kupfer- und
Kautschuklagen, welche in der aus Fig. 4 Taf.
13 ersichtlichen Weise in endlosen, etwa 5mm
breiten Bändern auf eine Rolle gewickelt geliefert werden.
Zur Herstellung eines Dichtungsringes wird von dieser Rolle ein genügend langer
Streifen Kupfer- und Kautschukband herunter geschnitten und hochkantig so
zusammengebogen, daſs er aus drei bis vier Lagen Gummi und Kautschuk besteht. Dies
geschieht in Folge der dem Streifen gegebenen Einknickungen mit leichter Mühe und
ohne Anwendung eines Werkzeuges; nur zum festeren Zusammenhalten des so gebildeten
Ringes werden schlieſslich die einzelnen Einbiegungen mittels einer eigenen Zange
leicht auf einander gepreſst. Ist dies erfolgt, so wird der Ring wie gewöhnliches
Dichtungsmaterial eingelegt und beim Anziehen der Flanschen zu einem flachen Ringe
zusammen gepreſst, welcher die Abdichtung bewerkstelligt und auch, bei späterem
Undichtwerden, noch das Nachspannen gestattet. In dieser Form vereinigt die Remus'sche Packung alle Vorzüge der Kupfer- und der
Kautschukdichtung, indem sie einerseits, in Folge der Elasticität des Kautschuks, selbst minder
gut abgerichtete Flächen abzudichten vermag und andererseits, durch die
zwischenliegenden Kupferhüllen, den Kautschuk gegen die zerstörenden Einflüsse von
Dampf und Wasser schützt.
Referent hat seit mehreren Monaten die Anwendung der Remus'schen Packung beobachtet und kann die von den Erfindern gerühmten
Vorzüge derselben nur bestätigen.
M.