Titel: | Geruchabsperrender Verschluss für Wasserclosets. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 364 |
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Geruchabsperrender Verschluſs für
Wasserclosets.
Mit Abbildungen auf Tafel 32.
[Geruchabsperrender Verschluſs für Wasserclosets.]
Statt wie meist üblich das Abfallrohr mit Wasserverschluſs zu versehen, bringt H. Schultze in Osnabrück (* D. R. P. Nr. 4650 vom 6.
September 1878) zum geruchabsperrenden Verschluſs bei Wasserclosets einen das
Closetbecken selbst überdeckenden Deckel mit Wasserabschluſs an. Das Becken ist, wie
die Fig. 1 und 2 Taf. 32
zeigen, von einem etwas höheren Wasserkasten umgeben. Der mit seinem Rand in das
Wasser tauchende Verschluſsdeckel ist durch eine Hebelvorrichtung so mit dem
Abortdeckel verbunden, daſs er sich beim Oeffnen des letzteren seitwärts (in die
punktirte Lage) dreht. Da er hierbei vollständig in das Wasser tritt, verdrängt er
einen Theil desselben, wodurch das Becken unmittelbar vor dem Gebrauch bespült wird.
Um beim darauf folgenden Schlieſsen des Deckels diese Wassermenge wieder zu
ersetzen, steht der Wasserkasten durch ein Tauchrohr mit einem geschlossenen
Behälter (Sturzflasche) in Verbindung. Sobald der Wasserstand im Wasserkasten sinkt,
tritt Luft durch das Tauchrohr in den Behälter und verdrängt aus diesem so lange
Wasser, bis im Wasserkasten der ursprüngliche Stand hergestellt ist.
Durch entsprechende Wahl des Deckelvolums, sowie durch geeignete Anordnung des
Beckenrandes und der Tauchrohrmündung läſst sich die Spülwassermenge nach Bedürfniſs
regeln, also die Spülung auch ganz beseitigen, so daſs nur die verdunstende
Wassermenge zu ersetzen bleibt. Dieser Umstand fällt überall dort ins Gewicht, wo
eine Verdünnung der Abfallstoffe unstatthaft ist. Selbstverständlich ist die
Verbindung des Verschluſsdeckels mit dem Abortdeckel nicht wesentlich; es kann die
Bewegung des ersteren vielmehr auch durch directen Zug erfolgen.