Titel: | Verfahren zur Gewinnung von Jod und Brom. |
Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 53 |
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Verfahren zur Gewinnung von Jod und
Brom.
Mit Abbildungen auf Tafel 8.
[Verfahren zur Gewinnung von Jod und Brom.]
Zur besseren Ausnutzung des Chlores gab bereits Frank (*
1878 230 411) einen entsprechenden Apparat an, in welchem ein Chlorstrom der Brom
haltigen Flüssigkeit entgegen geführt wurde. R. Müller und H.
Böckel in Schönebeck (* D. R. P. Nr.
7743 vom 12. September 1878) haben dieses Verfahren dahin abgeändert, daſs es auch
zur Gewinnung von Jod verwendbar ist.
Ein aus Stein, Thon oder Holz hergestellter Thurm T
wird, wie Fig. 4 und
5 Taf. 8 andeuten, in ähnlicher Weise wie beim Gloverthurm mit Kokes,
Steinen o. dgl. so ausgefüllt, daſs nur unten und oben ein freier Raum bleibt. Die
Jod oder Brom haltige Flüssigkeit flieſst, entsprechend vorgewärmt, durch das Rohr
A zu, rieselt über die Füllung des Thurmes
herunter, während das in den beiden Apparaten B
entwickelte Chlor unten in den Thurm eintritt und in demselben aufsteigt. Das
dadurch frei gemachte Jod oder Brom entweicht dampfförmig, gibt an die
herabrieselnde Flüssigkeit alles Chlor ab und tritt durch das Rohr C in eine entsprechende Kühlschlange. Die ausgenutzte
Flüssigkeit wird mittels Dampf, welcher durch das Rohr D zugeführt wird, von Chlor befreit und flieſst dann durch das gebogene
Rohr F ab. (Vgl. Wetzig
1879 234 219.)