Titel: | F. L. Worms de Romilly's Reactionspropeller. |
Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 180 |
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F. L. Worms de Romilly's Reactionspropeller.
Mit einer Abbildung auf Tafel 16.
Worms de Romilly's Reactionspropeller.
Zur Fortbewegung von Schiffen durch Einsaugen des Bugwassers und Ausstoſsung
desselben am Sterne bringt F. L. Worms de Romilly in
Paris (* D. R. P. Nr. 5194 vom 23. Juli 1878) ein unter
der Wasserlinie durch das ganze Schiff vom Bug bis zum Sterne gehendes horizontales
Rohr T (Fig. 6 Taf.
16) an, welches sich hinten mäſsig conisch erweitert und vorn durch ein nach hinten
sich öffnendes Ventil s geschlossen ist. Das die
Reaction bewirkende Wasser wird durch dieses Rohr nicht in einem ununterbrochenen
Strahl, sondern stoſsweise getrieben. Zu diesem Zweck ist mit dem Rohr T durch zwei Bögen b und
h ein Cylinder v
verbunden, in welchen das Wasser aus dem vorderen Theil des Rohres T
eintritt, um hierauf durch von oben in den Cylinder eingeführten Dampf oder
gepreſste Luft nach rückwärts in das Rohr T getrieben
zu werden. Hierbei öffnet sich ein den Bogen h
abschlieſsendes Ventil, während sich das Rückgangsventil bei b schlieſst.
Von den verschiedenen in Vorschlag gebrachten Anordnungen stellt die Figur 6 jene
dar, bei welcher durch das Dampfrohr l eines Kessels
ein Dampf strahl in die Mündung des kegelförmigen Cylinderaufsatzes r getrieben wird. Durch die hierbei in den Cylinder
mitgerissene Luft soll in dem lufterfüllten Räume desselben die Spannung genügend
erhöht werden, um das Wasser kräftig auszustoſsen. Das Sinken des Wasserspiegels im
Cylinder bewirkt aber den Niedergang eines Schwimmers oder Kolbens in dem mit dem
Cylinder communicirenden Rohr a und dies hat weiter das
Absperren des Dampfes zur Folge. Durch den im Cylinder herrschenden Ueberdruck
schlieſst sich nun sofort das Rückgangsventil c und die
Luft im Cylinder expandirt, das Wasser weiter aus dem letzteren drückend, bis zum
Atmosphärendruck. Eine weitere Expansion ist nicht möglich, da sich nun das Ventil
bei b hebt, um wieder Wasser bis zur Herstellung des
äuſseren Wasserstandes in den Cylinder treten zu lassen. Mit dem Ventil b wird gleichzeitig ein Luftventil e an der Cylinderdecke gehoben, um der durch das
steigende Wasser verdrängten Luft einen Ausweg zu verschaffen. Aber auch der
Schwimmer oder Kolben in a muſs sich mit dem
Wasserspiegel wieder heben, und da hierdurch die Dampfleitung l wieder geöffnet wird, so wiederholt sich das Spiel
von Neuem. Um in die Bewegung des Schwimmers oder Kolbens eine gewisse
Gleichförmigkeit zu bringen, wird dessen Verbindung mit einem Schwungrad m in Vorschlag gebracht.