Titel: Neuerungen an Schlauchverbindungen.
Autor: H–s.
Fundstelle: Band 236, Jahrgang 1880, S. 13
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Neuerungen an Schlauchverbindungen. Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 2. Neuerungen an Schlauchverbindungen. Als eine wesentliche Anforderung, welche man an eine Schlauchkupplung stellen muſs, kann die bezeichnet werden, daſs dieselbe entweder gegen Verschmutzen unempfindlich ist, oder daſs die eigentlichen Verbindungstheile vor störendem Verschmutzen wirksam geschützt sind. Der letzteren Bedingung wird auf einfache Weise bei der Schlauchverbindung von J. L. Schmidt in Dortmund (* D. R. P. Nr. 6749 vom 4. Februar 1879) entsprochen. Von den gewöhnlichen Kupplungen unterscheidet sich die vorliegende, in Fig. 11 und 12 Taf. 2 abgebildete nur durch die Anbringung einer zweiten Mutter b (der Schutzmutter), welche das Gewinde der Schraubenhülse a vollkommen deckt, so daſs dieses vor jeder Verunreinigung geschützt ist. Soll nun die Dichtungshülse e eines Schlauches mit der Schraubenhülse eines anderen Schlauches gekuppelt werden, so braucht man nur die an der ersteren hängende eigentliche Verbindungsmutter c so auf die Schutzmutter b aufzusetzen, daſs deren Vorsprünge h in die entsprechenden Vertiefungen an der Stirnfläche der Verbindungsmutter treten. Wird die letztere nun gedreht, um die Dichtung zu vollziehen, so schraubt sich die Schutzmutter entsprechend zurück; wird umgekehrt die Verbindung gelöst, so folgt die Schutzmutter der Verbindungsmutter und deckt, wenn letztere das Gewinde der Hülse a verlassen hat, dieses wieder vollständig. In mehrfacher Richtung bemerkenswerth ist die Schlauchkupplung mit Hakenverschluſs von E. Wähner in Turek, Ruſsland (* D. R. P. Nr. 7006 vom 1. Februar 1879), welche mit groſser Einfachheit den Vortheil verbindet, daſs sie sich sehr rasch schlieſsen läſst. Wie Fig. 13 und 14 Taf. 2 zeigen, ist der Kopf der einen Kuppelhülse mit einem Haken h und einem Stift s, der andere Hülsenkopf aber mit einer Oese o und einer Klinke m versehen. Beim Kuppeln der Schläuche wird der Haken h in die Oese o eingehängt und nach dem Zusammendrücken beider Hülsen die Klinke m hinter den Stift s gedrückt; mittels einer kleinen Stellschraube n wird die Klinke m gegen zufälliges Ausheben gesichert. Schmutz und kleine Verbiegungen stören nicht die Brauchbarkeit der Kupplung; auch der Umstand muſs als nicht unwesentlich bemerkt werden, daſs die Spritzenmannschaft keine Schlüssel mitzuführen braucht. J. Grether in Freiburg i. B. hat an seiner im Wesentlichen unverändert gebliebenen Schlauchverbindung (vgl. * 1878 229 233) die Hülsen umgeformt, um ein zweckmäſsigeres Anbringen des Schlauches zu ermöglichen. Anscheinend dem Vorbilde Lippold's (vgl. * 1879 231 22) folgend, wollte er zunächst (Zusatz *D. R. P. Nr. 5788 vom 22. October 1878) die umgebörtelten Enden der durch die Schlauchhülsen gezogenen Schlauchstücke einklemmen und so ebenfalls den Vortheil eines ungeänderten Durchgangsquerschnittes in der Kupplung erreichen. Die Construction wurde hierdurch jedoch complicirt, denn die Lippold'sche Anordnung konnte an Einfachheit nicht überboten werden. Grether hat deshalb neuerdings eine andere Hülsenform angegeben (Zusatz *D. R. P. Nr. 7355 vom 16. April 1879), indem er sich damit begnügt, das Ende der wieder in den Schlauch geschobenen Hülse recht dünn, also die Querschnittsverengung so gering als möglich zu machen, a ist die Hülse, auf welche ein Zwischenring f mittels eines Schlüssels geschraubt wird, der in die Löcher x greift. Das über die Hülse geschobene Schlauchende wird mittels eines Muffes g festgeklemmt, welche über den Zwischenring f geschraubt wird. Löcher y erlauben hierbei das Ansetzen des Schlüssels. Bezüglich der Kupplung selbst verweisen wir auf deren früher mitgetheilte Beschreibung oder auf die Patentschrift. Textabbildung Bd. 236, S. 14 H–s.

Tafeln

Tafel Tafel 2
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