Titel: | Rittingerpumpe mit Seilbetrieb. |
Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 17 |
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Rittingerpumpe mit Seilbetrieb.
Mit Abbildungen auf Tafel 3.
Hilt und Daelen's Rittingerpumpe.
Bei der bisherigen Anordnung der Rittingerpumpe schiebt sich der hohle Plunger über
das untere Ende des Steigrohres, welches demzufolge in der Verlängerung der
Pumpenachse liegt und ein seitliches Angreifen des Pumpengestänges nöthig macht.
Durch das Bestreben, solche Pumpen auch bei gröſseren Tiefen mit Drahtseilen statt
der Gestänge zu bethätigen, wurden C. Hilt in
Kohlscheid und R. M. Daelen in
Düsseldorf (* D. R. P. Nr. 5945 vom
15. October 1878) auf die in Fig. 7 und
8 Taf. 3 wiedergegebene Anordnung geführt.
Die paarweise angeordneten Cylinder A mit seitlich
angesetzten Saugventilkästen B haben ein
gemeinschaftliches Saugrohr C mit Windkessel D und ein gemeinsames Steigrohr H, welches durch einen Kreuzstutzen am unteren Ende mit den von den
Erfindern als Uebergangsgefäſse bezeichneten Cylindern G in Verbindung steht. In diese Cylinder treten die Plunger E von unten durch Stopfbüchsen abgedichtet ein,
andererseits und zwar mit den etwas schwächeren Fortsätzen K wieder aus, um oben mit den Druckwindkesseln L abgeschlossen und mittels der die Stangen M,
N fassenden Querstücke O an die Enden des über
die Rolle S gelegten Seiles angehängt zu werden. Auf
der Seilscheibenachse R, welche über dem Schacht bei
x gelagert ist, sitzt eine Kurbel T, welche von einer kleineren rotirenden Kurbel W aus in schwingende Bewegung versetzt wird, was das
wechselweise Heben und Senken der beiden Pumpenkolben zur Folge hat. Das beim
Kolbenniedergang aus dem Cylinder verdrängte Wasser tritt durch das in die
Plungerhöhlung eingebaute Ventil F in den oberen
Plungerraum, dann durch die seitliche Oeffnung 1 aus
diesem in das Uebergangsgefäſs und von da zur Hälfte weiter in das Steigrohr. Die
andere Hälfte des aus dem Cylinder A verdrängten
Wassers wird erst beim Steigen des Plungers aus dem Uebergangsgefäſs verdrängt,
während gleichzeitig der Plunger in A ansaugt.
Selbstredend muſs das Plungergewicht, welches durch Auflegen der Belastungsringe P erhöht wird, zum Heben der Wassersäule hinreichen und
die Reibung des Seiles auf der Scheibe eine genügende sein, um ein Gleiten zu
hindern. Sollte die Reibung nicht zur Uebertragung der Kraft genügen, so muſs das
Seil auf der Scheibe festgeklemmt werden. Auch lassen sich im Nothfalle Seil und
Scheibe durch ein nur auf Zug beanspruchtes Gestänge an einem Kunstkreuz
ersetzen.