Titel: | Knop's Schützenvorrichtung an Turbinen. |
Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 193 |
Download: | XML |
Knop's Schützenvorrichtung
an Turbinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 18.
Knop's Schützenvorrichtung an Turbinen.
Bei radial und voll beaufschlagten Druckturbinen werden mitunter die
Eintrittsöffnungen der Leitkanäle in zwei verschiedenartig angeordnete Gruppen
getheilt, um sie mittels eines Ringes, der entsprechende Aussparungen erhält,
abschützen zu können (vgl. * 1880 235 98). Dasselbe
Princip wird von G. Knop in GothaDie Ausführung hat die Firma Briegleb, Hansen und
Comp. in Gotha übernommen.(*
D. R. P. Kl. 88 Nr. 5100 vom 15. September 1877) auch
für Achsialturbinen zur Anwendung gebracht. Zu diesem Zweck ist, wie die Fig.
1 und 2 Taf. 18
zeigen, die eine Hälfte der äuſseren und die entgegengesetzte Hälfte der inneren
Leitradwand nach oben verlängert, so zwar, daſs die Ueberhöhung der ersteren einen
halben Kegelstumpf c, die der letzteren einen
Halbcylinder e bildet und deshalb die
Eintrittsöffnungen der einen Hälfte der Leitradkanäle gegen die Turbinenachse
gerichtet sind, während die andere Hälfte der Leitkanäle nur von auſsen her
beaufschlagt werden kann. Die nothwendige Trennung beider Gruppen wird durch radiale
Zwischenwände i hergestellt. Jede Gruppe der Leitkanäle
läſst sich durch einen halben Ring abschützen. Für die nach innen gerichteten
Leitkanalmündungen ist der Schützenring durch einen halben Cylinder d, für die nach auſsen gerichteten von einem halben
Kegelstumpf b mit angegossenen Radialwänden δ bezieh. β gebildet, so
daſs diese Schützen und die Ueberhöhungen der Leitradwände sich gegenseitig ergänzen
und die ganz geschlossene Turbine (vgl. Fig. 1) wie
mit einer Haube überdeckt erscheint.
Beide Schützen sind mit Radsternen g und h versehen und deren Naben in Eindrehungen einer vom
Leitradboden a getragenen Lagerhülse f der Turbinenspindel A
geführt. Angegossene Zahnsegmente, in welche kleine Getriebe greifen, ermöglichen
die Drehung der Schützen. Werden die letzteren hierdurch geöffnet, so entfernen sich
ihre radialen Flügel δ und β von den festen Leitradwänden i und durch
die so entstehenden Zwischenräume kann das Aufschlagwasser in eine gröſsere oder
geringe Zahl von Leitzellen eintreten.
Die Vorrichtung läſst sich mit entsprechenden Aenderungen auch an Radialturbinen
anbringen; doch sind andere Anordnungen viel einfacher. In der beschriebenen Form
dürfte sie sich besser für Druckturbinen, als für Reactionsturbinen eignen, da bei
letzteren durch Deckelung der Leitzellen der Effect beträchtlich sinkt und deshalb
die Vermeidung von Wasserverlusten doppelt geboten ist. Ein dichter Abschluſs dürfte
aber namentlich zwischen den Wänden δ und β und den Kanten der Leitschaufeln nicht zu erzielen
sein.