Titel: | Abkürzsäge von Joh. F. K. Wieland in Hamburg. |
Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 202 |
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Abkürzsäge von Joh. F. K.
Wieland in Hamburg.
Mit Abbildungen auf Tafel 19.
Wieland's Abkürzsäge.
Die in Fig. 3 und 4 Taf. 19
dargestellte Säge (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 4190 vom 24. Juli
1878) ist vorzugsweise dazu bestimmt, Baumstämme auf gewisse Längen
abzukürzen oder zu zertheilen.
Die Säge besteht aus einem Sägeblatt, welches mit einer nach beiden Seiten
schneidenden Verzahnung versehen und nur an einem Ende eingespannt ist, während das
andere Ende vollständig frei ist. Das eingespannte Ende ist mit einem durch eine
Zugstange von einem Vorgelege aus getriebenen Gleitstück verbunden, welches auf
einer um einen Zapfen schwingenden Führung hin- und herbewegt wird. Durch diese
Anordnung ist es möglich, den ganzen Sägeapparat um diesen Zapfen zu drehen und
dadurch ein Heben und Senken der Säge für verschiedene Dicken der Stämme sowie für
den erforderlichen Vorschub des Sägeblattes zu erzielen.
In der Zeichnung ist A das Sägeblatt, welches bei B mit dem auf C sich
bewegenden Gleitstück D verbunden ist. Das Stück C ist durch einen Lagerbolzen i drehbar an dem Wandlagerbock L befestigt.
E ist ein Vorgelege mit Schwungrad, von welchem aus
mittels der Zugstange F das Gleitstück D hin- und her bewegt wird und die Säge treibt, m und n sind feste und
lose Scheiben des Vorgeleges.
Das Uebergewicht der Säge nach vorn wird, so weit erforderlich, durch ein
Gegengewicht G aufgehoben, während der Vorschub der
Säge gegen den Holzstamm, sowie das Heben und Senken der Säge durch ein Triebrad o bewerkstelligt wird, welches in das Segment S des auſserhalb der Säge festgelagerten Zahnkranzes
eingreift und für rasche Bewegung durch das Handrad r,
für langsamen Vorschub durch das Handrad r1, welches durch eine Schneckenrad-Uebersetzung auf
o wirkt, bewegt wird. Die Handräder r, r1 sowie das
Getriebe o sind auf einem Support K gelagert, welcher sich auf dem Segment S bei Bewegung des einen oder anderen der Handräder auf und ab bewegt und
dabei die Säge zwingt, der Bewegung des Supports zu folgen, indem das
Verbindungsstück des Sägeblattes A und des Gleitstückes
D sich zwischen zwei am Support K befindlichen Rollen z,
z1 bewegt.
Das Sägeblatt A ist in der unteren Schnittlinie der
Verzahnung hohl geformt; der mittlere Sägezahn springt um 3 bis 4mm gegen die beiden Endzähne zurück. Die
Zahnspitzen haben eine Dicke von 5mm und der
Rücken des Sägeblattes ist 4mm dick.
Der Stamm wird auf Schlitten gelagert, welche mittels Rollen auf einer Bahn laufen
und durch eine geeignete Vorrichtung festgestellt werden können.
Diese Abkürzsäge gibt einen sehr sicheren, vollständig ebenen Schnitt selbst bei den
gröſsten Querschnitten der Stämme 1m,22 × 1m,22, wodurch diese Maschine für Furnürfabriken,
welche mit Messermaschinen (Furnürhobelmaschinen) arbeiten, fast unentbehrlich ist.
In den Hamburger Furnürschneidereien und in den der benachbarten Städte Wandsbeck,
Altona und Ottensen wird diese Abkürzsäge mit Erfolg und zur Zufriedenheit der
Besitzer angewendet. Die Säge macht 120 Doppelschnitte in der Minute und beansprucht
1 bis 1e,5. Der Preis der Maschine mit zwei Wagen,
ohne Gregengewicht mit Kette, stellt sich ab Hamburg auf 1850 M.