Titel: | Entlasteter Doppelschieber von Peter Wirtz in Deutz bei Köln. |
Autor: | G. H. |
Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 361 |
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Entlasteter Doppelschieber von Peter Wirtz in Deutz bei Köln.
Mit Abbildungen auf Tafel 31.
P. Wirtz'scher Doppelschieber.
Der in Fig. 1 bis 6 Taf. 31
abgebildete Doppelschieber (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 5839 vom 24.
November 1878) gehört zu einer Meyer'schen Expansionssteuerung und
gestattet jeden beliebigen Füllungsgrad.
Der röhrenförmige Vertheilungsschieber ist so beschaffen, daſs im Schieberkasten zwei
vollständig getrennte Räume entstehen, welche beziehentlich mit dem Einströmungs-
und Ausströmungsrohr und mit den Dampfkanälen des Cylinders in Verbindung stehen.
Hierzu ist der Vertheilungsschieber, für die Dampfeinströmung, bis auf vier Rippen
D (Fig. 3 und
4) an zwei Stellen durchbrochen und auſsen zwischen den beiden
Durchbrechungen mit einer muldenförmigen breiten Eindrehung versehen, welche den
Ausströmungskanal im Schieber bildet; ebenso besitzt der cylindrische Schieberkasten
die analog liegenden Aussparungen A und C, um die Querschnitte der Dampfkanäle zu
erweitern.
Der Vertheilungsschieber wird durch vier Metallringe von T-förmigem Querschnitt,
welche mittels Keil und Schraube an die Schieberkastenwand angedrückt werden,
abgedichtet. Um ein Hineinschnellen der Ringe in die muldenförmige Aussparung im
Schieberkasten zu verhindern, sind 8 Längsrippen an die Schieberkasten wand
angegossen, wodurch wieder ein ununterbrochener Cylinder hergestellt ist. Die
mittels Stahlringen im Vertheilungschieber gedichteten und durchbrochenen
Expansionsschieber sind durch Rechts- und Linksgewinde auf der Schieberstange von
auſsen mittels Handrad und bekannter Stellvorrichtung zu verstellen; damit aber die
Expansionsschieber bei einer Drehung der Schieberstange dieser nicht folgen, ist eine
Stange E durch einen Arm eines jeden Schiebers gesteckt
und in den Schieberkastendeckeln gehalten.
Der Dampf tritt durch das Einströmungsrohr F in den
Schieberkasten, durchströmt die durchbrochenen Expansionsschieber, erfüllt somit
jeden freien Raum und belastet keineswegs die Schieber. Von hier gelangt er durch
die Durchbrechungen im Vertheilungsschieber in das Innere des Dampfcylinders. Ebenso
erfüllt der ausströmende Dampf die den Vertheilungsschieber ganz umgebende Kammer
C und gelangt, ohne den Schieber zu belasten, in
das Ausströmrohr.
Die Schieber erhalten ihre Bewegung durch zwei auf der Kurbelwelle befestigte
Excenter und damit verbundene Excenterstangen. Der Vertheilungsschieber ist an dem
der Kurbelwelle zugekehrten Ende mit einer durchbrochenen Flansche verschraubt, an
welche die zur Aufnahme der Expansionsschieberstange dienende hohle
Vertheilungsschieberstange angegossen ist; letztere ist noch von einem Muffe
umgeben, um mit einer seitlichen Schieberstange gekuppelt werden zu können.
G.
H.