Titel: | Hub-Reductionsapparate für Indicatoren. |
Autor: | G. H. |
Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 451 |
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Hub-Reductionsapparate für
Indicatoren.
Mit Abbildungen auf Tafel 40.
Hub-Reductionsapparate für Indicatoren.
Die Notwendigkeit eines allgemein verwendbaren Reductionsapparates zur verjüngten
Uebertragung der Bewegung einer zu prüfenden Dampfmaschine auf den Indicator ist ein
schon längst gefühltes Bedürfniſs; denn ohne einen guten Reductor ist die Aufnahme
von Indicatordiagrammen eine äuſserst mühsame, schwerfällige und zeitraubende
Unternehmung.
Obwohl schon eine Anzahl derartiger Apparate vorhanden sind, so müssen wir doch
sagen, daſs der Apparat von L. Stanek in
Prag (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 2906 vom
28. Februar 1878) allen Anforderungen in vollstem Masse entspricht.
Die Einrichtung desselben ist folgende: Der zum Halten des in Fig. 6 bis
8 Taf. 40 dargestellten Apparates bestimmte Ständer C trägt an seinem untern Ende den mit Stellschrauben
versehenen Ring A zur Befestigung desselben auf irgend
eine Mutter oder einen Dorn des Maschinengestelles. Dieser Ständer gestattet seiner
Länge halber eine in ziemlich weiten Grenzen verstellbare Höhenlage der Hülse D, welche durch Klemmschrauben fixirt ist. Aus der
Hülse D ragt das Knie E,
welches eine Spindel mit Linksgewinde aufnimmt. An diese ist einerseits eine
Blechtrommel F und andererseits eine Trommel G befestigt; erstere ist bestimmt, die zur Maschine
führende Schnur aufzunehmen, letztere hat den Zweck, den Hub der Maschine zu
reduciren und mittels der auf sie auflaufenden Schnur die Indicatortrommel zu bewegen. Die Trommel F ist für die Rückdrehung mit einer Spiralfeder
ausgerüstet, deren eines Ende an der Spindelmutter festsitzt, und behufs einer
Spannung im Ruhestand mit einem Anschlag versehen, welcher sich bei einer Drehung
der Trommel – in Folge der durch die Schraube E
bedingten seitlichen Verschiebung – auslöst. Durch die Verschiebung der Trommel ist
auch die Schnur gezwungen, sich schraubenförmig aufzuwickeln; zudem wird die Schnur
vorerst über eine Zuführungsrolle S geleitet, welche in
einem Arm der Hülse D in der Horizontalebene
verstellbar ist. Die den Indicator bewegende Schnur wird ebenfalls durch eine
ähnliche Leitrolle T dem Apparate zugeführrt. Die
Trommel G wird durch eine Kopfschraube festgeklemmt und
ist je nach Bedarf bequem auszuwechseln.
Man kann Stanek's Reductor, welcher für die weitesten
Hubgrenzen eingerichtet ist, jede beliebige Lage in Bezug auf die Maschine geben,
ohne daſs man seine Wirkungsweise dadurch im geringsten beeinträchtigt. Soll der
Apparat z.B. in horizontaler Lage angewendet werden, so hat man nur eine
Stellschraube im Ring A zu entfernen und die
Ständersäule C anstatt derselben einzuführen.
Eine andere einfache Vorrichtung zur Reduction der Kolbenbewegung hat F.
Knüttel in Barmen (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 9170 vom 13. September 1879) angegeben.
Dieselbe besteht wie in Fig. 9 und
10 Taf. 40 gezeichnet ist, aus dem am Kreuzkopfbolzen befestigten
Mitnehmer M, dem Stellkloben G und einer Anzahl verschieden groſser Schnurrollen B, welche zur Rückdrehung mit einer Spiralfeder
versehen sind. Auf zwei dieser Rollen laufen Schnüre, von denen die eine mit der
Papiertrommel des Indicators, die andere an einen fixen Punkt, z.B. an die Mutter
unter der Papiertrommel, befestigt ist.
Beim Hub des Maschinenkolbens B wird je eine Schnur dem
Gröſsenverhältniſs der Rollen entsprechend mehr oder weniger auf- oder abgewickelt
als die andere und durch den Längenunterschied der Papiertrommel eine Drehung
ertheilt. Auf diese Weise ist man im Stande, schon mit vier Rollen den Kolbenweg von
300 bis 2100mm in den
Rollendurchmesser für die
Hub derMaschine
Längedes Diagrammes
feste Schnur
Indic.-Schnur
von bis
von bis
9
12
300 bis 390
100 bis 130
12
9
400 bis 520
100 bis 130
9
10,9
520 bis 600
110 bis 130
10,9
9
600 bis 750
100 bis 130
9
10,2
750 bis 975
100 bis 130
10,9
12
975 bis 1280
98 bis 130
12
10,9
1280 bis 1420
118 bis 130
10,2
10,9
1420 bis 1900
97 bis 130
9
10,2
2100
130
zulässigen Grenzen von 97 bis 130mm auf die Papiertrommel zu reduciren. In vorstehender Tabelle ist die
Verwendung der Rollen bei den verschiedenen Kolbenhüben in Verhältniſszahlen
ersichtlich.
G.
H.