| Titel: | Ziehvorrichtung zum Betriebe rotirender Gebläse. | 
| Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 458 | 
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                        Ziehvorrichtung zum Betriebe rotirender
                           								Gebläse.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 41.
                        J. H. Zimmermann's Betrieb rotirender Gebläse.
                        
                     
                        
                           Durch die in Fig. 1 bis
                              										3 Taf. 41 näher erläuterte Vorrichtung bezweckt J. H.
                                    											Zimmermann in Neuwied (* D. R. P. Kl. 27 Nr. 834 vom 17. Juli 1877), das bei den
                              									Schmieden so beliebte Ziehen von Blasebälgen auch beim Betriebe von rotirenden
                              									Gebläsen anwenden zu können, ohne das ununterbrochene Blasen der letzteren zu
                              									beeinträchtigen. Die Fig. 1 zeigt
                              									die Vorderansicht einer Ziehvorrichtung in ihrer Anwendung zum Betriebe eines
                              									einzelnen Schmiedefeuers, Fig. 2 einen
                              									Verticalschnitt durch die Ziehvorrichtung in der Längsrichtung der Achse und Fig.
                                 										3 den Schnitt I-II durch das Schaltwerk.
                           Aus Fig. 2 ist zunächst eine hölzerne Triebrolle T zu ersehen, welche an ihrem Umfange zwei neben einander liegende Rillen
                              									zur Aufnahme zweier Seile hat. Das an dem gröſseren Durchmesser wirkende Seil Z ist an seinem freien Ende mit einer Handhabe H (Fig. 1)
                              									versehen, während das an dem kleineren Umfang wirkende Seil Z1 ein Gewicht G trägt. Durch die Mitte der Holzrolle T ist
                              									eine auf der Achse a lose aufsitzende Büchse b gesteckt, welche mittels der angegossenen Scheibe m mit der Rolle T durch
                              									Holzschrauben verbunden ist. Auf dieser Scheibe sind drei Stifte s, s1
                              									s2 (Fig. 3)
                              									befestigt, um welche die Schleifen der Bremsbacken d,
                                 										d1, d2 greifen; letztere werden durch Streben p, p1, p2, die an ihrem am
                              									Umfang liegenden Ende zangenförmig von den Backen ergriffen werden und sich durch
                              									Zäpfchen c, c1, c2 in passenden
                              									Ausschnitten auf die Büchse b stützen, von der Achse
                              									fern gehalten.
                           Zieht man nun mittels der Handhabe H an dem Seile Z, so macht die Rolle T
                              									sammt der damit verbundenen Büchse b und der an der
                              									Scheibe m der letzteren befindlichen Bremstheile s, d und p eine Drehung in
                              									der Richtung der Pfeile (Fig. 1 und
                              										3). Geht nun die Verbindung der Bremstheile aus der Stellung c2, p2, d2 in die Stellung c, p, d, so werden sie auf der Seite 123 diese letztere beibehalten, d.h. die Schleife
                              									des Bremsbackens d liegt an dem Stift s, während der Bremsbacken d auſser Berührung mit der Scheibe n ist,
                              									weshalb keine Drehung der mit letzterer verbundenen Riemenscheibe R bewirkt wird. Eine Drehung dieser letzteren wird erst
                              									dann erfolgen, wenn sich die Strebe p auf der Seite 341 der durch die Mitte der Achse gehenden
                              									Verticalen befindet, indem dann der Backen d durch sein
                              									eigenes Gewicht, sowie durch das der Strebe gegen den -inneren Umfang der Scheibe
                              										n angedrückt und durch die dadurch erzeugte Reibung
                              									letztere mitgenommen wird (Stellung c2, p2, d2.)
                           Würde man also nur einen Bremsbacken mit Strebe anwenden, so würde die Scheibe n immer nur dann mitgenommen, wenn die Strebe sich auf
                              									der Seite 341 befände. Es sind aber drei
                              									Bremsbacken mit Streben vorhanden, damit, wenn der eine Backen auſser Berührung mit
                              									der Scheibe n kommt, der nachfolgende bereits dagegen
                              									gedrückt wird. So lange also an dem Seile Z gezogen und
                              									dadurch die Büchse b nebst Bremstheilen in der Richtung
                              									des Pfeiles umgedreht wird, muſs auch die Scheibe n und
                              									die damit verbundene Riemenscheibe R an dieser Drehung
                              									Theil nehmen. Sobald man aber die Handhabe H losläſst
                              									und durch den Zug des Gewichtes G an dem Seile Z1
                              									die Rolle T und die damit verbundene Scheibe m in umgekehrter Richtung gedreht wird, so werden die
                              									Bremsschuhe durch ihr Beharrungsvermögen zurückgehalten und dann durch den Stift s mitgenommen, gelangen aber dabei auſser Berührung mit
                              									der Gleitfläche der Scheibe n. Hierdurch ist die
                              									Verbindung der Scheiben m und n ausgelöst und letztere kann sich ungehindert vermöge ihrer lebendigen
                              									Kraft weiter drehen.
                           Durch abwechselndes Ziehen und Loslassen der Handhabe H
                              									(wie beim Betriebe von Blasebälgen) wird also eine ununterbrochene Drehung der
                              									Scheibe R bewirkt, und kann man diese Drehung durch
                              									Riemen leicht auf die Achse des rotirenden Gebläses V
                              									übertragen. Der Befestigungspunkt von Z1 ist so gewählt, daſs die Richtung dieses Seiles
                              									central ist, wenn sich die Handhabe in ihrer höchsten Stellung befindet, so daſs
                              									also durch das Gewicht keine weitere Rückwärtsbewegung stattfinden kann.
                           
                        
                     
                  
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