Titel: | Walzenmühle von E. Pohl in Nippes bei Köln. |
Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 464 |
Download: | XML |
Walzenmühle von E. Pohl in Nippes bei Köln.
Mit Abbildungen auf Tafel 41.
E. Pohl's Walzenmühle.
Die in Fig. 13 und 14 Taf. 41
dargestellte Walzenmühle dient zum Feinmahlen von verschiedenen Materialien unter
gleichzeitiger Anwendung des Schlemmprocesses.
Ein an der Innenfläche gewellter, guſseiserner, horizontal gelagerter Cylinder ist
durch Stirnwände, welche in hohle Zapfen übergehen, geschlossen und enthält eine
Anzahl guſseiserner, an den Enden abgerundeter Walzen. Der gröſsere von den Zapfen
enthält den mit Stopfbüchsen artiger Dichtung versehenen Einlauftrichter, in welchen
eine Transportschnecke hineinragt; der kleinere dagegen dient zum Auslauf der
Trübe.
Das zu verarbeitende Material wird in den Trichter unter stetem Wasserzulauf
aufgegeben; die Schnecke bringt es in das Innere des rotirenden Cylinders, wo das
Mahlgut den in der Zeichnung durch Pfeile angedeuteten Weg durch die es zermahlenden
Walzen zu nehmen gezwungen ist. Sobald es den genügenden Grad von Feinheit erlangt
hat, wird das Mahlgut durch das Wasser gehoben und flieſst als „Trübe“ durch
die Auslauföffnung ab.
Mit geringen Aenderungen kann die Walzenmühle auch zur Verarbeitung von Materialien
auf trockenem Wege verwendet werden. Sie kann dann mit Vortheil überall da Anwendung
finden, wo bisher Kugelmühlen die Arbeit verrichteten. Es liegt auf der Hand, daſs
die Verarbeitung der Masse zwischen den Walzen viel schneller vor sich geht als
unter den Kugeln; während die Kugel nur auf einem Punkte arbeitet, mahlt die Walze
auf einer langen Linie (und solcher mahlender Berührungsstellen hat jede Walze
mehrere).
Diese Walzenmühlen werden von der Firma Gebrüder
Sachsenberg in Roſslau a. d. Elbe gebaut.