Titel: F. Lemut's Einladevorrichtung mit Katarakt.
Fundstelle: Band 237, Jahrgang 1880, S. 14
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F. Lemut's Einladevorrichtung mit Katarakt. Mit Abbildungen auf Tafel 1. Lemut's Einladevorrichtung mit Katarakt. Die Einlade Vorrichtung mit Katarakt von F. Lemut in Closmortier, Frankreich (* D. R. P. Kl. 35 Nr. 2441 vom 13. November 1877) soll zum raschen Ueberladen von Getreide, Erzen u. dgl. nach tiefer gelegenen Orten (beispielsweise von Quais in Schiffe) dienen. Dieselbe besteht aus einem starken Kasten F (Fig. 3 und 4 Taf. 1) mit zwei um ein Gelenk o drehbaren Bodenklappen ν, welcher an vier Seilen oder Ketten C hängt. Diese laufen über Rollen X, sind am anderen Ende an dem Gerüstgebälk befestigt und tragen mittels loser Rollen und einem Querstück einen Pumpenkolben Y, welcher genügend beschwert ist, damit er den leeren Kasten F heben kann, während andererseits der gefüllte Kasten im Stande sein muſs, diesen Kolben aus seinem Cylinder Z herauszuziehen. Die Geschwindigkeit der Kolbenbewegung, also auch die des Sinkens oder Steigens des Kastens F, ist durch ein Kataraktventil d regulirbar, welches sich mittels eines Handrades V entsprechend einstellen läſst. Wird dieses Ventil, welches während der Füllung des Kastens F am besten geschlossen bleibt, geöffnet, so wird sich der Kasten mit einer Geschwindigkeit, welche ganz in dem Belieben des die Vorrichtung bedienenden Arbeiters liegt, senken. Alle an dem Kasten oder an dessen Tragrahmen P montirten Theile machen die Abwärtsbewegung mit, bis der Hebel L, dessen Ende mit der Kette a an dem Rahmen P hängt, gegen irgend einen Anschlag, also etwa gegen das Schiffsdeck stöſst. Während sich dann der Kasten F weiter senkt, wird der Hebel nun zurückgehalten, desgleichen auch der mittels der Kette f an ihn angehängte Zapfen B des mit den beweglichen Bodenklappen v des Kastens verbundenen Gelenkes c, c1; die Bodenklappen werden in Folge dessen aufgezogen und der Kasten wird sich selbstthätig entleeren. Ist durch die Entladung seines Inhaltes sein Gewicht wieder verringert, so beginnt ihn der belastete Kolben Y neuerdings zu heben. Hierbei stöſst aber die an den Gelenkzapfen B angehängte und am Drehzapfen o der Bodenklappen geführte Coulissenstange A gegen einen passend angebrachten Anschlag k, so daſs die Stange deshalb gegen den weiter steigenden Kasten zurückbleibt, dessen Bodenklappen sich schlieſsen. Das weitere Anliegen der Stange A an dem Anschlag k hindert, wenn der Kasten wieder in seine höchste Lage gekommen ist, das Oeffnen der Bodenklappen, so daſs der Kasten neuerdings gefüllt werden kann. Damit in den Cylinder Z nie Luft eindringen kann, muſs die Kolbenliderung stets unter Wasser gehalten werden, zu welchem Zweck um dieselbe ein Becken b angeordnet ist. Wird der Kolben durch einen einzigen nach auſsen gebörtelten Stulpen abgedichtet, so drückt er beim Niedergang immer etwas Wasser in das Becken; bei Anwendung einer anderen Dichtung muſs ein kleines Hilfsventil e angeordnet werden, welches etwas Wasser austreten läſst. Wird als Kolben ein Plunger benutzt, so gleicht der Erfinder die durch das wechselnde Eintauchen des Kolbens entstehende Belastungsschwankung mittels einer Kette G aus, welche von einer der Rollen X aus mitgenommen wird. Zur Vermeidung von Stöſsen beim Heben des Gefäſses tritt der sinkende Kolben nahe dem Hubende in eine Einziehung des Cylinders ein; hierdurch wird auch der Beginn des Sinkens des Gefäſses entsprechend verzögert, so daſs zu dessen vollständiger Füllung genügend Zeit bleibt. Selbstverständlich ermöglicht der Katarakt die Unterbrechung der Bewegung, sowie etwaige Aenderungen ihrer Geschwindigkeit. Soll die Ladung längs der Schiffswände angehäuft werden, so hängt der Erfinder unter den Kasten zwei Schüttbleche, welche oben durch Gelenke M, unten durch Stangen oder Ketten N an den Rahmen P gehalten werden und auf welche sich die geöffneten Bodenklappen v auflegen.

Tafeln

Tafel Tafel 1
Tafel 1