Titel: | Regulirung der Stromgeschwindigkeit in Heberwäschen. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 23 |
Download: | XML |
Regulirung der Stromgeschwindigkeit in
Heberwäschen.
Mit Abbildungen auf Tafel 2.
Osterspey's Regulirung für Heberwäschen.
Das allgemeine Princip der sogen. Heberwäschen gipfelt in der sehr einfachen
Vorrichtung, daſs in ein Rohr a (Fig. 14
Taf. 2), in welchem unten ein kegelförmiger, an der Spitze durch ein Ventil
geschlossener Siebboden d sich befindet, durch den
Zufluſs b die Trübe eingeführt wird, während
gleichzeitig durch das Rohr c eintretendes klares
Wasser in a eine Strömung nach oben erzeugt, welche nur
den Körnern eines bestimmten Gewichtes das Niedersinken auf den Siebboden gestattet,
alle übrigen Bestandtheile aber nöthigt, über den Rand des Cylinders a abzuflieſsen. Daſs der Grad der Separation ein
verschiedener sein muſs, je nach der Menge der auf dem Siebe abgelagerten Massen,
durch welche die Geschwindigkeit des Aufsteigens des klaren Wasserstromes bedingt
wird, daſs eine gleichmäſsige Stromgeschwindigkeit demnach nur dann ermöglicht wird,
wenn das auf dem Sieb liegende Graupenbett durch Oeffnen und Schlieſsen des Ventiles
in gleichbleibender Mächtigkeit erhalten wird, leuchtet ebenso ein, als daſs die
gewissenhafteste Bedienung des Apparates nicht genügt, diesen Zustand auch nur annähernd zu bewirken. Um
diesem Nachtheile vorzubeugen, hat Peter Osterspey in
Mechernich (* D. R. P. Kl. 1 Nr. 1928 vom 12. Januar
1878) eine Construction ersonnen, welche im Wesentlichen in der Anbringung eines
Schwimmers zur Bewegung des obgedachten Ventiles besteht.
Das Aufgeben des Haufwerkes erfolgt durch A (Fig.
15 und 16 Taf. 2),
das klare Wasser tritt durch B ein und erzeugt den
aufsteigenden Strom in D. Mit der allmählichen
Anhäufung von Körnern auf dem Siebboden wird der Wasserspiegel in B und dem hiermit in Verbindung stehenden Rohr C steigen und bei einem bestimmten Stande desselben
wird die Separation so erfolgen, wie sie verlangt wird. Auf diesem Punkte ist in C der Schwimmer so angebracht, daſs das mit ihm durch
den Hebel E verbundene Ventil F eben geschlossen ist. Steigt nun in Folge stärkerer Massenanhäufung das
Wasser in C und mit ihm der Schwimmer, so öffnet sich
das Ventil F und läſst so viel Material ablaufen, bis
der Wasserstand wieder normal ist. Die Regulirung der Stromgeschwindigkeit erfolgt
demnach von selbst durch Ablassen einer entsprechenden Menge ausgeschiedener
Massen.
Um schlieſslich die Zufluſswassermenge zu reguliren, ist über B noch ein Wassermeſsapparat H
vorgesehen.
S–l.