Titel: | Ueber die Werthbestimmung von Zink und Zinkstaub. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 145 |
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Ueber die Werthbestimmung von Zink und
Zinkstaub.
Mit einer Abbildung auf Tafel 14.
Beilstein und Jawein's Werthbestimmung von Zink und
Zinkstaub.
Die Beimengungen des käuflichen Zinkes bestehen wesentlich aus Blei, während Eisen,
Antimon und namentlich Arsen nur in geringen Mengen auftreten, Cadmium nur in
gewissen Zinksorten. Man kann sich daher ein Bild von der Reinheit der Handelswaare
machen, wenn man das Zink in Säure löst und den entwickelten Wasserstoff nach
Ueberführung in Wasser wiegt, wie Fresenius (1878 230 * 329) vorgeschlagen hat, oder nach F.
Beilstein und L. Jawein(Berichte der
deutschen chemischen Gesellschaft, 1880 S. 947) den freien Wasserstoff
miſst.
Zu diesem Zweck bringt man 2 bis 3g in einem
Röhrchen abgewogenes Zink in ein Glas A (Fig.
3 Taf. 14), welches für je 1g Zink 11cc Salzsäure von 1,1 sp. G. enthält, und
verschliefst das Glas mit einem Gummistopfen, welcher dasselbe durch den Schlauch
a mit der Flasche B
verbindet. Das in dieselbe Flasche hineinragende Ende des Rohres b ist in Cubikcentimeter getheilt. Beide Flaschen
stehen in gröſseren Wasserbehältern, um leicht auf gleicher Temperatur erhalten
werden zu können.
Bei Beginn des Versuches wird die Flasche B mit Wasser
gefüllt und A nach dem Einbringen des Zinkes in den
Wasserbehälter gestellt. Man läſst nun durch den Quetschhahn d Wasser ab, bis das Wasser in der Flasche B und
im Rohre b auf gleicher Höhe steht. Jetzt wird die
Flasche A aus dem Wasser herausgenommen und durch
Neigen derselben Salzsäure zum Zink gebracht. Augenblicklich beginnt die
Wasserstoffentwicklung und es flieſst bei c Wasser ab,
welches man in einem tarirten Kolben auffängt. Um das Kühlwasser nicht unnütz zu
erwärmen, läſst man die Flasche A während des Lösens
des Zinkes auſserhalb stehen und bringt sie nur zuletzt wieder in das Wassergefäſs
zurück. Bleibt der Stand des Wassers im Rohre b
unverändert, so läſst man aus d in den tarirten Kolben
so lange Wasser ausflieſsen, bis wieder ein gleicher Wasserstand in B und b erreicht ist. Nun
liest man Barometer und Thermometer ab, wiegt das verdrängte Wasser und berechnet
unter Berücksichtigung der aus dem Rohre b
abgeflossenen geringen Wassermenge den Zinkgehalt. Unter Annahme des Atomgewichtes
65,06 für Zink und des Gewichtes von 89mg,578 für
1l Wasserstoff wurden gut stimmende Angaben
erhalten.
Von Zinkstaub sind 3 bis 4g in Arbeit zu nehmen.
Ferner muſs man zur Entfernung der Kohlensäure das Ableitungsrohr des Glases A mit einem U-förmigen Natronkalkrohr verbinden,
welches ebenfalls im Kühlwasser steht. (Vgl. Drewsen
1880 235 327.)