Titel: | Neuerungen an Wassermessern. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 206 |
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Neuerungen an Wassermessern.
Mit Abbildungen auf Tafel 18.
(Patentklasse 42. Fortsetzung des Berichtes S. 121
d. Bd.)
Neuerungen an Wassermessern.
Steuerungsvorrichtung an Kolbenwassermessern von Joh. Chr. Dennert in Altona (* D. R. P. Nr. 2035 vom 2.
December 1877). Das Zufluſsrohr theilt sich in die beiden Arme E (Fig. 1 Taf.
18), die, mit dem Hauptrohre bei D durch eine
Stopfbüchse drehbar verbunden, beiderseits bei e (Fig.
2) in den Balancier C einmunden. Dieser hat
seinen Drehpunkt an dem mittleren Cylinderansatze o und
schleift dicht an dem rechten und linken Ansätze k;
letztere sind mit Bohrungen nach dem Innern des Cylinders A versehen. In der gezeichneten Stellung steht rechts die Mündung des
Eingangsrohres e über der Bohrung des Ansatzes k, das Wasser tritt also von dieser Seite her in den
Cylinder und treibt den im Innern liegenden Kolben nach links. Dieser steht durch
die Kolbenstange b, den Arm c und die Stange d mit der Rolle f in Verbindung, so daſs letztere der Bewegung des
Kolbens folgen muſs. Nähert sich die Rolle f dem linken
Ende des Balancier C, so löst ein Ansatz p den durch eine Feder angedrückten Hebel q aus und der Balancier wird durch das Gewicht der
Rolle f auf der linken Seite herabgedrückt. Dadurch
wird der linke Arm des Einlaufrohres E mit dem Innern
des Cylinders in Verbindung gebracht, worauf das Spiel von links her beginnt. Der
Balancier hat in seiner Längsrichtung eine Bohrung s,
die an beiden Seiten nach der Fläche o zu ausmündet.
Durch das rechtsseitige Heben des Balancier tritt dort die Mündung des Kanals s vor die Bohrung des Ansatzes k und das beim ersten Spiele in den Cylinder eingetretene Wasser gelangt
durch s und die hohle Achse des Balancier nach dem
Ablaufrohre F. Die Balancierbewegung wird auf ein
gewöhnliches Zählwerk übertragen.
Nach einer neueren Zeichnung erfolgt die Umsteuerung durch einen von dem Balancier
bewegten Vierweghahn.
Der Wassermesser von Buſs, Sombart und
Comp. in Magdeburg (* D. R. P. Nr. 2063 vom 3. Januar 1878) beruht darauf,
daſs ein kleiner Theil des zu messenden Wassers mit einer in Wasser löslichen,
dieses aber nicht verunreinigenden Substanz, etwa Kochsalz, in Berührung gebracht
wird. Aus dem durch Lösung entstehenden Gewichtsverluste soll die durch den Apparat
gegangene Wassermenge bestimmt werden.
Wassermesser für den Hausgebrauch von Adolph Nitsche in
Berlin (* D. R. P. Nr. 2161 vom 6. December 1877). Zwei ihrem Inhalte nach bekannte
Gefäſse werden abwechselnd gefüllt und in ein drittes geleert, um dadurch einen
gleichmäſsigeren Ausfluſs zu erhalten. Der wechselnde Zufluſs und Abfluſs wird durch
eine ziemlich complicirte Vereinigung von Schwimmern und Hebeln erzielt und dadurch
zugleich ein Zählwerk in Bewegung gesetzt.
Der Kolbenwassermesser von Thomas Melling in Liverpool
(* D. R. P. Nr. 2165 vom 26. Januar 1878) besteht aus dem eigentlichen Meſscylinder
und dem oben und unten mit ihm in Verbindung stehenden Umsteuerungscylinder von
entsprechend geringerem Querschnitt; letzterer enthält, auf gemeinsamer Kolbenstange
sitzend, zwei Kolben, welche abwechselnd den Raum über und unter dem Kolben des
Meſscylinders mit dem Eingangs- und Ausgangsrohre des Wassers in Verbindung bringen.
Die Bewegung wird den Umsteuerungskolben von der Kolbenstange des Meſscylinders
durch einen Hebel ertheilt. Dabei wird zu Anfang ein auf einem zweiten Hebel
sitzendes Gewicht mittels einer Herzscheibe gehoben, das durch sein nachheriges
Fallen die Umsteuerung am Ende des Hubes unterstützt. – Das Zusatzpatent (* Nr. 8750
vom 9. Juli 1879 ab) ändert an dem Princip nichts, sondern nur in einigen Punkten an
dem Umsteuerungsmechanismus.
Flüssigkeitsmesser für den Hausgebrauch von Julius
Winkler in Magdeburg (* D. R. P. Nr. 2212 vom 31. October 1877). Der
gewöhnliche Auslaufhahn einer Wasserleitung ist durch einen Vierweghahn ersetzt,
welcher das Wasser vor seinem Auslaufe abwechselnd zwei Meſskammern zuführt. Die
Umstellung des Hahnes geschieht durch einen Handhebel und wird dessen Bewegung auf
ein Zählwerk übertragen.
Wassermesser von C. Ehlert in Danzig (* D. R. P. Nr.
2411 vom 30. November 1877). In dem Gehäuse b (Fig.
3 Taf. 18) ist das Flügelrad a vertical mit
geringem Spielraum gelagert; dieses Gehäuse ist von einem zweiten c umgeben. Der zwischen b
und c bleibende Zwischenraum wird durch die Stege d, d unterbrochen, damit das in der Pfeilrichtung
eintretende Wasser nur durch die Schlitze f in das
innere Gehäuse gelangen kann und dasselbe durch die Schlitze g verlassen muſs. Auf diesem Wege setzt das Wasser das Flügelrad a in Umdrehung. In Folge Anbringung der Schlitze f und g setzen auch sehr
geringe Wassermengen das Flügelrad schon in Bewegung.
Die Neuerungen an Wassermessern mit Flügelrad von J. Valentin in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Nr. 2734 vom
4. Juli 1877) erstrecken sich hauptsächlich auf die Construction des Flügelrades,
die Lagerung der Achse desselben, eine Vorrichtung, das Flügelrad gegen Stöſse zu
schützen, und eine theilweise veränderte Uebertragung der Bewegung auf das Zählwerk.
(Vgl. Journal für Gasbeleuchtung, 1878 * S. 507.)
Das Wasser strömt bei A (Fig. 4 Taf.
18) in den Apparat ein, geht durch das Sieb a, gelangt
in den ringförmigen Kanal C und durch die Oeffnungen
c in des Innere des Gehäuses, worin sich das
Flügelrad D befindet. Die Oeffnungen c laufen nicht radial, sondern fast tangential (ähnlich
wie bei Meinecke S. 124 d. Bd. Fig. 10
Taf. 11), so daſs die Flügel fast rechtwinklig vom Wasserstrome getroffen werden.
Das Flügelrad besteht aus einer kreisförmigen, in einem Behälter G laufenden Scheibe d, die
auſsen vier oder mehr Flügel D trägt; dieselben füllen
den Querschnitt des ringförmigen Kanals, in welchem sie sich bewegen und der durch
eine Platte F, den daran vorstehenden Rand f, den cylindrischen Theil des Gefäſses G, die Innenwand des Gehäuses und die Platten h begrenzt wird, fast vollkommen aus. Die
Empfindlichkeit des Flügelrades wird eine groſse sein, da die Flügel fast
rechtwinklig vom Wasser getroffen werden und die Scheibe d, im stillstehenden Wasser im Räume G sich
bewegend, sehr geringen Widerstand verursacht. Das Gefäſs G soll in Verbindung mit F und f das Flügelrad gegen Rückstoſs und Schläge des Wassers
schützen. Die sich rechtwinklig kreuzenden Rippen H
tragen vier aufrecht stehende Platten h, zwischen denen
hindurch das Wasser nach dem Kanäle E und von dort nach
dem Auslaufrohre B gelangt.
Die Lagerung der Welle des Flügelrades ist eine derartige, daſs bei gröſster
Sicherheit gegen das Verlaufen die Reibung möglichst vermieden wird. Zugleich
schützt eine constante Oelung vor zu schneller Abnutzung. Die Zapfen sind möglichst
gegen Eindringen von Rost und Sand geschützt. Die Welle, welche die Bewegung des
Flügelrades auf das Zählwerk überträgt, durchdringt die Wand M in langen Büchsen, um den Zutritt des Wassers zum Zählwerke zu hindern.
Um die Wirkung der dadurch entstehenden Reibung auf das Flügelrad möglichst
abzuschwächen, ist zwischen dieser Welle und der Flügelradwelle eine sehr groſse
Uebersetzung angebracht. Zugleich werden die dazu gehörigen Räder selbstthätig
geölt.
Verbesserter Flüssigkeitsmesser von A. Spanner in Wien
(* D. R. P. Nr. 2868 vom 8. September 1877 nebst Zusatz * Nr. 2893 vom 6. April
1878). In beiden Fällen ist die Form des Gehäuses die gleiche, wie sie in Fig.
5 bis 7 Taf. 18
gezeigt ist. Das Wasser tritt bei d ein und bei e aus. Auf seinem Wege durch das Metallgehäuse bewegt
der Wasserstrom das Flügelrad a, dessen Schaufeln der
Stromrichtung entgegen mit einem Rande versehen sind. Bei der älteren Construction
sitzt auf der Flügelradwelle ein linsenförmiger Schwimmer zur Entlastung der Zapfen,
welcher bei der neueren fehlt. Die Lagerung der Flügelradwelle, sowie den Eigriff
mit dem Zählwerke zeigt Fig. 7.
Ueber dem Zufluſs d liegt noch ein zweiter Kanal g, welcher durch die Schraube i beliebig geöffnet oder geschlossen werden kann. Durch diesen Kanal kann
ein beliebig starker Nebenstrom erzielt werden, welcher etwaige Ungenauigkeiten der
Messung ausgleicht.
Die Einrichtung von Wassermessern und Wassermotoren von Josef Fischer in Ulm (* D. R. P. Nr. 3004 vom 1.
Februar 1878) ist die gleiche, wie man sie für rotirende Pumpen anwendet; nur wird
hier der Apparat durch das Wasser bewegt.
Der Wassermesser von D.H. Tebay in Magdeburg (* D. R. P.
Nr. 3010 vom 26. März 1878) besteht aus zwei rechtwinklig zu einander liegenden
Cylindern mit Kolben. Das durchströmende Wasser bewegt die Kolben abwechselnd hin
und her und dadurch wird eine vertical stehende Krummzapfen welle, mit welcher die
Kolbenstangen durch Kurbelstangen in Verbindung stehen, in Umdrehung versetzt. Die
Welle hat einen zweiten Krummzapfen, von welchem aus mittels Stangen zwei
Muschelschieber, ähnlich den bei Dampfmaschinen gebräuchlichen, umgesteuert werden.
Dadurch wird den Kolben das Wasser abwechselnd von beiden Seiten zugeführt. Die
Bewegung der Welle wird auf ein Zählwerk übertragen.
Nach dem Zusatzpatente (* Nr. 7412 vom 3. April 1879 ab) von Dannenberg und Schaper in Magdeburg liegen die beiden Cylinder in einer
Geraden und jeder Kolben wirkt auf einen eigenen Krummzapfen, welche unter sich in
einem Winkel von 90° stehen. Auch jeder Schieber wird hier durch ein eigenes
Excenter umgestellt. (Vgl. Duncan, 1878 228 371.)
Flüssigkeitsmesser von Schäffer und Budenberg in
Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 3098 vom 12. März 1878). In das Gehäuse A (Fig. 8 und
9 Taf. 18) ist ein kleiner Cylinder D
eingesetzt. Das bei B in den Apparat gelangende Wasser
füllt den Kanal zwischen A und D und tritt durch 4 Oeffnungen o in den
Cylinder D; hier trifft es fast rechtwinklig auf die
Schaufeln des Flügelrades E. Dieses ist mittels der
Platte P auf einer verticalen Welle w befestigt und letztere so gelagert, daſs eine
verticale Hin- und Herbewegung möglich ist. Das ganze Flügelrad wirkt in Bezug auf
den Cylinder D als Ventil, dessen Abschluſsfläche die
Platte P bildet und das durch die Welle w geführt wird. Das von B
nach C strömende Wasser wird daher das Flügelrad
zugleich heben und in Umdrehung versetzen. Dadurch, daſs das Flügelrad gleichsam auf
der Flüssigkeit schwimmt, soll die Reibung vermindert werden, wodurch eine gröſsere
Empfindlichkeit und geringere Abnutzung erzielt wird. Die gleichzeitige Hebung des
Flügelrades bei Ingangsetzung soll ein Festsetzen nach längerem Stillstande
verhindern.
Den Kolbenwassermesser von Karl
Michel und A. Frager in Paris (* D. R. P. Nr.
3516 vom 16. März 1878) bilden zwei parallel zu einander liegende Cylinder, deren
einen Fig. 10 Taf. 18 im Schnitt zeigt. B ist der
eigentliche Meſscylinder, während der Theil X den
Umsteuerungsapparat enthält. Mit dem Meſskolben C steht
durch die Stange c ein zweiter Kolben d in Verbindung, der seine Führung in der Büchse f hat, welche bei e mit
dem Cylinderdeckel fest verbunden ist. Ueber f ist eine
zweite Büchse g geschoben und auf derselben sitzen bei
h zwei Bundringe, eine Nuth zwischen sich lassend;
in dieselbe greift der Hebel l, welcher bei o drehbar, mit den bei m
liegenden Umsteuerungsschiebern in Verbindung steht. Tritt das Wasser von X her ein, so wird der Kolben C am Ende seines Weges durch den Kolben d die
Hülse g um die Länge i
mitnehmen; auf dem Rückwege stöſst der Kolben die Hülse g wieder in die alte Stellung zurück. Diese Bewegung wird durch die Nuth
k und den Hebel l auf
die Umsteuerungsschieber bei m übertragen und so dem
Cylinder B abwechselnd von rechts und links durch die
Kanäle p das Wasser zugeführt. Die beiden Meſscylinder
liegen entgegengesetzt, so daſs beim zweiten X auf der
Seite von B liegt und umgekehrt; sie steuern sich
gegenseitig um.
Der Wassermesser von Joh. Clement und P. Valdelièvre in Lille (* D. R. P. Nr. 4055 vom 4. Mai
1878) hat Aehnlichkeit mit dem Tebay'schen Apparat
(vgl. S. 209 d. Bd.); nur findet statt der dortigen zwei doppelt wirkenden hier vier
einfach wirkende Cylinder mit Kolben Verwendung. In einem Gehäuse A (Fig. 11 und
12 Taf. 18) sind diese vier Cylinder C, wie
Fig. 11 zeigt, angeordnet. Sie sind nach auſsen durch die Deckel D abgeschlossen und jeder enthält einen Kolben K, K1. Je zwei
gegenüber liegende Kolben sind durch die Stücke L, L1 mit einander verbunden, deren jedes in der Mitte
rechtwinklig zur Achse einen Schlitz (Coulisse) enthält, in welchem der Krummzapfen
M gleitet. Der untere Theil der Krummzapfenwelle
bei N ist hohl, oben und unten offen und durch die
Scheidewand m in zwei Theile getheilt. Ueber und unter
m befinden sich noch die Schlitze n und o. Der Theil N der Krummzapfenwelle hat seine Führung in der Büchse
O. Diese ist mit vier rechtwinklig zu einander
stehenden Schlitzen versehen von der Höhe wie o und n zusammen, von welchen je ein Kanal E, E1 zu je einem
Cylinder führt. Das Einlaufrohr mündet in den Raum G, während das
Auslaufrohr J mit dem inneren Räume B in Verbindung steht. Das durch G eintretende Wasser gelangt durch die hohle Welle N, den Schlitz o und den
Kanal E hinter den Kolben K1 (Fig. 12)
und treibt denselben in der Richtung nach K hin.
Dadurch wird das hinter K stehende Wasser verdrängt und
verläſst den Cylinder C durch den Kanal E1 und strömt durch den
Schlitz n, den oberen Theil der hohlen Welle N nach B und von dort zum
Ausfluſs J. Die Schlitze o
und n sind so breit, daſs der gleiche Vorgang auch in
den beiden anderen Cylindern stattfindet. Diese gleichzeitige Bewegung der Theile
L, L1 versetzt die
Krummzapfenwelle NP in Umdrehung und bewirkt
dadurch die Umsteuerung des Wasserzuflusses. Der Zapfen P ragt über das Gehäuse A hinaus und setzt
dort das Zählwerk in Thätigkeit.
Apparat zum Messen von Flüssigkeiten von R. Drescher in
Chemnitz (* D. R. P. Nr. 4228 vom 27. Juni 1878). Auf einem Arme eines zweiarmigen
Hebels ist ein drehbares, in vier Kammern getheiltes Rad gelagert, dessen Gewicht,
sowie das der zu messenden Flüssigkeit durch ein auf dem anderen Ende des Hebels
verschiebbares Gegengewicht ausgeglichen wird. An den Seitenwänden des Rades sitzen
je vier Vorsprünge, entsprechend den Kammern, deren je zwei immer gegen zwei
feststehende Halter anliegen und so ein Drehen des Rades hindern. Läuft die
Flüssigkeit in die erste Kammer ein, so wird, wenn eine bestimmte, durch das
Gegengewicht festgestellte Menge sich in der Kammer befindet, die Seite des Hebels,
welche das Rad trägt, herabsinken. Dadurch werden die Vorsprünge von den Haltern
befreit, es tritt eine Vierteldrehung des Rades ein und die erste Kammer entleert
ihren Inhalt in ein darunter befindliches Gefäſs. Sobald die Kammer anfängt, ihren
Inhalt auszuschütten, hebt sich das Rad wieder, die nächsten Vorsprünge legen sich
an die Halter und das Spiel beginnt von Neuem.
Der Wassermesser für den Hausgebrauch von Otto Clement in Berlin (* D. R. P. Nr. 4384 vom 15. August 1878) besteht
aus einem halbcylindrischen Gefäſs, an dessen Boden das durch Ventil abgeschlossene
Eingangs- und Ausgangsrohr mündet. Durch Drehung eines Handhebels lassen sich diese
Ventile abwechselnd öffnen, so daſs das Gefäſs einmal gefüllt und das andere Mal
geleert werden kann. Zwei Schwimmer im Innern des Gefäſses reguliren die Bewegung
des Hebels derart, daſs das Ausgangsventil erst geöffnet werden kann, nachdem das
Gefäſs vollständig gefüllt ist, und daſs das Eingangsventil geschlossen bleibt, bis
das Wasser vollständig ausgeflossen ist. Die Hebelbewegung wird durch eine Stange
auf das Zählwerk übertragen.
Bei dem Kolbenwassermesser von E. Lompert in
Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 4854 vom 21. April 1878) erfolgt die Umsteuerung
im Innern des
Kolbens. In dem Cylinder XX1 (Fig. 13 und
14 Taf. 18) bewegt sich der Meſskolben, bestehend aus den beiden
Kopfplatten aa1,
verbunden durch zwei horizontale Wände b, b1, welche an der Cylinderwand dicht abschlieſsen und
nach oben bis zu den Kanälen cc1 reichen. Dadurch wird der Raum C gebildet, in welchem zur Fernhaltung von
Unreinigkeiten das Sieb e liegt. Der Zulauf des Wassers
erfolgt bei d, der Austritt durch eine Oeffnung f auf der entgegengesetzten Seite. In Fig. 13
stellt der Schieber B die Verbindung zwischen dem
Einlauf d, dem Räume C und
der Cylinderseite X1
durch den Kanal o1
c1 her. Der Kolben aa1 wird also durch das
eintretende Wasser von X1 nach X bewegt, während das bei X befindliche Wasser durch oc und D nach dem
Auslauf f gelangt. In dem cylindrischen Schieber B wird der Kolben A durch
die Feder h nach oben gedrückt und legt sich mit einer
Fläche des dreieckigen Vorsprunges i1 an die Fläche der an der Stange E sitzenden Nase i an. E ist mittels der gabelförmigen Knaggen m, m1 an der Stange F verschiebbar. In der Mitte des Cylinders XX1 und mit diesem fest
verbunden sitzt der gabelförmige Vorsprung n. In Fig.
13 ist der Kolben auf seinem Wege von X1 nach X in dem Punkte
angekommen, daſs die Knagge m1 den Vorsprung n eben berührt. Dadurch wird
die Stange E in der gezeichneten Stellung festgehalten,
während sich der ganze Kolben aa1 und mit ihm auch durch den Arm k1 der Schieber B weiter nach X bewegt.
Dadurch wird der Kolben A herabgedrückt, bis die Spitze
von i1 den tiefsten
Punkt von i überschritten hat, worauf der Kolben A, durch die Feder h nach
oben getrieben, den Schieber B plötzlich umstellt, so
daſs das Wasser von X her hinter den Kolben tritt. Die
Knaggen m, m1 bewegen
zugleich die Platte r hin und her. Zwei auf derselben
sitzende Stifte greifen abwechselnd in das darüber liegende Zahnrad q ein und setzen dadurch das Zählwerk G in Bewegung.