Titel: Fr. Gosebrink's selbstregulirender Hebereinlauf für rückenschlächtige Wasserräder.
Autor: F. H–s.
Fundstelle: Band 237, Jahrgang 1880, S. 262
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Fr. Gosebrink's selbstregulirender Hebereinlauf für rückenschlächtige Wasserräder. Mit Abbildungen auf Tafel 22. Gosebrink's Hebereinlauf für rückenschlächtige Wasserräder. Statt eines Coulisseneinlaufes bringt Fr. Gosebrink in Werther bei Bielefeld (* D. R. P. Kl. 88 Nr. 7283 vom 18. März 1879) bei rückenschlächtigen Wasserrädern einen eigenthümlichen Hebereinlauf an zu dem Zweck, Schwankungen des Radeffectes bei Aenderungen des Oberwasserspiegels selbstthätig zu hindern. Das Gerinne G ist, wie Fig. 9 und 10 Taf. 22 zeigen, allseitig geschlossen und über dessen dem Rad zugekehrten Stirnwand ein Heber H von rechteckigem Querschnitt gelegt, welcher mittels der Stangen f an der Radachse A so gehalten ist, daſs er um diese schwingen kann. Eine solche Schwingung erfolgt bei einer Aenderung des Oberwasserspiegels, weil der Heber vermöge der an ihm angebrachten Schwimmblase B dem Wasserstand folgen muſs. Die Form dieser Blase ist so gewählt, daſs sich beim Steigen des Hebers durch das steigende Oberwasser die Entfernung t von letzterem bis zur Mündung k des Hebers verringert. Diese Entfernung ist aber für die durch den Heber dem Rad zugeführte Wassermenge bestimmend. Ihre Verringerung bei steigendem Oberwasser hat eine Verringerung der Aufschlagswassermenge, also eine Verminderung der Kraftabgabe des Rades zur Folge, während die letztere andererseits mit dem Gefälle zunimmt. Gefälle und Wassermenge können sich nun bei zweckmäſsiger Formgebung der Schwimmblase B des Hebers gegenseitig so reguliren, daſs der Effect des Rades innerhalb gewisser Grenzen vom Oberwasserstand unabhängig bleibt. Eine besondere Regulirung der Aufschlagswassermenge ist noch durch theilweise Absperrung der Hebermündung k mittels einer durch den Stellhebel s zu handhabenden Rundschütze k (Fig. 11) möglich. Soll das Rad in Gang gesetzt werden, so wird diese Schütze zunächst geschlossen, der Heber durch den Hahn h gefüllt, letzterer dann abgesperrt und die Schütze wieder geöffnet. Beim Abstellen des Rades auf längere Zeit wird über die Hebermündung von unten her eine gleichfalls mittels Stangen an der Radachse hängende Tasche Z so weit geschoben, daſs der Rand über den Oberwasserspiegel reicht. Auſser der vollkommen selbstthätigen Regulirung, welche jede Beaufsichtigung überflüssig macht, bietet der beschriebene Hebereinlauf namentlich den Vortheil, daſs die Ausfluſsgeschwindigkeit leicht der Umfangsgeschwindigkeit des Rades zur Erzielung des gröſsten Nutzeffectes angepaſst werden kann. F. H–s.

Tafeln

Tafel Tafel 22
Tafel 22