Titel: | Unzerbrechliche Transportflasche. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 277 |
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Unzerbrechliche Transportflasche.
Mit Abbildungen auf Tafel 22.
Brunnschweiler's unzerbrechliche Transportflasche.
Flaschen, welche zum Versandt von Flüssigkeiten (besonders durch die Post) dienen
sollen, werden von Brunnschweiler und Sohn in
St. Gallen (* D. R. P. Kl. 64 Nr. 8221 vom 2. Mai 1879)
aus Holz und Papier unzerbrechlich hergestellt und so eingerichtet, daſs ihre
Benutzung möglichst bequem ist; namentlich ist ein Verpacken derselben vor dem
Versandt nicht nöthig.
Um zwei Böden b und c aus
dichtem Holz ist, wie Fig. 22 und
23 Taf. 22 zeigen, ein unter Druck aus Papier gewalzter Cylinder a gelegt, nachdem derselbe (ebenso die Böden) durch
Tränken mit einem entsprechenden Stoff gegen die zu versendende Flüssigkeit dicht
gemacht wurde. Kitt und Stifte dienen zu seiner Befestigung auf den Böden. Zum
Abfüllen der Flüssigkeit sind zwei Oeffnungen angebracht, welche entweder mittels
Hahnen (Fig. 22)
oder Propfen (Fig. 23)
verschlossen sein können und von denen eine zweckmäſsig als Luftloch benutzt wird,
damit durch die andere die Flüssigkeit in ununterbrochenem Strahl ablaufen kann.
Jeder Hahn besteht aus einem etwas conischen und fest in die Entleerungsöffnung
getriebenen Holzpfropfen d mit unten eingepaſstem
Korkring f, durch dessen Bohrung ein rechtwinklig
abgebogenes, unten durch einen Korkstöpsel g
verschlossenes Röhrchen i geschoben ist. Ein an
dasselbe gelötheter Metallring k, in dessen
eingedrehten Hals eine Stellschraube l reicht, und ein
Blechplättchen
m hindern die Verschiebung des Röhrchens. Sind beide
Hahnen verschlossen, so stoſsen die Enden der Abfüllrohre i zusammen; durch eine federnde Schieberhülse n können sie dann so gekuppelt werden, daſs sie gleichzeitig den Tragbügel
bilden. Vor dem Versandt wird diese Hülse mit Papier umwickelt, welches auf den
Röhrchen festgeklebt oder mit Bindfaden umbunden und mit Siegel oder Plombe versehen
werden kann, um unbefugtes Oeffnen der Flasche zu hindern. Beim Oeffnen wird nach
Entfernung der Papierhülle die Hülse n seitwärts
geschoben, bis sich die Rohre i um 180° drehen lassen.
Dann kommt eine seitliche Oeffnung derselben vor die Querbohrung h des Pfropfens und damit ist jeder Hahn geöffnet.
Zwischen den Hahnen ist ein Rähmchen o angebracht, in
welches die Adresse geschoben werden kann, worauf dieselbe ebenfalls durch ein
Siegel zu sichern ist.
Die statt der Hahnen angewendeten Pfropfen (Fig. 23)
sind mit kleinen Auslaufrohren i versehen, welche vor
dem Versandt entfernt werden, um die seitlichen Pfropföffnungen h auf passende Weise verschlieſsen zu können.
Das geringe Gewicht einer solchen Flasche ist in Anbetracht ihres Zweckes von
besonderer Wichtigkeit.