Titel: | Ireland's Streckwerkanordnung für Flachs- und Jute-Spinnmaschinen. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 279 |
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Ireland's Streckwerkanordnung für Flachs- und
Jute-Spinnmaschinen.
Mit einer Abbildung auf Tafel 24.
Ireland's Streckwerk für Flachspinnmaschinen.
Die Streckwalzenpaare der Flachs- und Jute-Spinnmaschinen bestehen aus einer
geriffelten metallenen Walze von 22 bis 25mm (⅞
bis 1'' engl.) Breite und einer hölzernen Walze von etwa 9 bis 10mm (⅜'' engl.) Breite. Die Holzwalzen, von denen
je zwei zu einem Paar vereinigt sind und durch einen Gewichtshebel Belastung
empfangen, sind sehr starker Abnutzung unterworfen und verursachen bedeutende
Unterhaltungskosten. Sieht man ganz davon ab, daſs ein rascher Verschleiſs mit durch
Unrundlaufen der Holzwalzen und Einarbeiten der Riffeln herbeigeführt wird, was ein
Abdrehen der Cylinder nothwendig macht, so bleibt noch ein dritter Umstand zu
berücksichtigen übrig. Es arbeitet das Vorgarn in kurzer Zeit eine Rinne in die
Holzwalze ein; diese nähert sich der Riffelwalze, kommt schlieſslich mit der ganzen
Breite in Berührung mit der letzteren und der Druck, welcher auf das Vorgarn
ausgeübt wird, nimmt ab. Dadurch kann sehr leicht die Streckwirkung der Walzen
beeinträchtigt werden. Das mit schwächerer Pressung von den Walzen gefaſste Garn ist
leichter zum Gleiten geneigt.
Diese Rinnenbildung sucht Ireland nach dem Textile Manufacturer,
1879 S. 293 dadurch zu vermeiden, daſs er den Riffelcylindern eine hin- und
hergehende Bewegung ertheilt. Diese erhalten jetzt nur etwa 9 bis 10mm Breite, die Holzwalzen dagegen 25mm; die Verhältnisse haben sich also gegen früher
umgekehrt. Mit den Riffelwalzen, welche in der Achsenrichtung um etwa 17mm (⅝'' engl.) verschoben werden, bewegen sich die
Fadenführer hin und her, so daſs das Vorgarn die ganze Umfläche der Holzcylinder
bestreicht und gleichmäſsig abschleift.
Der höchst einfache Mechanismus zur achsialen Verschiebung der Riffelcylinder ist in
Fig. 13 Taf. 24 gezeichnet. Der zweiarmige Hebel A trägt rechts eine Reibungsrolle B, deren
Durchmesser gleich dem Abstande zweier benachbarter Riffelcylinder C ist, links einen Zapfen, der sich beständig gegen den
Umfang einer an dem Schraubenrade J befindlichen
herzförmigen Scheibe E anlegt. J erhält Drehung durch eine auf der Sperrradwelle sitzende Schnecke; das
Rad g wird geschaltet durch die Klinke g1, welche mit Hilfe
der Stange F eine schwingende Bewegung erhält. Die
Schiebung der Riffelwalzen erfolgt sehr langsam; es sollen schon 3 Hin- und Hergänge
im Tag genügen, um die Rinnenbildung in den Holz walzen D zu verhüten. – Die Fadenführer k umfassen
mit ein Paar angebogenen Lappen k1 die Riffelcylinder und werden durch diese mit
verschoben, so daſs der Faden immer richtig gegen die schmalen geriffelten
Arbeitsflächen anläuft.