Titel: | C. W. Siemens' Riemendynamometer, ausgeführt von Rob. Briggs in Philadelphia. |
Autor: | W–n. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 434 |
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C. W. Siemens' Riemendynamometer, ausgeführt von Rob. Briggs in
Philadelphia.
Mit Abbildungen auf Tafel 35.
Brigg's Riemendynamometer.
Robert Briggs entnahm die Idee zur Construction dieses
interessanten Apparates einem Vortrage über die Siemens'schen elektro-dynamischen
Maschinen und beansprucht für sich selbst nur das Verdienst der constructiven
Durchführung.
In Fig.
1 und 2 Taf. 35
sieht man, auf einem gemeinsamen Gestelle befestigt, die Antriebscheibe und die
Uebertragungsscheibe, erstere für die vorausgesetzte Bewegungsrichtung links,
letztere auf der rechten Seite. Zwischen beiden befinden sich, in einem gemeinsamen
Rahmen fest gelagert, die zwei Spannscheiben, welche in der gezeichneten Stellung
den treibenden und den getriebenen Riemen um den gleichen Winkel einsenken.
Sei dieser Winkel α und die Spannung des treibenden
Riemens T, so ist die Pressung desselben auf die untere
Spannscheibe 2T sin α, ebenso die Pressung des
getriebenen Riemens 2 t sin α und danach die
Gesammtkraft, welche den gemeinsamen Ständer beider Spannscheiben nach abwärts
zieht: Q = 2 (T – t) sin α. Diese Kraft Q wird
direct gemessen, indem der Rahmen der Spannscheiben nicht fix, sondern, wie aus den
Skizzen ersichtlich, an einem Wagebalken aufgehängt ist.
Nun ist bekanntlich die vom Riemen übertragene Kraft P
gleich der Spannungsdifferenz zwischen dem treibenden und dem getriebenen Riemen
gleich T – t oder
P=\frac{Q}{2\,sin\,\alpha} und es läſst somit das an dem
Wagebalken aufzuhängende Gewicht, welches erforderlich ist, um das
Spannscheiben-Gestell in seiner Mittellage (den Zeiger desselben gegenüber dem fixen
Index) zu erhalten, sofort die übertragene Kraft berechnen.
Bei der vorliegenden Construction ordnete Briggs die
Scheiben so an, daſs die Einsenkungen des Riemens α =
14° 29' betragen und somit sin α = ¼ wird; demnach ist
P = 2Q und es läſst
sich ohne jede Umrechnung mit gewöhnlichen Gewichten arbeiten.
Die Uebertragungsscheiben haben 609mm (24 Zoll
engl.) Durchmesser und 178mm (7 Zoll) Breite, die
Spannscheiben 405mm (16 Zoll) und 178mm (7 Zoll) und die obere Grenze der bei 120
Touren zu übertragenden Kraft beträgt etwa 6e,5.
Die relative Lage der Scheiben zu einander ist in Fig. 3
construirt und es ist schlieſslich nur noch der Ausbalancirung der Spannscheiben und
ihres Trägers zu gedenken, welche durch einen zweiten (auf der linken Seite von Fig.
1 ersichtlichen) Wagebalken bewerkstelligt ist. Mit demselben ist, um das
Dynamometer bei plötzlichen Leistungsänderungen gegen Stöſse zu schützen, ein
Katarakt verbunden. (Nach dem Journal of the Franklin
Institute, 1880 Bd. 110 S. 1.)
W–n.