Titel: | Voltaisches Element aus Aluminium; von F. Wöhler. |
Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 49 |
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Voltaisches Element aus Aluminium; von F.
Wöhler.
Mit einer Abbildung auf Tafel 6.
Wöhler's Element aus Aluminium.
Das Aluminium hat, gleich dem Eisen, die merkwürdige Eigenschaft, durch Berührung mit
concentrirter Salpetersäure in einen Zustand versetzt zu werden, in welchem es die
Fähigkeit erlangt, im Contact mit gewöhnlichem Aluminium einen galvanischen Strom zu
erregen. Man kann daher mit Aluminium allein bei nur
wenigen Elementen eine
galvanische Batterie construiren von einer Stromstärke daſs die Magnetnadel stark
abgelenkt, Wasser zersetzt und ein dünner Platindraht zum Glühen gebracht wird.
Am einfachsten läſst sich diese Eigenschaft mittels eines einzelnen Elementes von der
Einrichtung der ungefähr in ⅓ n. Gr. abgebildeten Figur 6 Taf.
6 zeigen. In einem Glase steht ein fast ebenso groſses zu einer Rolle gebogenes
Alumiumblech, welches in sehr verdünnte Salzsäure oder verdünnte Natronlauge, womit
das Glas gefüllt ist, taucht. In letzterer steht eine Thonzelle, gefüllt mit
concentrirter Salpetersäure, in welche eine zweite engere Aluminiumrolle taucht. Auf
jede Rolle ist ein Stück Aluminiumblech genietet, das durch den Deckel aus Hartgummi
gesteckt ist. An jedes ist ein kurzer dicker Kupferdraht genietet mit einem Spalt,
durch den ein feiner Platindraht gesteckt ist. In der Skizze ist der Deckel nicht
auf dem Rande des Glases aufliegend, sondern etwas darüber gehoben gedacht. Sowie
die Aluminiumrollen in die Säuren tauchen, wird der Platindraht anhaltend weiſs
glühend.
Das Aluminium in der Salzsäure oder der Natronlauge wird natürlicherweise allmählich
aufgelöst. Bei der Construction einer Batterie aus mehreren Elementen könnte man es
vielleicht durch Zink ersetzen. (Liebig's Annalen, 1880 Bd. 204 S. 118.)