Titel: | J. G. Böcker's Schraubenschlüssel mit Schaltrand. |
Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 126 |
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J. G. Böcker's Schraubenschlüssel mit SchaltrandSchaltrad.
Mit Abbildungen auf Tafel 9.
J. G. Böcker's Schraubenschlüssel mit Schaltrand.
Der in Fig. 4 bis 6 Taf. 9
abgebildete Schraubenschlüssel, auf welchen J. G. Böcker
jun. in Remscheid ein inzwischen erloschenes deutsches Patente (* Nr. 5139
vom 19. Juli 1878 ab) erhoben hatte, besitzt den Vorzug, daſs er nicht von der
Mutter oder dem Kopfe einer anzuziehenden oder zu lösenden Schraube entfernt zu werden
braucht, wenn die gröſstmögliche Drehung in einer Richtung ausgeführt ist.
Der Kopf des Schlüssels ist nahezu der ganzen Länge nach ausgeschlitzt, so daſs die
beiden Lappen a, a1
entstehen. Zwischen diesen Lappen liegt der verzahnte Ring b, in welchem mittels der beiden Schrauben c,
c1 und des Keiles d eine Hülse h befestigt ist, deren innerer
Querschnitt dem sechseckigen Profil einer Schraubenmutter oder eines Kopfes von
bestimmter Gröſse entspricht. In dem Inneren dieser Hülse h ist noch eine zweite Hülse i mit ebenfalls
sechseckigem Querschnitt fest eingetrieben, so daſs also der Schlüssel für zwei
verschieden groſse Schraubenmuttern oder Köpfe verwendet werden kann. Der Schlüssel
wird zusammengesetzt, indem man den verzahnten Ring b
zwischen die Lappen a, a1 schiebt und hiernach die mit dem Federkeil d versehene Hülse h durch den Lappen a in den Ring einsteckt und dann mittels der Schrauben
c, c1 befestigt.
Zwischen den Lappen a, a1 liegt ferner eine eigentümlich geformte zweiarmige Klinke f; diese ist um den Schraubenbolzen g drehbar und kann mit dem einen oder anderen ihrer
Arme gegen den Zahnring b gedrückt werden. Um die
Klinke in jeder dieser Lagen festzuhalten, ist in einer Bohrung des
Schlüsselschaftes ein Bolzen k angebracht, dessen
vorderes Ende durch zwei gerade Flächen nach beiden Seiten gleichmäſsig abgeschrägt
ist, so daſs eine scharfe Schneide entsteht. Die Klinke f kann mit ihrem hinteren Ende auf der einen oder der anderen Fläche
dieser Schneide ruhen und nimmt danach die in Fig. 6
abgebildete Stellung f oder f1 ein. Der Bolzen k wird durch eine hinter ihm in der Schaftbohrung liegende Spiralfeder
gegen die Klinke f angedrückt.
Ist nun der Schraubenschlüssel auf eine anzudrehende Mutter aufgesetzt, so ist die
Klinke in eine solche Lage zu bringen, daſs sich dieselbe bei entsprechender Drehung
des Schlüssels gegen die Zähne des Zahnringes anlegt, so daſs der letztere die
Drehung des Schlüssels mitmachen muſs; bei Rückwärtsbewegung des Schlüssels dagegen
schleift die Klinke über die Zähne des Ringes hinweg, ohne letzteren mit
zurückzunehmen. Soll die Mutter in entgegengesetzter Richtung bewegt werden, so ist
die Klinke umzulegen, so daſs dieselbe die in Fig. 6
angedeutete punktirte Stellung f1 einnimmt.
Der Schlüssel kann auch zur Bewegung einer Bohrknarre verwendet werden, indem man ihn
auf den entsprechend construirten Kopf der Bohrspindel aufsteckt, wodurch der Hebel
und die Knarrvorrichtung der Borknarre ersetzt werden.
Der Preis des Schlüssels beträgt je nach Gröſse 11 bis 19 M., der
eines auch als Bohrknarre verwendbaren Schlüssels 15 bis 24 M.