Titel: | Zur Herstellung von Bleiweiss. |
Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 168 |
Download: | XML |
Zur Herstellung von Bleiweiſs.
Mit Abbildungen auf Tafel 12.
Zur Herstellung von Bleiweiſs.
Um das Blei zu zerkleinern, läſst es J. C. Martin in
Richmond, England (* D. R. P. Kl. 22
Nr. 10209 vom 21. September 1879) geschmolzen auf eine mit Wasser
gekühlte, sich rasch drehende eiserne Scheibe oder einen gleich eingerichteten Kegel
fallen (vgl. 1880 237 * 244).
Um beim Zermahlen des Bleiweiss die Staubentwicklung zu verhüten, wird die Mahlvorrichtung (Kollergang) mit einem Mantel umgeben.
Das durch die Oeffnung a (Fig. 11 und
12 Taf. 12) eingeführte Bleiweiss wird mittels eines gekrümmten Schabers
b unter dem rollenden Stein gehalten. Dieser
Schaber ist durch eine Stange c mit dem Hebel d verbunden, welcher eine auf der Kreisbahn g laufende Rolle f trägt
und dadurch den Schaber b schwebend erhält. Der Theil
h der Kreisbahn ist drehbar und kann durch das Seil
k gehoben oder gesenkt werden. Ist die Bahn h gelüftet, so fällt die Rolle f mit dem Hebel d in die entstandene Oeffnung
hinein, so daſs der Schaber b nun auf dem Boden des
Apparates ruht (Fig. 11),
sich mit dem Mahlstein dreht und das Bleiweiss durch die Oeffnung l entfernt. Wird aber die Bahn h heruntergelassen, so rollt f die durch h gebildete geneigte Ebene hinauf (vgl. Fig. 12),
dann frei auf der Bahn g, so daſs der Schaber b wieder gehoben ist.
G. T. Lewis in Philadelphia (* D. R. P. Kl. 22 Nr. 10061
vom 26. October) erhitzt gleiche Theile Bleiglanz und Kohle, preſst Luft durch das
glühende Gemisch und leitet den entwickelten weiſsen Rauch in die Kammern, in
welchen sich angeblich Bleiweiss, richtiger aber wohl schwefelsaures Blei absetzt
(vgl. 1880 237 246).