Titel: | Selbstthätig regulirte Doppelschieber-Steuerung; von E. A. Wortmann in Ruhrort. |
Autor: | M-M. |
Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 193 |
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Selbstthätig regulirte Doppelschieber-Steuerung;
von E. A. Wortmann in Ruhrort.
Mit Abbildungen auf Tafel 14.
Wortmann's selbstthätig regulirte
Doppelschieber-Steuerung.
Vorliegende Steuerung (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 6555 vom 18. October 1878) gehört zu
jener Klasse von Doppelschieber-Steuerungen, bei welchen der Füllungsgrad lediglich
durch Veränderung des Hubes des Expansionsschiebers variirt wird. Es lassen sich
hier Variationen der Füllungen von etwa 40 Proc. erzielen, was für die meisten Fälle
der Praxis völlig genügend erscheint, so daſs diese einfachste aller
Doppelschieber-Steuerungen wohl öfters ausgeführt zu werden verdient.
Gegenüber den bisher bekannt gewordenen Constructionen von New und von Lessner (1874 212 * 187) und Rigg (1876 220 * 386) charakterisirt sich die Wortmann'sche Steuerung speciell dadurch, daſs zwischen
Schieber und Excenterstange eine doppelte Coulisse eingeschaltet ist, in welcher
beide Stangen gleichzeitig, aber in entgegengesetzter Richtung verschoben werden, so
daſs eine möglichst energische Einwirkung des Regulators auf den Füllungsgrad
erzielt wird. Diese Einwirkung erfolgt, wie aus Fig. 4 und
5 Taf. 14 ersichtlich, durch einen auf der Doppelcoulisse gelagerten
Balancier, auf dessen Achse ein nach abwärts gerichteter Hebel aufgekeilt und durch
eine kurze Schubstange mit dem Winkelhebel des Regulators verbunden ist. Der Antrieb
des Grundschiebers erfolgt in normaler Weise durch ein Excenter.
Die in Fig. 4 und 5 skizzirte,
der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1880
S. 615 entnommene Anordnung der Steuerung ist etwas einfacher wie die ursprünglich
in Wortmanns Patentschrift beschriebene. In letzterer
befindet sich auch noch die aus Fig. 6 und
7 Taf. 14 ersichtliche Entlastungsvorrichtung angegeben, mit directem
Eintritt des Dampfes in das Innere der Schieber, welche jedoch der Erfinder,
angesichts der augenscheinlichen Unmöglichkeit, das Eintreten von Dampf in den
Schieberkasten zu verhindern, selbst wieder aufgegeben zu haben scheint.
M-M.