Titel: Ueber die Gewinnung des Quecksilbers.
Autor: F.
Fundstelle: Band 238, Jahrgang 1880, S. 228
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Ueber die Gewinnung des Quecksilbers. (Schluſs des Berichtes S. 152 dieses Bandes.) Mit Abbildungen auf Tafel 18. Ueber die Gewinnung des Quecksilbers. Die Oefen mit unterbrochenem Betrieb werden aber immer mehr verdrängt durch solche, deren Betrieb nicht unterbrochen wird, besonders solche für Griese, da in Californien wenig Groberze vorkommen. Die entwickelten Dämpfe leitet man meist in groſse gemauerte Staubkammern, dann durch stark gekühlte eiserne Condensatoren, in denen sich die Hauptmenge von saurem Wasser und Quecksilber niederschlägt, und dann noch durch Kühlvorrichtungen aus Holz oder Glas. Der Knox-Ofen (Fig. 1 bis 3 Taf. 18) zu Knoxville, Redington, ist dann auch auf den Hütten Sulfurbank, California, Manhattan u.a. eingeführt. Der mit feuerfesten Ziegeln ausgefütterte, 11m,7 hohe Schachtofen A ist oben und unten aus geschlossenem Mauerwerk hergestellt und in der oberen Hälfte durch je 5 gemauerte Bögen a, von denen die 3 unteren immer weiter hervortreten, von den beiden nach auſsen hin bis auf je eine Oeffnung vollkommen geschlossenen Kammern d und d1 (Fig. 3) getrennt. Die Luftkanäle e dienen zur Kühlung des 2m,5 dicken Mauerwerkes. Die Sohle der Kammern d1 ist durch eine starke Eisenplatte gegen das Eindringen von Quecksilber geschützt. Die Beschickung des Ofens besteht aus 2 bis 3 Th. Stufen (von 0,06 bis 0m,2) und 1 Th. Gries; bei viel und feuchtem Gries sinkt das Aufbringen auf täglich 16 und selbst auf 12t herab. Der an der Gicht mit einem Kugelabschnitt B geschlossene Schacht wird ganz mit 75t Erz gefüllt und durch die geneigte Oeffnung c stündlich 1t todter Erze entfernt, während bei B nachgefüllt wird, so daſs die Beschickung 3 Tage im Ofen bleibt. Als Brennstoff verwendet man Buschwerk oder Eichenholz; Gestrüpp ist zwar billiger, erhöht aber die Stuppmenge, gibt viel Wasserdampf und gröſsere Quecksilber Verluste. Der Rost des Heizraumes d liegt 6m,1 unter der Gicht; geschürt wird alle halbe Stunde. Die im Heizraum entwickelten Feuergase treten durch die Oeffnungen zwischen den Bögen a in das Erz, gehen mit den Destillationsproducten zwischen den entgegengesetzten Bögen in den Raum d1 und von hier durch das Rohr k1 in die guſseisernen Condensatoren I, Construction Knox-Osborn. Es sind dies rechtwinklige 2m,4 lange, 0m,75 breite und 1,5 bis 1m,8 hohe Kästen mit geneigtem Boden, welche durch Röhren k mit einander verbunden sind. Die Deckplatten sind am Rande aufgestülpt und werden durch Wasser gekühlt, welches überläuft und die Seiten berieselt. Die verdichteten Producte sammeln sich in dem tiefer liegenden Theile der Bodenplatte, welche, da sie am meisten angegriffen wird, 0m,8 dick ist. Die damit verbundenen hölzernen Condensatoren sind ähnlich eingerichtet. Die Condensationsproducte sammeln sich in den Kesseln N, aus denen das Quecksilber in Flaschen geschöpft, das saure Wasser aber in die Behälter P abgelassen wird, in denen sich noch etwas Quecksilber absetzt. Da die aus dem Ofen tretenden Dämpfe sehr heiſs sind, so verdichtet sich das Quecksilber namentlich in den mittleren Kühlern. Aus dem letzten Condensator werden die völlig gekühlten Gase mittels eines Roots'schen Gebläses Q, deren 4 Stück nebst Wasserpumpe S, Säge u. dgl. von der Maschine R getrieben werden, in die hölzernen Kanäle U von 0m,60 auf 0m,75 Querschnitt getrieben. Nach 89m Länge vereinigen sich je zwei derselben in einen gröſseren Kanal von 1m,2 auf 1m,5 Querschnitt, welcher die Gase in einen 350m entfernten, viereckigen, 4m,5 hohen, hölzernen Thurm führt, dessen Geröllfüllung mit Wasser berieselt wird. Wegen der kräftigen Wirkung des Gebläses kann die Reinigung der Condensatoren während des Betriebes erfolgen. Etwa die Hälfte der erhaltenen Stuppmenge ist arm und geht wieder zum Ofen; die reiche Hälfte gibt durch mechanische Verarbeitung ¼ der ganzen Quecksilbererzeugung ab. Die vier i. J. 1874 und 1875 erbauten Oefen kosten 500000 Fr., davon 284000 Fr. für Guſstheile. Die beiden ersten Oefen gingen 2½ Jahre ohne Reparatur und erforderten dann 49200 Fr. Reparaturkosten, bei welcher Gelegenheit von den 36 stark angegriffenen eisernen Condensatoren 16 gegen hölzerne ausgewechselt wurden. Erstere kosten je 2000, letztere 200 Fr. Ein Ofen verarbeitete täglich 96t Erze und kostete für Arbeit und Aufsicht 127,4, für 36cbm Brennholz 259,2, zusammen 386,6 Fr., oder für 1t 4,02 Fr. Gegen den Idrianer Ofen stellen sich diese Kosten um 38 und 86 Proc. geringer. Die in Amerika gebräuchlichen Oefen für grobkörnige Erze oder Stufen sind den von A. Exeli in Idria i. J. 1871 angegebenen gepanzerten Schachtöfen sehr ähnlich. Der Schacht A (Fig. 4 und 5 Taf. 18) mit 12 Schaulöchern s hat 1m,87 Durchmesser; die oberen 4m sind cylindrisch, während der untere 2m,3 hohe Theil als abgestumpfter Kegel verläuft. Unter den drei seitlich angebrachten Feuerungen f liegen die Auszugsöffnnngen a. Der runde Theil des Ofens ist mit einem 5mm starken Blechmantel gepanzert, welcher das 0m,12 starke Rauhmauerwerk aus gewöhnlichen Ziegeln, eine Zwischenfüllung und das 0m,33 starke Kernmauerwerk aus feuerfesten Steinen einschlieſst. Der eckige Theil des Ofens ist mit guſseisernen, gut gekitteten und verschraubten Platten gepanzert; die guſseiserne Bodenplatte fällt nach der Mitte zu. Die Gichtvorrichtung g ist mit Wasserverschluſs versehen, 0m,6 unter der Gicht liegen die sechs gleichmäſsig vertheilten Abzugsöffnungen, welche mittels einer den Ofen umschlieſsenden Rohrleitung r die Gase und Dämpfe in ein groſses Guſseisenrohr und von da zu den Condensatoren weiter leiten. In diesem Rohrsystem verdichtet sich bereits fast die Hälfte des gesammten Quecksilbers. Der Ofenschacht wird nicht vollständig angefüllt, sondern ein 1,2 bis 1m,5 hoher Raum leer gelassen, in welchem sich die Dämpfe ansammeln können. Alle 2 Stunden werden in New-Almaden 720k reiche Stufen nebst 1,5 Proc. Kokes zur Verminderung der Stuppmassen eingefüllt, so daſs täglich 10t verarbeitet werden, mit einem Aufwände von 2cbm,7 Holz und 2 Mann zur 12stündigen Bedienung. Die entgegengesetzte Bewegung des Röstgutes und der Feuergase nutzt letztere gut aus, so daſs die abziehenden Dämpfe keine hohe Temperatur haben; die Röstung und Destillation wird unterhalb der Feuerung beendet. Wegen der geringen Unterhaltungskosten und leichten Bedienung würden diese Oefen eine viel gröſsere Verbreitung finden, wenn sie auch für Feinerze verwendbar wären, da die californischen Gruben mit Ausnahme New-Almadens fast nur Feinerze liefern. Jeder der zwei Schachtöfen in New-Almaden ist zunächst mit zwei gemauerten, 8m,4 hohen, 5m,4 breiten und 8m,4 langen Kammern verbunden, welche durch eine Scheidewand in je zwei Abtheilungen getheilt und deren Decke und Sohle aus Guſseisen hergestellt sind. Die Gase gehen dann durch einen Fiedler'schen Condensator mit Wasserkühlung und durchziehen eine Reihe Condensatoren nach Fiedler und Randol's Construction, bevor sie durch einen Schornstein entweichen. Der in Fig. 6 bis 8 Taf. 18 dargestellte Fiedler'sche Condensator besteht der Hauptsache nach aus einem rechteckigen Kasten A von Guſseisen mit einer dachförmigen Decke, der durch drei Doppelwände in Abtheilungen getrennt wird. Oberhalb führt das Rohr C kaltes Wasser zu, welches aus kleinen Oeffnungen ausströmt, die obere Decke und Seitenwände berieselt und die durch die Doppelwände gebildeten Räume ausfüllt, wobei es von den oberen Theilen durch Röhren E in den unteren Theil gelangt; durch das Rohr F treten die zu condensirenden Dämpfe in das Innere und bespülen die gekühlten Wände; die condensirten Producte sammeln sich auf der geneigten Sohle und treten bei den Oeffnungen H aus. Diese Apparate erfordern einen sehr kräftigen Zug. Der Condensator von Randol und Fiedler ist ein groſser, aus Brettern hergestellter Kasten mit zahlreichen, durch Glasscheiben geschlossenen Oeffnungen. Die Form dieser Condensatoren ist eine sehr verschiedene; der in Fig. 9 bis 11 Taf. 18 dargestellte Apparat hat vier einzelne Abtheilungen mit dem Eintritt der Gase bei A und Austritt bei B, nebst drei Reihen Fenster auf jeder Langseite; die kurzen Seiten sowohl, als die Scheider sind in die das Gerüste bildenden Säulen eingelassen, die Langseiten mittels Zwingen und Eisenschlieſsen befestigt. Die neueren Condensatoren sind 6m hoch mit vier über einander liegenden Reihen Fenster. Diese Apparate haben sich als sehr zweckmäſsig bewährt. Mit den zwei Schachtöfen in New-Almaden wurden in den 4 letzten Monaten d. J. 1876 verarbeitet: Reiche Stufen 1556,8t Arme Stufen   785,6 ––––––– zusammen 2342,4t und 6382 Flaschen Quecksilber erzeugt, d. i. 10,42 Procent, und hierbei verwendet man: Arbeit, Schichten zu 13 Fr   6344 Fr. Holz, 1cbm zu 8,60 Fr   5702 Kokes, 1t zu 67 Fr   2375 ––––––– im Ganzen 14421 Fr., somit für 1 Flasche Quecksilber 2,26 Fr., für 1t Erz 5,15 Fr., oder 40 Proc. weniger als beim Idrianer Ofen in Californien. Von sonstigen Oefen für Stufen sind erwähnenswerth der i. J. 1876 auf Great-Western im Betriebe gestandene Schachtofen mit zwei Feuerungen. Derselbe besteht der Hauptsache nach aus einem groſsen Schachte von rechteckigem Querschnitt, mit zwei Heizungen in der halben Höhe, welche auf den Langseiten angebracht sind. Von der geschlossenen Gicht bis zur Feuerung erweitert sich der Schacht; von da an geht er vertical bis zur Sohle, wo sich vier Entleerungsöffnungen befinden. Der Zug wird durch ein Gebläse hervorgebracht. Dieser Ofen verarbeitet täglich 35t, wenn Ziegel gegichtet werden, und betragen hierbei die Kosten 9,10 Fr. für 1t. Stufen bringt man, da die Kosten für Ziegelfabrikation entfallen, mit 3,9 Fr. für 1t auf. – Schlieſslich wären noch die Oefen von Riotte und Luckhart zu erwähnen, welche nach dem Principe der schwedischen Eisenerzröstöfen construirt sind und mit Hilfe von Ventilatoren arbeiten. Von den Oefen für Griese und Schlieche sind folgende besonders hervorzuheben. Der anscheinend dem Hasenclever'schen Blendröstofen (1872 206 * 274) nachgebildete Ofen von C. E. Livermore (Fig. 12 bis 14 Taf. 18) ist auf Knoxville viermal, auf Great-Western einmal ausgeführt. Der Neigungswinkel der 9 bis 10m langen Ofensohle n richtet sich nach der Natur des Erzes. Die flache Gewölbdecke g ruht 33cm davon entfernt auf einer Reihe kleiner, der Länge des Ofens nach herablaufender, ziegelstarker Mauern o, welche von der Gicht bis zur Feuerbrücke parallel laufende, 16cm breite Längskanäle e bilden, in denen das Erz herunter rutscht und die Feuergase aufsteigen. Die beiden ersten in Knoxville gebauten Oefen haben 9 und 11, die beiden neuen 16 und 20, der Ofen auf Great-Western hat 12 solcher Kanäle, denen gegenüber Schaulöcher K angebracht sind. Die Kanäle haben gemeinschaftliche Feuerung A, von welcher aus die Flammen in die einzelnen Kanäle e eintreten, um sich, da die gemeinsame Gichtöffnung G durch das eingefüllte Erz verschlossen ist, in dem Kanal C wieder zu vereinigen und dann in die Flugstaubkammern Q zu treten. Unten münden alle Kanäle in den gemeinschaftlichen Querkanal L, welcher durch N mit mit der Flugstaubkammer P verbunden ist. In jedem dieser Längskanäle e ist eine Reihe wagrechter Sperren r angebracht, welche sich beiderseits an die Quermauer o anschlieſsen und auf etwa ein Drittel der Höhe von dem Gewölbe abstehen. Diese quer durch die Längskanäle gehenden Sperren hindern die zu rasche Vorwärtsbewegung des Erzes und tragen zur Mischung und gleichmäſsigen Vertheilung desselben wesentlich mit bei. Die dünne Erzschicht rutscht in dem Verhältniſs nach, wie von M aus die Rückstände entfernt werden. Die Quervorsprünge s an der Decke g sollen die Flamme auf die Erzschicht niederdrücken. Da ein feinkörniges, trockenes Material unerläſsliche Bedingung für eine gute Röstung ist, so werden die Erze vor dem Aufgeben in den Trichter G auf der aus Eisenplatten hergestellten Decke E der Flugstaubkammern Q getrocknet. Zu einer etwa erforderlichen Erhitzung der Ofensohle ist die Hilfsfeuerung F angebracht, welche durch den Kanal D zu einem besonderen Schornstein führt. Zur Bedienung des Ofens genügen zwei Mann. Die Erze bleiben nur 4 Stunden im Ofen, genügend zur völligen Abrüstung des Zinnobers, während die beigemengten Pyrite nur unvollkommen abrosten. Da in Folge dessen die Gase weniger Schwefligsäure enthalten, so werden die Eisentheile auch weniger angegriffen als bei anderen Oefen. Bei etwa erforderlichen Reparaturen kann die Decke g an jeder beliebigen Stelle geöffnet werden, da sie nicht gewölbt, sondern nur aus zwei Ziegelpflasterungen mit Aschenbelag hergestellt ist. Alle 2 bis 3 Monate unterbricht man den Betrieb, reinigt die Kanäle e von der Heizung aus mit langen Krücken; etwaige Verstopfungen an den Quersperren r kann man während des Betriebes von der Gicht aus beseitigen. Von den mit Reinigungsthüren O versehenen Flugstaubkammern Q aus treten die Gase in Condensatoren, rechtwinklige Kästen von 2m,4 Länge, 0m,8 Breite und 1m Höhe, welche durch Röhren von groſsem Querschnitt mit einander verbunden sind, um den durch eine Esse bewirkten Zug möglichst wenig zu hindern. Der im Herbst 1876 in Knoxville gebaute Ofen mit 16 Kanälen kostete 50000 Fr. Bei dem Ofen mit 11 Kanälen kosteten die täglich verarbeiteten 20t Erz an Arbeit und Aufsicht 40,3, für 5cbm,5 Holz 39,6, zusammen 79,9 Fr., oder für 1t 4 Fr. Da hier die Kosten der Briquetteherstellung fortfallen, so stellt sich dieser Ofen etwa 58 Proc. günstiger als der erwähnte californische Idrianer Ofen und 43 Proc. billiger als der Knox-Ofen. In New-Almaden sind noch zwei Oefen von Scott und Huttner (Fig. 15 und 16 Taf. 18) im Betrieb, welche, wie der Röstofen von Hasenclever und Helbig (1876 222 * 250), in einem senkrechten Schachte A auf im Zickzack angeordneten Thonplatten das Röstgut herabgleiten lassen. Ueber jeder Platte sind Oeffnungen für die ein- und austretenden Flammen, welche den Ofenschacht von den Stirnseiten her quer durchziehen. Hier befinden sich nämlich beiderseits Essen C und F, welche ihrer Höhe nach derart in zwei Abtheilungen geschieden sind, daſs bei der ersten Esse, welche die Feuerung enthält, die Theilung im ersten Drittel der Höhe von unten an gerechnet, bei der zweiten Esse aber im zweiten Höhendrittel angebracht ist. Die Flammen durchstreichen nun von der Feuerung aus den unteren Theil des Ofenschachtes, steigen in der gegenüber liegenden Esse auf, werden dann gezwungen, den mittleren Theil des Ofenschachtes zu durchziehen, um wieder in die erste Esse zu treten, hier aufzusteigen, dann quer durch den oberen Theil des Ofenschachtes zu gehen und von der zweiten Esse mit den Quecksilberdämpfen zur Flugstaubkammer zu gehen. Die beiden zusammengebauten Ofenschächte haben gemeinschaftliche Gicht- und Ausziehöffnung. Zwei Oefen zu 6 und 24t gaben folgende Betriebsresultate: Ofen zu 6tin 10 Monaten Ofen zu 24tin 39 Tagen Verarbeitet: Grubenklein 1977,3 629t Erzeugt: Flaschen Quecksilber 751        231 Stück In Procent des Erzes 1,45        1,40 Proc. Unkosten: Arbeit 15698      2030 Fr. Holz 15230 3387 ––––––––––––––––––––––––––– Zusammen 30928 5417 Fr. Für 1 Flasche Quecksilber 41,18 23,45 Fr.   „  1t Erz 15,64   8,61 Fr. Vergleicht man diese Kosten mit denen des Idrianer Ofens zu New-Almaden von 100t Inhalt, so ergibt sich für den 24t-Ofen neuen Systemes eine Ersparniſs von 6,58 Fr. oder 43,28 Proc. für 1t aufgebrachter Zeuge. Die auf Sulfurbank erbauten Oefen für Kleinerze sind rechtwinklige Schächte, durch welche, wie beim Ofen von Gerstenhöfer (1869 193 * 385), starke dreieckige Thonprismen liegen. Die bei denselben abfallende Stuppmenge ist aber sehr hoch, was nach den Erfahrungen mit dem sehr ähnlichen Gerstenhöfer'schen Ofen (1871 199 290) begreiflich ist. Als Condensatoren werden die von Knox und Osborn angewendet, der Zug wird durch Luftsauger bewirkt. Der Quecksilberbergbau Californiens wurde zuerst in New-Almaden und zwar i. J. 1845 eröffnet, bis 1850 sehr schwach betrieben, lieferte dann aber i. J. 1865 schon 47194 Flaschen, während in demselben Jahre Almaden in Spanien nur 32336 Flaschen gab. Die hohen Quecksilberpreise der folgenden Jahre gab zur Eröffnung zahlreicher Quecksilberwerke Veranlassung, von denen jedoch eine ganze Anzahl wieder verlassen ist. Von Bedeutung scheint von den neuen Werken namentlich die erst i. J. 1874 eröffnete Sulfurbank werden zu wollen, wie nachfolgende Uebersicht der Quecksilberproduction Californiens zeigt: Gruben 1876 1877 New-AlmadenSulfurbankRedingtonNew-IdriaGuadalupeGreat-WesternOceanicNapa ConsolidatedSaint-JolmCaliforniaAltoonaOaklandCloverdaleSunderlandAbbottGreat-Eastern and JacksonBuckeyeManhattanPhoenixAndere Gruben 206318732918372727381449524165822085118420002150102815701436?4079763001246 2407911303940065606241587526282366200014901417139513001200836505466457250600 Flaschen. (1 Flasche = 34k,69. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Zusammen 75074 Flaschen 80368 Flaschen = 2604317k = 2787966k. Die Quecksilberpreise sind ungemein schwankend; so kostete in San Francisco 1k Quecksilber: April 1873 10,46 Fr. Juli 1876 4,57 Fr. Ende 1873 13,72 Ende 1876 5,71 November 1874 18,86 April 1877 4,69 Ende 1874 17,72 August 1877 7,43 Ende 1875   7,14 Ende 1877 5,37 Die bei der bisherigen Quecksilberverhüttung erhaltenen Stuppmengen sind besonders lästig, weil die Abscheidung des Quecksilbers daraus Arbeit und Verluste verursacht und das Ausreiben derselben durch Menschenhände gesundheitsschädlich ist. Zwar hat A. Exeli i. J. 1872 eine durch Maschinenkraft getriebene Presse in Idria eingeführt, die Preſsrückstände enthalten aber immer noch 18 bis 25 Proc. Quecksilber und müssen daher wieder in den Ofen zurück. Nach A. Patera hatte eine Stuppprobe aus Idria folgende Zusammensetzung: Stupp Quecksilberschwarz WasserEisenoxyd und ThonerdeKalkMagnesiaSchwefelsäure 26,500,801,201,104,80 4,60Spur0,761,10 Löslich inWasser Schwefelquecksilber 2,20 0,70 Schwefelsaures Quecksilberoxyd 13,07 15,75 Schwefligsaures Quecksilberoxydul 3,24 Quecksilberchlorür 1,80 2,20 Metallisches Quecksilber 6,42 56,30 Schwefelsaurer Kalk 6,30 1,04 Basisch schwefelsaures Eisenoxyd 0,40 3,24 Ruſs und harzige Producte 29,40 3,39 Erzrückstand 3,80 11,41 ––––– –––––– 97,79 103,63 Auſserdem Ammoniak und Schwefligsäure (vgl. 1877 225 214). Als Quecksilberschwarz bezeichnet Patera den entsprechenden Absatz aus den Condensatoren des von ihm construirten Ofens.Beschrieben in der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1874 Nr. 21. Diese Zusammensetzung erklärt die Stuppbildung. Während sich Quecksilberdampf aus einer neutralen Atmosphäre wieder zu leicht zusammenflieſsenden Tropfen verdichtet, bilden sich durch Einwirkung der sauren, feuchten Gase des Quecksilberofens Salze, welche die sich verdichtenden Quecksilberkügelchen umhüllen und somit ihr Zusammenflieſsen hindern, denselben schädlichen Einfluſs werden die unvollständig verbrannten harzigen und theerigen Producte haben. Eine weitere Verlustquelle bilden die. sauren Wässer, welche im Liter 38 bis 465mg Quecksilber gelöst enthalten. Diese Wasser zerstören allerdings die eisernen Condensationsgefäſse, das Eisen fällt aber hierbei eine wesentliche Menge der gelösten Quecksilbersalze aus. Ein an der Auſsenseite eines cementirten Condensators in Idria ausgeblühtes Salz bestand aus: WasserSchwefelsäureSchwefligsäureKalkMagnesiaQuecksilberoxyd 42,826,23,40,913,92,3 In Wasserlöslich QuecksilberEisenoxyd und ThonerdeKalkMagnesiaSandSchwefelsäure und Kohlensäure 1,00,44,80,81,3 In Wasserunlöslich ––––– 97,8. Das saure Wasser löste demnach aus dem dolomitischen Cement Gyps und Bittersalz auf, und es ist sehr zu vermuthen, daſs in dem Gemäuer ein Theil des im Condensationswasser aufgelösten Quecksilbersalzes als Oxyd gefällt und zurückgelassen wurde. Das metallische Quecksilber wurde entweder von den efflorescirenden Salzen mechanisch mitgerissen, oder es kann durch die reducirende Einwirkung der schwefligen Säure auf das durch den Kalk des Mauerwerkes ausgeschiedene Oxyd entstanden sein. Fast alle Metallverluste, namentlich die Stuppbildung, lassen sich daher auf die Bildung der genannten Salze und unvollständige Verbrennung zurückführen. Das Uebergehen der unvollständig verbrannten Harze, welche sich in den Condensatoren als Stuppfett ausscheiden, wird sich durch bessere Regelung der Luftzufuhr und der Temperatur vermeiden lassen, die Salzbildung durch Trocknen der Erze und der Brennstoffe wesentlich vermindern, durch einen passenden Kalkzuschlag aber fast ganz vermeiden lassen. Zur Reinigung des Quecksilbers filtrirt es Pfaundler (1879 233 * 42), Violette (1850 118 198), Millon (1845 98 45. 1846 100 244) und Weinhold (1879 234 * 211) destilliren es. Wackenroder (1847 105 398) schüttelt es mit Schwefligsäure haltiger Salzsäure, Millon (1847 103 398) mit schwacher Salpetersäure, Andere mit Quecksilbernitrat (1844 92 317), Brühl (1879 232 331) mit Kaliumdichromat, Ulex (1847 103 398), Wild (1871 202 511) und L. Meyer (1879 232 * 332) ziehen mit Recht Eisenchlorid vor. F.

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Tafel Tafel 18
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