Titel: | Neuere Trockenschränke für Laboratorien. |
Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 402 |
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Neuere Trockenschränke für
Laboratorien.
Mit Abbildungen auf Tafel 31.
Rohrbeck's und Seelig's Trockenschränke für
Laboratorien.
Einen Dampftrockensehrank, welcher beständig von einem trockenen, Kohlensäure freien
Luftstrom durchzogen wird, hat H. Rohrbeck in
Berlin (* D. R. P. Kl. 82 Nr. 9841
vom 4. November 1879) angegeben. Zwischen die doppelten Wandungen des
Schrankes (Fig. 9 Taf.
31) tritt durch das Rohr z Dampf ein, der überschüssige
Dampf entweicht durch das Rohr a; das
Condensationswasser wird durch den Hahn w abgelassen,
während das Sicherheitsventil s einem etwa zu hoch
gesteigerten Druck vorbeugt. Der Zwischenraum e der
doppelwandigen Thür ist mit Chlorcalcium, Natronkalk u. dgl. gefüllt; der zu
demselben führende Rohrstutzen k schiebt sich beim
Schlieſsen der Thür in die Mündung des Schlangenrohres v, dessen anderes Ende siebartig durchlöchert ist. Wird nun der Schrank
erwärmt, so strömt Luft durch den Ansatz c aus, während
von auſsen Luft in den Zwischenraum der Thür angesaugt, hier getrocknet und von
Kohlensäure befreit, dann im Rohr v erwärmt wird und in
dem Schrank aufsteigt. Das Thermometer t zeigt die
Temperatur derselben an.
Wo kein Dampf zur Verfügung steht, tritt an Stelle der Leitungsrohre z und a ein
Flüssigkeitsstandrohr und der Zwischenraum der Doppelwandung wird mit Wasser oder
einer höher siedenden Flüssigkeit gefüllt.
Einen Trockenapparat von E. Seelig in Heilbronn zeigen
Fig. 10 bis 12 Taf. 31
in Ansicht, senkrechten und wagrechten Schnitt. Zur gleichmäſsigen Erwärmung des
kupfernen Trockensehrankes A ist derselbe oben und an
den Seiten von einem Blechmantel eingeschlossen, während der Boden von der Flamme
direct getroffen wird. Die Luft tritt durch das in der Nähe des Bodens in der
Rückwand angebrachte Rohr a ein, erwärmt sich auf dem
heiſsen Boden, steigt durch das gelochte Blech b auf,
um schlieſslich aus dem Ansatz f zu entweichen.
Thermometer und Thermoregulator werden mittels Messinghülsen in die Rohre g und h eingesetzt. Um die
auf Porzellan oder Blechtafeln bei n liegenden
Gegenstände vor Verunreinigung durch von der Decke abfallende Tropfen oder
Staubtheile zu schützen, ist oben eine Glastafel e
eingeschoben. Die Thüren sind doppelwandig (vgl. s
Fig.
15), oder es befindet sich hinter der einfachen Blechthür t (Fig. 12)
eine Glasklappe u, welche nach vorn umgeschlagen werden
und dann als kleiner Tisch dienen kann. Nach Entfernung des unteren Trockenbodens
bei n kann ferner leicht eine kleine Drehlade c in dem Schranke befestigt werden, welche eine kleine
Porzellanschale trägt zur Aufnahme von Tiegeln oder Schalen.
Die Einrichtung der mit Wasserstandsrohr oder Wasserstandsregulator versehenen
Wassertrockenapparate zeigt Fig. 13
Taf. 31. Die Luft tritt durch das Rohr a ein und
entweicht bei f; das Wasser wird durch die Oeffnung i nachgefüllt, während der Ansatz g das Thermometer trägt.
Bei den Dampfapparaten (Fig. 14 und
15 Taf. 31) tritt der Dampf bei k ein und
geht bei l zu einem Kühler, um als destillirtes Wasser
gewonnen zu werden. Das Condensationswasser flieſst durch das Rohr o ab, oder wird durch den Hahn m abgelassen.