Titel: Serpollet's Verfahren der Dampferzeugung.
Autor: Whg.
Fundstelle: Band 239, Jahrgang 1881, S. 14
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Serpollet's Verfahren der Dampferzeugung. Mit einer Abbildung auf Tafel 3. Serpollet's Verfahren der Dampferzeugung. Der Firma Gebrüder Serpollet und Comp. in Paris (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 11367 vom 3. März 1880) ist ein Verfahren der Dampferzeugung in Verbindung mit einer Dampfmaschine patentirt worden, bei welchem für jeden Kolbenhub der Maschine eine bestimmte Wassermenge zwischen zwei sehr nahe zusammenliegende stark erhitzte Platten stoſsweise eingespritzt wird. Der so erzeugte Dampf tritt dann unmittelbar in den Cylinder ein, so daſs bei dieser Einrichtung nicht nur ein besonderer Dampferzeuger, sondern auch die Steuerung für den einströmenden Dampf überflüssig wird. Die Wirkungsweise der Maschine erinnert an den Hock'schen Petroleummotor (vgl. 1874 212 * 73. 198) oder andere mit flüssigen Kohlenwasserstoffen betriebene Kraftmaschinen, in so fern auch hier eine stoſsweise arbeitende Pumpe, welche die zu verdampfende Flüssigkeit in den Verdampfungsraum befördert, an Stelle der gewöhnlichen Steuerung die Einströmung regulirt. Fig. 7 Taf. 3 zeigt eine derartige doppelt wirkende Maschine mit der Verdampfungsvorrichtung. Dieselbe besteht hier im Wesentlichen aus zwei in einander geschobenen Kegeln von glattem Metallblech, welche einen Abstand von etwa 1mm haben. Die Ränder sind zusammengeschweiſst oder genietet. An passender Stelle angebrachte Nieten oder Stehbolzen sollen die Bleche in dem richtigen Abstand von einander halten. Der Hohlraum ist in zwei Kammern getheilt, von denen jede mit einer Seite des Cylinders in Verbindung steht. Die Speisung geschieht mittels der Daumen E durch zwei einfach wirkende Pumpen D oder auch durch eine doppelt wirkende Pumpe. Der Schieber G regulirt die Dampfausströmung. Die Feuergase bespülen zunächst die Innenfläche des Doppelkegels und dann, abwärts ziehend, die Auſsenfläche. Um die Maschine abzustellen, wird das Feuer gelöscht oder entfernt. Was für ein Metall die Erfinder zu den Kegelmänteln verwenden wollen, ist in der Patentschrift nicht angegeben. Es wird hiervon, wie von der Beschaffenheit des Speisewassers abhängen, wie lange die Bleche brauchbar bleiben werden. So zweckmäſsig eine derartige Maschine in Fällen, bei denen es sich um schnelle Dampfentwicklung handelt, sein würde, so möchten doch ihrer Anwendung mancherlei Bedenken entgegenstehen, selbst wenn es gelingen sollte, die Bleche so herzustellen, daſs sie einen längeren Betrieb aushalten. Jedenfalls wird kein sehr ruhiger und gleichmäſsiger Gang der Maschine zu erwarten sein. Whg.

Tafeln

Tafel Tafel 3
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