Titel: | Rohrwärmer für Wasserleitungen. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 104 |
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Rohrwärmer für Wasserleitungen.
Mit einer Abbildung auf Tafel 10.
Chr. Petersen's Rohrwärmer für Wasserleitungen.
Wenn wirklich der im verflossenen harten Winter in Folge von Einfrieren durch
Rohrbrüche entstandene Schaden für Deutschland – wie ausgerechnet wurde – 1 Million
Mark übersteigen soll, so kann man bei Leitungen nicht genug die Verwendung von Vorrichtungen
befürworten, welche jenem Einfrieren der Rohrleitungen vorbeugen. Den kürzlich
beschriebenen bezüglichen Apparaten von Fried und Rouvel (1880 238 * 278) und Weisbarth (1880 238 434) ist nun der Rohrwärmer von Chr. F. Petersen in Bockenheim bei Frankfurt a. M. (*
D. R. P. Kl. 85 Nr. 11 302 vom 2. März 1880) anzureihen.
Es ist hier für den Fall einer guſseisernen Steigröhre das obere und untere Ende des
Steigrohres c (Fig. 6 Taf.
10) durch eine zweite Röhre b verbunden und ein
Wärmeapparat auf dem im Keller liegenden Theil des Steigrohres angebracht, wodurch
ein fortwährender Umlauf des Wassers in beiden Röhren erzeugt wird. Der Wärmeapparat
besteht aus einem doppelwandigen, kegelförmigen Hut a,
der sich oben dicht an das Steigrohr anschlieſst, um die Wärme, welche ein unter dem
Mantel angebrachter Gas- oder Erdölbrenner erzeugt, möglichst lange am Rohr zu
fesseln. Soll der Apparat bei einer Bleirohrleitung benutzt werden, so muſs eine
kurze Guſseisenröhre in die Leitung eingeschaltet werden, um welche herum dann die
Heizung angeordnet wird.
Um das Wasser im Steigrohr nicht übermäſsig zu erwärmen, ist für Erdölbrenner
folgende einfache, aber interessante Einrichtung getroffen. Man benutzt nämlich in
demselben Oelbehälter Dochte von verschiedenen Längen, welche bei Beginn der
Steigrohr-Erwärmung sämmtlich brennen. Nachdem nun das Wasser einen bestimmten
Wärmegrad erreicht hat, wird der Wärmeverbrauch, um das Wasser auf dieser Temperatur
zu erhalten, allmählich geringer und wird sich innerhalb des Zeitraumes, welcher für
die allmähliche Verminderung der Wärme erforderlich ist, der Stand des Erdöles im
Gefäſs derart senken, daſs zuerst der kürzeste Docht, dann der zweite u.s.f. aus dem
Oel heraustreten und folglich ihre Flammen nach einander verlöschen werden. Dieses
einfache Mittel regulirt also die Zuführung der Wärme selbstthätig.
Mg.