Titel: | Apparate zur Untersuchung von Gespinnsten. |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 109 |
Download: | XML |
Apparate zur Untersuchung von
Gespinnsten.
Mit Abbildungen auf Tafel 11.
Apparate zur Untersuchung von Gespinnsten.
Der Apparat Fig. 1 Taf.
11 ist ein Drahtzähler (Torsiometer) und zeichnet sich dadurch aus, daſs er sehr
einfach und handlich ist. Die eingespannte Garnlänge ist an einer Scale ablesbar;
ein Zeiger gibt an dem mit Kurbel versehenen groſsen Rade die Anzahl der Umdrehungen
an, die bis zur völligen Aufhebung des Drahtes im Faden geschehen sind.
Fig.
2 Taf. 11 stellt einen Apparat dar zur Untersuchung der Gleichmäſsigkeit
eines gesponnenen Fadens; sollte sich derselbe bewähren, so wäre dadurch eine Lücke
ausgefüllt. Man kennt in den Spinnereien Garndynamometer zur Untersuchung der
Festigkeit und Dehnbarkeit, Numerirwagen zur Bestimmung der Handelsnummer, verläſst
sich aber bei Prüfung eines Gespinnstes auf Gleichmäſsigkeit auf das Gefühl der
Finger, oder hält wohl auch mehrere Fäden parallel neben einander gegen eine dunkle
Fläche, wobei sich Unregelmäſsigkeiten durch das Auge leicht entdecken lassen.
Dieses letztere Verfahren kommt bei dem vorliegenden von dem Franzosen See construirten Apparate zur Verwendung. Das Garn wird
auf eine ebene Metallplatte regelmäſsig aufgewunden, so daſs die einzelnen Windungen
in völlig gleichen Abständen unter einander liegen. Zu diesem Zwecke ist der Kötzer
durch eine Schaltschraube parallel zur Drehachse der Platte geführt. Die Platte ist
schwarz bei Prüfung weiſser, weiſs bei Prüfung gefärbter Garne. Da viele Windungen
neben einander liegen, so bekommt man ein deutliches Bild der Beschaffenheit einer
gröſseren Garnlänge, also auch ein viel sichereres Resultat. Wünschenswerth wäre es,
die Windungen auf der Platte je nach der Dicke des Garnes enger oder weiter aus
einander legen zu können, was sich leicht durch Beigabe einiger Wechselräder und
Verlegen der Kurbel auf das mittlere Rad erreichen lieſse.