Titel: | Messapparat für Gewebe und Gespinnste; von A. Dörner in Waldheim (Sachsen). |
Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 113 |
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Meſsapparat für Gewebe und Gespinnste; von A.
Dörner in Waldheim (Sachsen).
Mit Abbildungen auf Tafel 11.
Dörner's Meſsapparat für Gewebe und Gespinnste.
Als Meſsvorrichtung ist bei der vorliegenden Maschine (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 9322 vom
16. September 1879) eine abgedrehte Trommel T (Fig.
12 bis 17 Taf. 11)
angewendet, deren Umfang genau 1m (oder eine
andere Längeneinheit) beträgt und mit feinen Nadelspitzen s besetzt ist, welche in das Gewebe eindringen und dieses vollkommen
sicher mitnehmen, ohne es zu beschädigen. Eine mit aufgeleimten Pappdeckelstreifen
schraubenförmig besetzte Walze W dient als
Zuführungswalze und Breithalter, eine Druckwalze D hält
den über die Meſstrommel laufenden Stoff glatt. Damit sich die Spitzen auf der
Trommel T nicht in die Walze D drücken können, ist letztere mit eingedrehten Rillen über den
Nadelreihen versehen.
Da das Maſs des die Maschine durchlaufenden Stoffes die Anzahl der Trommeldrehungen
ist, so brauchen diese blos gezählt zu werden. Hierzu dient folgende Vorrichtung. Am
Gestell ist ein Ring R angegossen, welcher auf der
Stirnfläche mit einer Theilung versehen ist, deren einzelne Theilstriche je einer
ganzen Trommelumdrehung entsprechen. In diesem am inneren Umfang ausgedrehten Ring
kann sich ein zweiter innen gezahnter Ring r frei
drehen, wobei Schrauben p, welche in die in r eingedrehte Nuth n
greifen, eine etwaige Verschiebung hindern. Wird die Meſstrommel mittels der Kurbel
K gedreht, so bleibt der Ring r vorerst in Ruhe und eine in die Kurbel eingeschobene
Klinke k (Fig. 15 bis
17) gleitet auf dem vorspringenden ringförmigen Rand v des Gestelles. Erst gegen das Ende der Trommeldrehung
stöſst der untere Anschlag u der Klinke h an den am Gestell befestigten Anschlag a und wird durch diesen durch eine Unterbrechung des
Randes v geführt, so daſs die Klinke k nun in eine Zahnlücke des Ringes r einschnappt und diesen mitnimmt. Das Mitdrehen des
Ringes r wird jedoch gleich darauf wieder unterbrochen,
indem das Anschlagen des oberen Klinkenvorsprunges o an
den Anschlag b des Gestelles das Ausheben der Klinke
k aus der Verzahnung von r zur Folge hat. Im gleichen Augenblick läuft die Klinke abermals auf den
Rand v auf, der sie bei der folgenden Drehung wieder in
zurückgezogener Lage hält. Beim Mitnehmen des Ringes r
verschiebt sich der auf ihm befestigte Zeiger Z genau
von einem Theilstrich auf dem Ringe R zum nächsten, so
daſs durch diesen Zeiger die ganzen Trommeldrehungen angegeben werden. Der
Theilbetrag einer Trommeldrehung kann auf einer Scale S
abgelesen werden, welche auf der Trommelstirnfläche selbst angebracht und zu der
durch Pfeile angedeuteten Bewegungsrichtung des Stoffes verkehrt eingetheilt ist.
Jedem Decimeterstrich dieser Scale entspricht eine Längsnuth N am Trommelmantel, welche zur Führung der Schere beim Abschneiden des
Stoffes dient.
Um Schnuren und Litzen messen zu können, ist nahe dem Trommelrande eine Nuth M eingedreht, welche jene aufnimmt. Auch diese Nuth ist
mit Spitzen besetzt, welche jedoch nicht über den Trommelumfang vortreten, weshalb
die Druckwalze D an dieser Stelle glatt bleiben
kann.